-Teil 11-

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Kaum war er um die Ecke, bekam ich einen Rempler in die Hüfte. Meine beste Freundin grinste mich an. „Ich hab's gesehen", freute sie sich. Völlig verwirrt starrte ich sie an. „Was hast du gesehen?" Sie verdrehte die Augen. „Na dich und Mario!" Jetzt verdrehte ich die Augen. „Laura! Ich dachte du lässt mich mit dem Thema jetzt in Ruhe? Wir hatten das doch schon geklärt, dass wir.." „...Ach papperlapapp! Ich hab genau gesehen wie du den angeschaut hast! Diese Blicke sprechen Bände! BÄÄÄÄÄNDDEEE sag ich dir!" Sie kam aus dem Strahlen gar nicht mehr raus. „Sag mal hast du irgendwas geraucht?", fragte ich sie. Lachend legte sie den Arm um meine Schulter und offenbarte mir: „Ne nur schon den ersten Schnaps probiert und das wirst du jetzt auch!" Damit zog sie mich dann in die Kabine, in der die Stimmung bereits ausgelassen war. Nachdem ich auch zum ersten Schnaps gezwungen wurde, ging ich endlich duschen. Das kalte Wasser auf meinem glühenden Körper tat richtig gut. Danach zog ich mir frische Trainingsklamotten an, föhnte meine Haare und entfernte mein restliches Makeup. Immer wieder wurden Feierlieder angestimmt, die wir dann alle zusammen sangen. In den Katakomben traf ich dann wieder auf meine Eltern. „Süße, wir verabschieden uns jetzt, wir wollen uns noch ein wenig München ansehen. Aber natürlich kommen wir morgen zur Feier am Rathausbalkon!", sagte meine Mom „Wir feiern heute Abend im Onoldiasaal, Familie ist gerne mit eingeladen", erklärte ich ihnen. „Feiert ihr nicht zusammen mit den Jungs im Postpalast?", wollte mein Dad wissen. Ich schüttelte den Kopf. „Schade", murmelte er. „Du kannst ja auf die Schnelle noch einen von ihnen adoptieren und dann auf die Feier gehen!", antwortete ich ironisch. Zur Antwort legte mein Dad seinen Arm um mich und drückte mich an sich. „Wir werden kommen"

Dann fuhren wir alle heim; Jenny, Laura und ich natürlich wieder in einem Auto. Jenny fuhr, sie war von uns drei die einzige, die dem Feierschnaps bisher entkommen konnte. Als ich in meiner Wohnung ankam, war es bereits 18:30 Uhr, um 20 Uhr ging bereits die Feier los. Ich hatte nur Zeit mich schick anzuziehen, mich zu schminken und meine Haare zu machen, dann fuhren wir drei ins Hotel, in dem wir uns alle trafen und dann gemeinsam mit dem Bus zum Onoldiasaal fuhren. Dort trafen wir dann wieder auf meine Eltern und die Familien von Jenny und Laura. Und natürlich auch auf alle anderen Spielerinnen, Familien, Vorstände usw. Nach sämtlichen Ansprachen, Danksagungen etc. gab es ein Gourmet Menü. Glücklich und vollgefressen trafen wir uns dann alle wieder an der Bar. Obwohl ich mir vorgenommen hatte nicht so viel zu trinken, hatte ich dann doch das ein oder andere Getränk zu viel. Selbstverständlich keinen Sekt, was auch dazu führte, dass ich mich an diesem Abend glücklicherweise nicht auf den kalten Fliesen der Toilette wieder fand. Die Stimmung war hervorragend und wir feierten unsere Meisterschaft ausgelassen. Doch der beste Moment des Abends sollte noch folgen. Meine Mom ist eine leidenschaftliche Weintrinkerin und mein Dad ein ausgelassener Biertrinker. So kam es, dass die beiden ebenfalls prächtig viel Spaß mit den Eltern von Laura hatten. Gegen 1 Uhr fuhr unser Mannschaftsbus dann wieder ins Hotel. Dort angekommen verabschiedeten wir uns alle, immer noch in bester Laune, in unsere Zimmer. Ich konnte noch gerade laufen, dennoch schmiss ich mich erstmal aufs Sofa. Doch ich wollte dringend den Geschmack aus meinem Mund bekommen, weshalb ich meine ganze Tasche auf den Kopf stellte um meine Zahnbürste zu finden. Nach ein paar Minuten musste ich dann feststellen, dass ich sie zu Hause vergessen hatte. Also schnappte ich mir meine Zimmerkarte und schlüpfte leise aus dem Raum. Dummerweise hatte ich keinen Plan wo Lauras Zimmer war. Ich drückte die schwere Tür zum Treppenhaus auf und lief ins nächste Stockwerk. Hier war es stockdunkel und ich fand auch keinen Lichtschalter. Keine Ahnung, weshalb ich immer weiter den Gang entlang gelaufen bin, aber ich hatte eine blasse Erinnerung daran, wie Laura bei Hotelankunft ein Stockwerk weiter hoch gelaufen war. Ich tastete mich an der Wand entlang, in der Hoffnung einen Lichtschalter zu finden und als Hilfe, dass ich nirgendwo dagegen rannte. Ich hatte gerade die Hoffnung aufgegeben, da stieß ich volle Kanne mit jemanden zusammen. Ich war zwar betrunken und es war dunkel, aber es dauerte nicht mal 1 Sekunde um zu realisieren, dass es Mario war. In diesem Moment dachte ich mir: Ist es möglich dass die Männer auch hier übernachten? Aber es war Marios Geruch und diese Elektrizität die jetzt herrschte als meine Brust gegen seine Brust stieß und unsere Münder nur wenige Zentimeter voneinander entfernt sein mussten. Es war einfach so stockfinster! Er war ebenfalls nicht mehr nüchtern und anscheinend auch nicht mehr ganz bei Verstand, denn plötzlich spürte ich seine heiße Hand an meiner Wange. Mir wurde heiß und kalt gleichzeitig. Schlecht und überglücklich. Standfest und zum Zusammenbrechen schwindlig. Ich schloss die Augen und genoss seine Berührung, auch wenn er keinen blassen Schimmer hatte, wen er da gerade berührte. Oder doch?


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Fußball verbindet. -Mario Götze FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt