Der Alptraum kann beginnen

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2 Wochen später:

"Aufstehen Aisha! Heute ist dein Tag Schatz", weckte mich meine Mutter.

"Boa Mama ich will nicht dahin", murrte ich und zog mir die Decke über den Kopf.

"Schatz, ich verstehe dich nur zu gut. Aber Mehmet ist ein Guter", versuchte mich meine Mutter zu beruhigen.

"Mama, es ist mir egal ob er ein Guter ist. Ich will ihn nicht heiraten und das weißt du auch. Da kannst du noch so gut über ihn reden. Ich will ihn nicht heiraten", erwiderte ich jetzt etwas lauter.

"Aisha, du weiß was mit deiner Schwester vor 2 Jahren passiert ist, als sie sich geweigert hat und was hat das genützt rein gar nichts. So schlecht ist das Leben auch gar nicht. Sieh mich an", sagte sie.

"Mama das ist nicht dein Ernst. Ich habe dich noch nie lächeln gesehen und du willst mir klar machen, dass du glücklich bist? Ich weiß auch, dass Papa dich schlägt und dir nichts erlaubt. Mama, so will ich nicht leben. Ich will mein Leben nicht in Fangenschaft verbringen. Ich will mein Leben genießen und was aus mir machen. Arbeiten gehen, die Welt erkunden und die große Liebe finden", entgegnete ich.

"Ich weiß es doch alles. Ich wollte das alles auch mal aber uns wurde ein anderes Leben bestimmt und jetzt beeile dich dein Vater wartet nicht gerne", sagte sie und ging aus meinen Zimmer.

Ich stehe ganz bestimmt nicht auf. Aber was sie vor 2 Jahren mit Ayla gemacht haben, macht mir Sorgen. Mein Vater und meine Verwandte haben sie blau und grün geschlagen, damit sie zur Vernuft kommt, haben sie gesagt. Es war richtig schlimm, ich habe sie schreien gehört, sie hat um Hilfe geschrien und ich konnte nichts machen. Es war so schrecklich.

Mir soll es nicht so ergehen. Im nachhinein hat es wieso nichts gebracht. Sie musste den Mann trotzdem heiraten. Wie soll ich denn ein lebenlang mit einen fremden Mann aushalten? Ein Klopfen an der Tür riss mich aus den Gedanken.

"Ja?", entgegente ich. Die Tür öffnete sich und meine Schwester Ayla kam rein.

"Ayla, da bist du ja. Ich habe dich lange nicht gesehen. Ist was passiert?", fragte ich sie besorgt. Ich habe sie seit der Geburt ihres zweiten Kindes also seit 2 Monaten nicht mehr gesehen.

"Alles ist gut", sagte sie mit einem gekünstelten Lächelen.

"Ayla du bist meine Schwester also was ist los?", fragte ich eindringlich nach.

"Aisha macht dir um mich mal keine Sorgen. Du hast jetzt erstmal viel größere. Du wirst heute Mehmet heiraten, unseren Cousin 4 Grades. Du weißt nicht was auf dich zukommt Aisha. Er wird sich ein Dreck um dich scheren. Er will eine Frau, die macht was er sagt! Verstehst du was ich dir sagen will?", fing sie auch schon an zu sagen.

"Nein", sagte ich total verwirrt.

"Aisha er wird mit dir schlafen! Okay schlafen ist viel zu nett ausgedrückt. Er wird dich vergewaltigen, weil du es natürlich nicht willst. Natürlich wirst du dann schwanger", fuhr sie fort. Ich rieß meine Augen geschockt auf. An das habe ich noch gar nicht gedacht.

"Er wird es respektieren, dass ich es noch nicht will", erwiderte ich.

"Aisha, in welcher Welt lebst du? Das wird er natürlich nicht. Ich rate dir dich nicht zu wehren. Verstehst du mich, wehre dich nicht dagegen ja? Dann ist es nicht so schlimm", sagte Ayla ernst.

"Klar werde ich mich wehren! Ich will nicht mit ihm schlafen. Ich will ihn noch nicht einmal heiraten", erwiderte ich sofort. So langsam macht mir meine Schwester Angst.

"Wirst du aber. Du kannst es nicht verhindern und jetzt zieh dich um. Ich glaube du willst nicht das Gleiche erleben wie ich vor 2 Jahren", sagte sie und verließ mein Zimmer.

