-Teil 7-

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Als wir nebeneinander auf dem Laufband trainierten, stellte Laura die Frage, die ich mir eigentlich schon denken hätte können. „Und war deine Besorgung die du heute zu Fuß machen musstest zufällig ca. 1,70 m groß, braune Haare, braune Augen?" Meine Antwort ließ sich anscheinend aus meinem auffällig dämlichen Grinsen erschließen. „Oh Leonie sag mir bitte nicht du hast dich in den jetzt verknallt", jammerte sie. Ich schaltete mein Laufband ein paar Stufen runter, sodass ich sie unbeirrt anschauen konnte. „Nein hab ich nicht. Ich weiß ja nicht was ihr immer direkt überall hinein interpretieren müsst, aber wir haben nur übers Training geredet, er hat mir ein paar Tipps gegeben damit ich mich nicht hängen lasse. Das wars. Ein simples Gespräch von Fußballer zu Fußballerin." „Das Gespräch hättest du mit mir auch führen können", erwiderte meine beste Freundin. Ich schaltete das Trainingsgerät wieder ein paar Stufen hoch. „Das ist was anderes." „Ich will nur nicht, dass du verletzt wirst. Fußballer suchen sich die Models von Laufstegen und nicht.." „Die Fußballerinen vom Fußballplatz, schon klar", vollendete ich ihren Satz. „So war das nicht gemeint", entgegnete Laura. „Schon klar. Außerdem brauchst du dir da gar keine Gedanken machen, Mario ist bereits mit ‚einem Model vom Laufsteg' zusammen", erklärte ich ihr, stellte das Laufband ab und ging rüber zu den Fahrrädern. Laura folgte mir zugleich. „Es tut mir Leid, ich freu mich ja für dich" „Da gibt's gar nichts worüber man sich freuen muss. Wenn ich jetzt mit Thomas Müller geredet hätte und der mich heimgefahren hätte, dann würde keiner so ein Theater machen", erwiderte ich. „Mario hat dich heimgefahren??????", fragte Laura laut. Ich klatschte in die Hände. „Ja Laura schrei es doch am besten noch lauter rum damit ich auch bald die Presse am Hals hab", sagte ich ironisch.

Am nächsten Tag hatten wir erst nach den Jungs Training, weshalb ich Mario nicht zu Gesicht bekam. Das änderte aber trotzdem nichts daran, dass ich wieder trainierte wie früher, wenn nicht sogar noch besser. Unwillkürlich nach Trainingsende zog mich Ben wieder zu sich. Seine Augen strahlten. „Genau die Leonie will ich morgen beim Spiel sehen!!", baute er mich auf. „Ich gebe mein Bestes"

Am Abend half ich wieder im Käfer und am Samstag ging es dann gegen den TSG 1899 Hoffenheim. Ich war nicht in der Startelf, aber das lag ja auch irgendwie auf der Hand. Die komplette erste Halbzeit dachte ich daran, wie es wohl gerade bei Mario und seinem Team aussah. Die spielten ja gerade gegen Hertha und wenn sie das Spiel gewinnen, sind sie zu 50% Meister. Bei uns stand es nach 45 Minuten jedenfalls noch 0:0. In der Kabine gab es noch einmal deutlich Feuer von Ben. Ich kam für Eva ins Spiel und Ben feuerte mich nochmal richtig an. In der 49. Minute war dann auch schon die erste Chance gekommen. Ich nahm den Ball sicher dem Gegner ab und flankte ihn Lena Lotzen genau vor die Füße. TOR! Leider dauerte dieses Glücksgefühl nicht sonderlich lange an. Hoffenheim sorgte in der 55. Minute für den Ausgleich. Und so stand es dann 10 Minuten, bis wir eine Ecke bekamen. Vanessa führte mal wieder aus, der Ball flog auf Laura, die schoss gegen den Pfosten, der Ball prallte auf mich zurück und ich bretterte ihn ins Tor. Das erste Tor das Laura und ich zusammen zu Stande gebracht haben. Umso mehr freuten wir uns natürlich. Es stand 2:1 und so hieß dann auch der Endstand. Wir bedankten uns noch bei unseren Fans, dann verließen wir glücklich den Platz. Ich musste noch kurz ein Interview mit Sky führen, dann wollte ich auch direkt wissen wie die Ergebnisse der anderen Spiele lauteten. Erstmal natürlich das Spiel unseres Rivalen Wolfsburg, der sich unentschieden getrennt hatte und uns somit weiterhin Platz 1 bescherte und dann natürlich das Ergebnis vom FCB gegen BSC. 1:0! Damit waren die Jungs also vorzeitiger Meister. Als wir in Richtung Auto liefen, kam Jenny eine Idee. „Wir könnten doch in die Allianz Arena fahren und den Jungs gratulieren" Ich war froh, dass sie den Vorschlag gebracht hätte. Mir wäre da ja gleich wieder eine Affäre angehängt worden. Dank unseren Ausweisen kamen wir ziemlich schnell ins Innere der Allianz Arena. Die Spieler waren nicht mehr auf dem Platz, aber umso näher wir den Kabinen kamen, umso mehr Spieler kamen uns entgegen. Wir unterhielten uns gerade mit Philipp Lahm, da sah ich hinter ihm Mario mit David Alaba anlaufen. Als Mario mich sah, lachte er mich an und schloss sich unserer kleinen Runde an. Er und Philipp gaben sich einen kurzen Handshake dann wendete er sich an mich. „Und wie lief das Spiel?" „Nicht schlecht, 2:1 gewonnen", antwortete ich stolz. „Und Leonie hat sogar das 2. Tor gemacht", mischte sich Laura ein und stieß mir auffordernd mit dem Ellbogen in meine Rippen. „Ich wusste doch das du das kannst", zwinkerte er mir zu.

Fußball verbindet. -Mario Götze FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt