-Teil 39-

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An unserem letzten Abend hatte Mario eine Überraschung für mich. Es war 21 Uhr und ich musste noch meine Sachen zusammen packen, da verdeckte er mir die Augen von hinten. „Lust auf eine Überraschung?" „Mario ich muss packen" Er nahm seine Hände von meinen Augen und sah mich schmollend an. „Das kannst du auch noch morgen Früh machen", meinte er. „Nee, Marco wollte doch mit uns nochmal an die Promenade Souvenirs kaufen und wir müssen rechtzeitig zum Flughafen, die Kontrollen hier ziehen sich immer ganz schön hin." „Schatz bitte" Er machte es mir wirklich nicht leicht. „Aber ich bin müde", versuchte ich mich dann rauszureden, ich bin wirklich kein großer Fan von Überraschungen. „Du musst dich auch nicht großartig anstrengen", verriet er mir und zog mich an der Hüfte zu sich. Ich blickte zu ihm nach oben, in seine braunen Teddyaugen. „Bitte Schatz, ich will dich nur überraschen" „Ok aber nur weil du so hübsch bist", grinste ich und kuschelte mich an seine Brust. „Wow das ist mal ein guter Grund", lachte er und gab mir einen Kuss auf den Kopf.

Mario drückte mir einen Hoodie von sich in die Hand und deutete auf meine Vans. Ich fragte gar nicht mehr nach, also zog ich beides an und folgte ihm dann erst aus unserem Zimmer und dann aus dem Hotel. Vor dem Eingang fischte er aus seiner mitgebrachten Tasche ein Tuch mit dem er mir die Augen verband. „Mario...", jammerte ich. Damit ich Ruhe gebe, küsste er mich und zog mich dann an der Hand in eine Richtung. Ich schätze wir liefen so 3 Minuten, dann spürte ich Sand unter meinen Füßen und hörte die Wellen ans Ufer schlagen. Plötzlich löste sich Mario von mir, machte irgendetwas und legte dann seine Hände an mein Tuch. „Bereit?", flüstert er mir ins Ohr, mit einer Stimme die mir eine Gänsehaut von Kopf bis Fuß bescherte. Ich nickte und dann wurde mir das Tuch entfernt. Ich hatte richtig geraten, wir waren am Strand und ich blickte auf ein Bett. Naja, es war jetzt kein Bett das man sich ins Schlafzimmer stellt, aber es hatte ein Gestell, eine Matratze, Decken, eine Menge Kissen, und als Highlight ein Himmelbettvorhang. Darum herum steckten Fackeln im Sand und neben dem Bett stand ein kleiner Tisch in der selben Farbe. „Omg...", flüsterte ich. „Gefällt's dir?", grinste Mario und stellte die Tasche neben den Tisch ab. „Also ich bin ja wirklich die unromantischste Person auf diesem Planeten, aber das haut sogar mich um", gab ich zu und staunte immer noch wie wunderschön das aussah.„Genau das wollte ich erreichen", lächelte er und ich zog ihn an mich ran um ihn zu küssen. Dann setzten wir uns aufs Bett und Mario holte aus der Tasche eine Flasche Champagner, zwei Gläser und Obst. Dann befüllte er unsere Gläser mit dem hochwertigen Champagner. Ich konnte einfach nicht aufhören ihn zu bewundern. Wieso hatte ich so etwas verdient? Er war so perfekt und die Fackeln, die sich in seinen Augen spiegelten faszinierten mich von Sekunde zu Sekunde mehr. Als er seinen Blick dann ebenfalls wieder mir widmete und er sah, dass ich ihn bereits beobachtete, lachte er und gab mir dann das Glas und wir stießen an. „Auf uns", grinste ich. „Auf uns und dieses chöne Zeit" „Und darauf, dass du bald wieder fit wirst!", fügte ich noch hinzu. Dann klirrten unsere Gläser aneinander und ich spürte schon nach dem ersten Schluck die Sterne in meinem Mund. Apropos, es war eine glasklare Nacht, sodass wir einen traumhaften Blick auf den Sternenhimmel hatten. Perfekter konnte es gar nicht sein und ich dachte keinen Moment mehr an den ganzen Stress der mich ab morgen erwarten wird. Wir saßen die halbe Nacht einfach nur da, beobachteten das Meer, die Sterne, redeten unendlich viel, küssten uns und tranken ab und zu einen Schluck von dem Sternenwasser. Irgendwann war ich so müde, dass ich mitten im Satz einschlief. Das hat mir Mario zumindest am nächsten Morgen erzählt. Er war nämlich die komplette Nacht wach, damit er mich zu Sonnenaufgang wecken kann, damit ich alles schaffe was ich vorhatte. Ist er nicht unglaublich süß?

So hatte er im Flugzeugauch ganz schön Schlaf nachzuholen. Aber dafür blieben ihm ja auch ganze 13 Stunden. Marco pennte ebenfalls, nur ich konnte nicht. Ich vertrieb meine Zeit mit Lesen, Musik hören und Filme schauen bis wir ENDLICH in München landeten. Aufgrund der Zeitverschiebung kamen wir um 12 Uhr Mittag an und ich war ziemlich durcheinander, zumal uns einTemperaturunterschied von 20 Grad erwartete. Mario, Marco und ich fuhren zu Mario nach Hause. Marco wird morgen in seine Reha in Dortmund aufbrechen und für mich steht wieder Training an. Die Nacht werden wir also noch gemeinsam bei Mario verbringen.

Zurück in Deutschland hatte sich zudem nicht nur das Wetter geändert, sondern auch allgemein die Stimmung. Der Ernst des Lebens stand eben wieder bevor, außerdem bemerkten wir jetzt erst die ganzen Auswirkungen unserer Beziehung. Auf Hawaii waren wir sozusagen davon abgeschottet, hier wurden wir mit Fragen bombardiert. Zum ersten Mal nach langem nahm ich mein Handy wieder in die Hand und ich war schockiert wie viele Nachrichten ich hatte. Teilweise von Leuten mit denen ich seit Ewigkeiten keinen Kontakt mehr hatte. Was ich mich dann immer fragte: Man sieht mich auf dem Bild nur von hinten? Wie können alle wissen, dass ich das bin? Klar, das Bild hatte inzwischen über 160 Tausend Likes und 2.500 Kommentare und dadurch einen großen Bekanntheitsgrad, dennoch war ich überrascht wer alles mit mir sprechen wollte. Ok ein paar der Leute hatten mich wahrscheinlich an meinen Tattoos erkannt, meinen Schriftzug am Oberschenkel und ein Stück der Schrift an meinen Rippen waren deutlich zu erkennen.

Fußball verbindet. -Mario Götze FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt