Der Morgen danach

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Ich zog mir einen Seidenschlafanzug an und ging dann in den riesigen Bett schlafen. Ich habe mir Mehmet viel schlimmer vorgestellt. Er ist nur so kalt und herzlos wenn er mit anderen zusammen ist. Aber im Inneren hat er das Herz am rechten Fleck, soweit ich es bis jetzt beurteilen kann. Irgendwie bin ich ja froh ihn und nicht einen anderen geheiratet zu haben. Immerhin behandelt er mich recht gut. Ich habe um ehrlich gesagt schlimmeres erwartet, nachdem ich ihn im Wohnzimmer zum ersten Mal gesehen habe.

Wie schon mal gesagt eine Scheidung kommt bei uns nicht in Frage. Irgendjemand hätte ich wieso heiraten müssen dann habe ich ja mit Mehmet ja eigentlich ein Glücksfall gelandet. Aber wie soll ich es ein Leben lang mit ihm aushalten? Ich kann es mir nicht vorstellen auch wenn er ganz nett ist. Man will ja nicht einen Mann heiraten, weil man ihn nett findet. Mein Leben habe ich mir eigentlich immer anders vorgestellt aber jetzt kann ich es nicht mehr ändern. Ich muss einfach das Beste daraus machen. Eine andere Möglichkeit habe ich wieso nicht mehr. Wir sollten beide zumindestens ein gutes Verhältnis haben. Das ist mir sehr wichtig, denn auf ewigen Stress habe ich auch keine Lust und wenn wir Kinder haben sollten dann sollten wir uns auch nicht immer streiten. Unsere Kinder sollen ohne Beschwerden und in einen guten Umfeld aufwachsen. Ich will das sie glücklich sind auch wenn wir uns nicht lieben. Genug nachgedacht für heute. Es war ein langer Tag. Eigentlich ist der Tag der Hochzeit für ein Paar der schönste Tag im Leben aber für mich war es einfach Rutine. Einfach der schlimmste Tag in meinem Leben. Bis jetzt. Da wusste ich ja noch nicht, was mich noch alles erwartet. So fiel ich in einen unruhigen Schlaf.

Am nächsten Morgen wurden ich von einem Klopfen geweckt.

"Mhmm", kam es nur von mir verschlafen. Die Tür wurde geöffnet. Damit kam auch das grelle Licht rein.

"Oh nein", sentgegnete ich und zog mir die Decke über den Kopf.

"Guten Morgen Morgenmuffel", erwiderte Mehmet lachend.

"Ich bin kein Morgenmuffel", sagte ich verschlafen unter der Decke.

"Haha nein gar nicht. Wie bin ich nur dadrauf gekomme", erwiderte er immer noch lachend.

"Wie kann man am frühen Morgen schon so gute Laune haben?", fragte ich ihn und zog die Decke weg damit ich ihn angucken konnte.

"So bin ich halt, immer gut drauf", entgegnete er.

"Okay das haben wir nicht gemeinsam", stellte ich jetzt auch lachend fest. Erst jetzt bemerkte ich das Tablett auf den Nachttisch neben mir.

"Wofür ist das?", fragte ich ihn und zeigte auf das Tablett.

"Natürlich für dich. Für wen auch sonst. Ich wollte dir eine Freude machen. Ich weiß, dass du nie so früh heiraten wolltest. Wenn ich ehrlich bin wollte ich das auch nicht aber wir sollten das Beste jetzt daraus machen. Ich gebe dir so viel Zeit wie du möchtest. Ich will das du es hier so angenehm wie möglich hast. Ich will dich zu nichts drängen. Auch mit dem Thema Kinder, lassen wir uns genug Zeit. Mir ist es egal was andere dann sagen. Ich will dich erst einmal besser kennenlernen und vielleicht können wir ja sowas wie Freunde werden", entgegnete er und musterte mich. Hat er das jetzt wirklich gesagt? Ich denke schon. Sind wir seelenverwandte? Genau dasselbe habe ich auch gedacht. Es ist noch nicht einmal lange her.

"Ist das alles dein Ernst?", fragte ich jetzt verwirrt. Er nickte nur.

"Ich finde das mit dem kennenlernen richtig gut. Ich habe nicht gedacht, dass du so verständnisvoll bist. Als ich dich im Wohnzimmer zum ersten Mal sah, ahnte ich nichts Gutes. Aber jetzt wo ich dich ein bisschen besser kenne, sehe ich das alles ganz anders. Du bist so nett. Nicht so wie die ganzen anderen Typen bei uns. Ich kann mich glücklich schätzen dich geheiratet zu haben und nicht einen anderen", erwiderte ich und biss genüsslich in eines der Brötchen mit Fleischwurst.

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