Was ist mit der denn los? Sonst ist sie auch nicht so kalt zu mir. Ich will diesen Mehmet nicht heiraten. Warum hilft mir denn keiner? Was soll ich nun tun? Ich kann mich schlecht wehren und wenn ich mich jetzt weigere Mehmet zu heiraten, werde ich halb tot geschlagen. Also zog ich mich um und beschloss es einfach durchzuziehen. Er ist bestimmt nicht so schlimm. Es ist mein Schicksal ,das ich mich stellen muss. Ich zog das traditionelle Kleid an, was in rot mit strassteinen gehalten ist. Natürlich trage ich ein dazu passendes Kopftuch und Schuhe. Ein bisschen Schminke und fertig war ich. Das ging aber schnell. Vielzu schnell, fand ich.

"Aisha bist du fertig?", fragte mich mein Vater, der vor meiner Zimmertür stand. Ich ging zur Tür und öffnete sie und ging ohne ein Wort zu sagen an meinen Vater vorbei.

"Schatz, warte kurz", hielt mich meine Mutter im Treppenhaus auf.

"Was?", fragte ich sie gereizt.

"Du darfst vor der Trauung noch mit Mehmet reden", sagte sie.

"Das will ich gar nicht",  erwiderte ich. Was soll das auch bringen, dann kenne ich ihn auch nicht besser.

"Geh einfach ins Wohnzimmer. Er wartet auf dich", sagte meine Mutter und verschwand. Dann rede ich einfach mit ihm. Also machte ich mich auf den Weg ins Wohnzimmer. Ich klopfte erst gar nicht sondern trat einfach ein. Was ich da sah schockte mich. Er war etwas dick also hatte einen Bauchansatz und ist bestimmt schon über 20.

"Hey du musst Aisha sein oder?", fing er an zu reden.

"Ja aber ich will nur eins klarstellen, Mehmet. Du wirst mich nie anfassen verstanden und wenn ich es sage, dann meine ich es auch so. Gegen der Heirat kann ich nichts machen aber du wirst mich nicht EINMAL anfassen verstanden!", entgegnete ich ich ernst. Er fing einfach nur an zu lachen.

"Das geht gar nicht Aisha. Du musst meine Kinder gebären, da muss ich dich schon anfassen", lachte er.

"Ich finde das gar nicht witzig. Ich will dich nicht heiraten, du bist wahrscheinlich doppelt so alt wie ich, das ist eckelhaft", sagte ich gereizt.

"Du bist echt mutig, ist dir das bewusst. Aber das wirst du nicht lange sein, wenn du so weiter machst mit deiner großen Klappe. Verstanden? Du wirst meine Frau und lebst nach meinen Regel", entgegnete er laut.

"Ja das muss ich wahrscheinlich. Mein Leben habe ich mir anders vorgestellt, da kann ich ja lieber ins Gefängnis gehen, da geht es mir bestimmt viel besser als deine Frau zu werden", sagte ich lauter. Plötzlich stand er auf und kam auf mich zu. Er packte mich hart am Arm.

"Au das tut weh", entgegnete ich unter Schmerzen.

"Fräulein, das ist noch gar nichts. Du benimmst dich jetzt und hälst deine vorlaute Klappe, sonst tu ich dir noch mehr weh!", sagte er, ließ mich los und verließ das Wohnzimmer. Aua mein Arm. Ich zog die langen Ärmel des Kleides hoch und sah einen großen roten Fleck. Das wird einen blauen Fleck geben. Was fällt ihn eigentlich ein handgreiflich zu werden. Aber warum habe ich auch so eine große Klappe. Man und diesen Arsch kann ich auch noch heiraten. Ich habe ja mit dem schlimmsten gerechnet aber der ist die reinste Hölle. Wie soll ich es denn ein Leben lang mit dem aushalten und meine armen Kinder. Was rede ich von Kinder, von dem lasse ich mich bestimmt nich schwängern. Man was soll ich denn jetzt nur machen. Abhauen? Verstecken? Nein das bringt alles nichts. Ich muss da jetzt durch. Mein Leben ist vorbei. Ich werde nie wieder glücklich werden. Ich muss nach der Hochzeit auch noch zu ihm ziehen. Am besten bringe ich mich gleich um. Besser als dieses Leben zu führen. Aber das kann ich meine Mutter nicht antun.

Ich ertrage das einfach nicht!

Der Traum von FreiheitWhere stories live. Discover now