-Teil 16-

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„Ich weiß ja, dass du es nicht mehr hören kannst, aber ich sehe doch wie es dich beschäftigt und ich will doch nur das Beste für dich", beteuerte Laura. „Ich weiß, tut mir Leid" Wir waren gerade auf dem Weg zu Lauras Auto. Plötzlich hielt mich etwas an meinem rechten Arm fest, sodass ich erschrocken stehen blieb. Mario, der seine Hand noch immer an meinem Arm hatte, grinste mich jetzt etwas unbeholfen an. „Sei froh, dass ich mein Pfefferspray nicht dabei hab. Das hätte böse enden können", lachte ich und er nahm seine Hand weg. Ich sah rüber zu meinen zwei Freundinnen, die mich beide mit ungefähr demselben Blick ansahen. „Gut, wie ich sehe kommst du auch anderweitig nach Hause", sagte Laura dann und setzte sich in Bewegung. Jenny blieb noch kurz stehen und sah mich mit einem Blick an der so viel sagte wie ‚Soll ich auf dich warten oder ist es okay wenn wir fahren?' Ich wusste zwar nicht was Mario mir zu sagen hatte, aber egal was es war, ich hatte keine Lust, dass Laura und Jenny dabei waren. Deswegen nickte ich ihr zu und sie lief ebenfalls zum Auto. Erst als ihr Auto aus dem Parkhaus verschwunden war, sah ich Mario wieder ins Gesicht und mir fiel auf, dass ich ihn seit 2 Monaten schon nicht mehr gesehen hatte. Er wirkte leicht unbeholfen, rang nach den richtigen Worten. Ich war froh, dass er mir die Sache mit dem -auf ihn zu kommen – abgenommen hatte und war jetzt einfach nur gespannt was er mir zu sagen hatte. „Ich wollte einfach noch einmal mit dir reden. Ich finde es nicht richtig wie wir uns letztes Mal getrennt haben" „War doch alles geklärt", antwortete ich. „Ja... nein. Irgendwie.." Ich sah ihn fragend an und er lachte so süß, dass ich ihm am liebsten auf der Stelle um den Hals gefallen wäre. „Ich würde dir gerne ein paar Dinge erklären und klar stellen. Hast du bisschen Zeit?" Mein Herzschlag setzte für einen Moment aus, dann setzte er dreimal so schnell wieder ein. „Äh ja klar", stotterte ich und nahm, wie schon vor ein paar Wochen, in seiner schicken Karre Platz. „Wie wäre es mit einem Kaffee?", fragte Mario als mal wieder die ersten Töne von ‚The Weeknd' aus den Lautsprechern dröhnten. Ich stimmte zu. Wir nahmen in seinem Lieblingscafé etwas abseits Platz. Warum, das erfuhr ich schon direkt in den nächsten Minuten. „Hast du mitbekommen was die Medien in den letzten Tagen alles so geschrieben haben?", fragte er mich. „So nebenbei", log ich und verschwieg dabei die vielen Stunden in denen ich in den letzten Tagen zwanghaft sämtliche Klatschzeitungen aktualisiert hatte. „Es stimmt" Mein Herz! „Was stimmt?" Seine Stimme wurde noch leiser als sie eh schon war. „Ann Kathrin und ich sind nicht mehr zusammen, schon seit Wochen. Um genau zu sein zwei Tage nach der Meisterfeier habe ich mich von ihr getrennt" Ich verschluckte mich fast an meiner eigenen Spucke und musste erstmal einen Schluck von meinem Kaffee nehmen. „Tut mir Leid", war das einzige was mir in diesem Moment einfiel und einigermaßen plausibel kling. „Muss es dir nicht. Ich schätze es ist besser so" Ich hatte plötzlich unendlich viele Fragen im Kopf, aber ich wusste nicht ob es angemessen war sie zu stellen. Ich wunderte mich ja sowieso wieso er das ausgerechnet mir erzählte. So eng befreundet waren wir ja jetzt nicht, obwohl es mir so vor kam als würden wir uns schon Ewigkeiten in und auswendig kennen. „Warum habt ihr immer noch so getan als wärt ihr zusammen bzw. wieso tut ihr immer noch so?", war meine erste Frage. Mario seufzte. „Das ist der Unterschied wenn man in der Öffentlichkeit steht" „Da muss man auch noch drauf achten wann man sich trennt oder was?", schnaubte ich. Mario hatte seine Hände um seine Tasse geschlungen und starrte darauf, als würden sie ihm die passenden Worte vorlegen. „Wieso erzählst du mir überhaupt davon?", fragte ich die Frage die mich am brennendsten interessierte. Er drehte die Tasse zwischen seinen Fingern und umso länger er nicht antwortete umso dümmer kam ich mir vor diese Frage gestellt zu haben. Ich hätte ja auch einfach mal stolz sein können, dass Mario mir das anvertraute. Ich wollte gerade auf ein anderes Thema lenken, da antwortete er. „Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht. Irgendetwas stellst du in mir an" Er sah mir so direkt in die Augen, dass ich nicht mal blinzeln wollte. „Aber die Trennung ist noch so frisch... Das kannst du verstehen oder?" „Ich habe ja nie behauptet, dass ich genauso über dich denke", scherzte ich und Mario lachte endlich wieder. Ich nahm mir vor, einfach locker zu bleiben. Das letzte was ich möchte ist Mario zu verlieren. Als Kumpel mit dem man reden kann. Aber was Marios Sicht dazu ist, das weiß ich nicht.

Wir saßen wirklich noch 2 Stunden in diesem Café, redeten viel und ausführlich aber stets über positive Dinge, sodass wir unglaublich viel zu lachen hatten. „Also du hast jetzt zwei Möglichkeiten, entweder wir gehen zu mir oder wir gehen noch ins Kino", sagte Mario nachdem er, ganz Gentlemen, für uns beide gezahlt hatte. „Was ist wenn ich nach Hause möchte?", schmunzelte ich. „Die Möglichkeit besteht leider nicht", grinste er. Wir einigten uns auf Kino. „Für immer Liebe oder James Bond?", fragte ich mit einem Blick auf die große Auswahl der Filme. „James Bond", antworteten wir beide dann gleichzeitig. Mario sah mich von der Seite an. „Sag mir bitte, dass du auch so ein Anti Romantiker bist?" „Du auch?" „Ich hasse es", lachte er und kaufte uns die beiden Karten. „Ich hab auch selbst Geld, du musst mir nicht alles zahlen", mahnte ich ihn. „Ich mache das gerne Leonie", sagte er mit tiefer Stimme. Wie er meinen Namen ausspricht. So warm, so herzlich und doch so verdammt heiß. „Aber dafür kaufe ich das Popcorn Mario", sagte ich mit derselben tiefen Stimme, worauf Mario lachte.

Fußball verbindet. -Mario Götze FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt