Ertappt?

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"Milan du musst gehen! Sofort! Wenn Mehmet dich hier sieht! Du musst hier ganz schnell weg. Ich komme alleine klar aber danke, dass du mir helfen wolltest", entgegnete ich in Panik und zeigte auf einen Hinterausgang.

"Du hast Angst vor ihn und du willst bei ihn bleiben. Ist das dein ernst?", fragte mich Milan ungläubig.

"Milan ja ist es und jetzt geh bitte", sagte ich. Ohne ein weiteres Wort ging er. Ich wusste, dass er enttäuscht von mir war. Er ist der einzige, der mir helfen wollte und ich schlage ihn in die Flucht.

Scheiße, dachte ich nur. Wie soll ich Mehmet erklären wie ich die Tür offen bekommen habe? Ich schloss die Tür und setzte mich einfach auf mein Bett. Dann war auch schon Mehmet da, natürlich bemerkte er das die Tür offen war. Er kam rein und schaute mich verwirrt an.

"Wie hast du die Tür auf bekommen?", fragte er immer noch verwirrt. Ich hielt eine Spange hoch.

"Der alte Trick. Ich musste mal dringend auf den Klo", entgegnete ich und hoffte, dass er es mir abkauft.

"Mhmm ok", sagte er und blickte auf die Spange.

"Aber wo warst du? Ich habe die ganze Zeit gerufen. Ich habe gehofft du öffnest sie mir", erwiderte ich dann. Man war ich gut in lügen. Ich war richtig stolz auf mich. Er kauft sie mir auch noch ab. So dumm habe ich Mehmet jetzt wirklich nicht eingeschätzt.

"Ich hatte was zu erledigen", sagte er nur sturr.

"Das da wäre?", fragte ich neugierig.

"Es geht dich nichts an!", sagte er laut und ging. Dabei vergaß er natürlich nicht die Tür hinter sich lautstark zu zumachen. Danke für die Antwort , dachte ich mir nur. Nicht mal entschuldigt hat er sich. Seine Eltern haben ihn wohl auch nicht richtig erzogen. Ich erkenne ihn echt nicht mehr wieder. Wie kann man nur so kalt und herzlos sein? Hätte ich doch mit Milan mit gehen sollen?

Vielleicht wäre es das Betse für mich. Vielleicht soll ich mal nur an mich denken und nicht an die anderen, die das gleiche oder sogar noch schlimmeres durchmachen. Vielleicht hatte er auch Recht, dass ich die anderen nur helfen kann, wenn ich es hier raus schaffe. Wie soll ich ihnen denn so helfen? In meiner Ehe mit Mehmet. Milan hatte Recht aber ich muss zuerst herausfinden was Mehmet mit diesen Typ zu tun hat. Dann helfe ich die anderen.

Ich nahm mein Schlafanzug in die Hand und ging ins Bad. Dort zog ich mich aus, als ich meinen Arm sah, war ich geschockt. Er war blau lila angeschwollen und das nur wegen Mehmet. Ich berührte die Stelle und mir durchfuhr sofort ein stechender Schmerz. Ich zog  mir meinen Pyjama an und ging dann runter ins Wohnzimmer. Dort traf ich auf Mehmet, der am Fußball gucken war. Hatte er denn kein schlechtes Gewissen? Achja stimmt er hat kein Herz. Also nicht wörtlich. Ich stellte mich einfach vor den Fernseher.

"Spinnst du! Ich will das sehen", schnauzte Mehmet auch schon rum. Warum sind Jungs/Männer immer so Fußball besessen? Sofort sind sie am rumschreien.

"Das ist mir so egal, dass du es sehen möchtest. Ich sage dir jetzt nur noch eins! Du fasst mich nie wieder an! Hast du das verstanden!", entgegnete ich laut. Mehmet kam auf mich zu. Sofort ahnte ich nichts Gutes. Was hat er denn jetzt vor? Will er mich jetzt schlagen? Ich bekam Angst. Angst davor, was mich jetzt erwarten wird. Er hasst es, wenn ich mein vorlauten Mund aufmache.

Aber er schob mich nur beiseite und setzte sich wieder seelenruhig auf die Couch. Das ist jetzt nicht sein ernst!!

"Mehmet, hast du dazu nichts zu sagen?", fragte ich ihn laut und stellte mich wieder vor den Fernseher.

"Nein und jetzt gehe da weg", sagte er nur.

"Du kannst dich wenigstens dafür entschuldigen", erwiderte ich und zeigte ihn meinen  blauen Arm. Er rieß geschockt die Augen offen. Endlich mal eine Regung von seiner Seite aus.

"Aisha, ich wusste doch nicht, dass ich so feste zugepackt habe. Das tut mir echt Leid. ich weiß nicht was mit mir in den Moment durch gegangen ist", sagte er traurig und sah auf den blauen Arm.

"Ja das weiß ich auch nicht. Du kannst doch mit mir reden. Was ist los mit dir? Ich merke es doch, das etwas nicht stimmt. Du kannst mir doch vetrauen. Ich bin deine Frau. Wen soll ich denn was weiter sagen", sagte ich und setzte mich neben ihn.

"Aisha, ich habe es dir doch schon mal gesagt. Ich kann es dir nicht sagen. Bitte akzeptiere es doch. Mit dem Arm tut mir unendlich Leid das. Das wird natürlich nicht mehr vorkommen", erwiderte er.

"Du kannst oder möchtest es mir nicht sagen. Ist es denn so schlimm? Ich kann es vertragen ich bin kein Kind mehr", sagte ich daraufhin.

"Ich weiß, dass du für dein Alter schon sehr erwachsen und vorallem mutig bist. Aber es geht echt nicht. Verstehe es bitte und rede da bitte nicht mehr von", erwiderte Mehmet.

"Aber wenn was ist, kannst du immer mit mir reden. Was machst du eigentlich beruflich?", fragte ich ihn um das Thema aufzulockern.

"Aisha, hör damit auf", sagte er laut.

"Was habe ich denn jetzt gemacht? Ich wollte nur das Thema wechseln und idch besser kennenlernen und du machst hier gleich so eine Welle", entgegnete ich jetzt auch sichtlich gereizt.

Ich stand einfach auf und ging in mein Zimmer. Mit ihn kann man ja mal gar nicht reden. Ich legte mich in meinen Bett und schlief nach einer Zeit dann auch ein.

 

Der Traum von FreiheitWhere stories live. Discover now