-Teil 48-

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Ich wusste nicht ob ich die Tatsache gut finden sollte, dass das Interview vor ca. 100 Menschen in diesem Saal stattfand, aber Mario drückte meine Hand ganz fest als wir auf der Couch neben Micheal, dem Interviewer, Platz nahmen. Am Anfang fand ein ganz normaler Smalltalk statt, bis Michael dann richtig mit dem Interview begann: „Wir hatten hier schon öfter Fußballer mit ihren Frauen sitzen, aber heute ist es ganz besonders, denn wir haben gleich zwei Fußballer bzw. Fußballerinnen hier sitzen" Ich musste in mich rein lachen wegen der Sache mit der Schminke in Marios Gesicht. „Jetzt ist natürlich die erste Frage die uns alle brennend interessiert: Hat es tatsächlich auf dem Fußballplatz gefunkt? Oder wie habt ihr euch kennengerlernt?" Mario lachte und sah mich an, dann antwortete er: „Mehr oder weniger. Es war tatsächlich so, dass wir am Spielfeldrand beim Training ins Gespräch gekommen sind" Ich war froh, dass er nicht den Grund erwähnte. „Ach das ist ja interessant. Wer ist auf wen zu gekommen?", lachte Michael und sah dabei mich an. Das sollte wahrscheinlich darauf hinweisen, dass er die Antwort von mir hören möchte. „Er hat mich angesprochen", sagte ich also und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Ganz obligatorisch! Und was hat er dir gesagt? Kam er mit so einem typischen Macho/Aufreißer Spruch daher?" „Nein wir haben ein ganz normales Gespräch geführt, haben uns sofort gut verstanden" „Und wie ging es dann weiter? Habt ihr Nummern ausgetauscht oder euch immer nur auf demTrainingsgelände gesehen? Man muss dazu sagen: Deren beider Mannschaften trainieren auf dem selben Platz" Zum Glück nahm mir Mario diese Frage ab, ich hätte Angst gehabt irgendetwas falsches zusagen. Leider hörte ich seine Antwort nicht, da ich mit den Gedanken abschweifte. Ich musste daran denken dass wir echt schon viel miteinander gemacht haben. Das nächste was ich hörte war dann von Michael: „Und wie es der Zufall so wollte, habt ihr beide mit eurem Team die deutsche Meisterschaft gewonnen und seid gemeinsam auf den Rathausbalkon gelaufen, hier sehen wir die Bilder" Ein paar Bilder von diesem Tag flimmerten auf den Bildschirmen auf und ich lächelte, weil es wirklich ein krasser Zufall war. „Da wart ihr aber noch nicht zusammen, oder?" „Nein, aber ein gewisses Interesse war da", grinste Mario und ich lächelte ihn an. „Ach die beiden! Sind sie nicht süß?", schwärmte Michael und plapperte dann auch noch aus wie toll wir beide uns auch hinten in der Maske verhalten hatten. Danach folgten noch einige Fragen, aber es wurde keine einzige Frage gestellt die irgendwie unangenehm war. Dann kamen noch ein paar Fragen zum Fußball und am Ende noch einige Zukunftsfragen von wegen Heirat & Kinder woraufhin wir nur mit: „Wir sind noch sehr jung, mal gucken was die Zukunft so bringt", antworteten. Dann war das Interview nach einer halben Stunde auch schon wieder vorbei und ich muss zugeben, es war überhaupt nicht schlimm es hat sogar richtig Spaß gemacht. Auch Michael sprach uns und besonders mir ein großes Lob aus. Kurz vorm Gehen stibitzte ich mir noch ein paar Abschminktücher um das Gröbste aus meinem Gesicht zu entfernen, dann fuhren wir in ein Restaurant um zu essen und auf das gelungene Interview anzustoßen. Ich war irgendwie wirklich erleichtert und gelöst und auch irgendwie froh, dass es vorbei war. Allerdings belastete mich immer noch die Tatsache, dass Zayn in meiner Wohnung war und noch schlimmer, Mario nichts davon wusste. Deshalb fuhr ich auch kurz nachdem wir wieder bei Mario zu Hause waren, in meine Wohnung. Unter dem Vorwand ich müsse mir noch ein paar Sachen holen. Ich war schon mal erleichtert, dass das Haus in dem sich meine Wohnung bzw. mein Loft befand noch stand und keinerlei Spuren eines Brandes vorwies. Ich fuhr mit dem Aufzug in den 3. Stock und atmete nochmal tief ein und aus bevor ich den Schlüssel ins Loch steckte. Es kam mir komplette Stille entgegen. „Zayn?", fragte ich und als keine Antwort kam rief ich ihn lauter. Wieder blieb alles still. Ich lief ins Schlafzimmer, doch auch hier war keine Spur von ihm. Auch in den anderen Räumen war niemand. Ich fing schon an mir leichte Sorgen zu machen, da klackerte es im Schloss und Zayn kam herein spaziert. „Oh hi Leonie!", grüßte er mich und stellte seine Tasche ab als wäre es sein zu Hause. „Und? Wie läuft's?", fragte ich monoton. Ich wollte ihm jetzt nicht die Genugtuung geben und freundlich sein. Reicht doch schon, dass er hier pennen darf oder nicht? „Hatte soeben ein Vorstellungsgespräch als Koch und der Chef meinte er ist positiv angetan und wird sich in den nächsten Tagen melden", freute er sich und schmiss seine Jacke achtlos auf einen Stuhl. Ich presste meine Lippen aufeinander um kein mieses Wort zu verlieren, aber ich freute mich ja wirklich, dass er sich um einen neuen Job kümmerte. „Und wegen der Wohnung?", fragte ich nach. „Sowas dauert Wochen!", lautete seine Antwort. „Du brauchst aber gar nicht glauben, dass du hier solange bleiben kannst! Noch 2 Tage dann bewegst du deinen Arsch hier raus!", erinnerte ich ihn. „Keine Sorge. Habe nämlich jemanden kennengelernt", grinste er mir ins Gesicht. Wie aufs Stichwort kam genau diese Person dann hereinspaziert und es war niemand Geringeres als Ann Kathrin.

Fußball verbindet. -Mario Götze FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt