-Teil 14-

3.2K 120 4
                                    

Als nächstes waren Laura und Arjen an der Reihe, doch ich war so in Gedanken, dass ich das nicht mitbekam. Weshalb Mario mich an der Hüfte sanft ein Stück nach vorne schob. Ich sah ihn an und er sah mich an. Seine Hand lag noch immer an meiner Hüfte und in dem Moment erkannte ich in seinem Blick, dass er sich erinnerte. Entweder mein Blick verriet es ihm oder er hatte so ein gutes Gedächtnis und konnte das anhand meiner Hüfte erkennen. Am liebsten wäre ich weg gerannt. Weit, weit weg. Ich wollte mich nicht seinen Vorwürfen oder Erklärungen stellen müssen, ich wollte nicht, dass sich die Situation zwischen uns jetzt änderte. „Du warst das oder?", fragte er dann kaum hörbar. Am liebsten hätte ich gefragt „Was? Was war ich?" Aber ich wusste es. Natürlich wusste ich es. Glasklar, ohne Zweifel. „Sie sind gleich an der Reihe", zischte mir eine Frau von links ins Ohr und plötzlich nahm ich jedes Geräusch wieder wahr. Die Fans, die außen jubelten und jetzt auch Stephan Lehmann der uns ankündigen sollte. „Gut liebe Fans, wer von euch kommt denn aus dem Allgäu?" Ein paar Menschen jubelten, ich stellte mir vor wie meine Eltern da unten, im extra abgesperrten Bereich für Familie standen, und sich freuten weil sie aus dem Allgäu sind und sich höchstwahrscheinlich denken können, dass ihre Tochter jetzt ihren großen Auftritt haben wird. Stephan Lehmann setzte fort: „Und da freue ich mich jetzt auf unser Allgäuer Pärchen wenn man so möchte. LEONIE LEUPOLZ UND MARIO GÖTZE!!" Es ging alles so schnell, Mario ließ mich vor und ich lief mit wackelnden Beinen auf den Balkon. Ich sah links das Meer voller Menschen, ausgestattet mit Fahnen und sämtlichen Fanartikeln. Ich schüttelte Herrn Lehmann kurz die Hand, dann stand ich auch schon mittendrin. Laura drückte mir strahlend die Meisterschale in die Hand, die ich deutlich leichter eingeschätzt hätte. Ich reckte sie, gleichzeitig mit Mario, ein paar Sekunden in die Höhe, bevor ich mich wieder etwas zurückzog, während mit Mario noch gesprochen wurde. „Mario.. schaut's ihn euch an. So schaut der Mann aus der Deutschland letztes Jahr zum Weltmeistertitel geschossen hat" Mario lächelte und die Menge schenkte ihm noch einmal einen extra Applaus und ein paar riefen seinen Namen im Chor. Und in diesem Moment wurde mir eine weitere Sache bewusst: Ich sah Mario gar nicht mehr als Star oder als Profifußballer. Ich sah ihn als normalen Menschen, der auch Gefühle hat und mit dem man so gute Gespräche führen kann. Inzwischen wurden schon die nächsten angekündigt und ich konnte die Meisterschale weitergeben. Wir machten ein paar Selfies, dann wurde es allmählich eng und wir verteilten uns noch auf den zweiten Balkon. Nach dem obligatorischen Humba Humba Humba Täteterä von Thomas Müller und einigen anderen Fangesängen war auch schon wieder Ende. Ich war mir nicht sicher ob ich jetzt das Gespräch mit Mario suchen sollte. Ich entschied mich dafür, ihn machen zu lassen. Schließlich war auch er es der mich angefasst hatte, auch wenn es einfach nur ein rießen großes Missverständnis war. Nach und nach versammelten wir uns alle wieder in dem kleinen Vorraum indem jetzt mit Sekt angestoßen wurde. Allerdings griff ich diesmal zum Orangensaft, nochmal so ein peinliches Erlebnis vor Mario & CO wollte ich wirklich vermeiden. „Bist du schwanger?", platze es aus Bastian Schweinsteiger, als er das sah. „Nein, ich vertrage nur keinen Sekt", lachte ich. „Jaja das sagen sie alle und dann.." „..sind sie schwanger", vollendete eine mir sehr vertraute Männerstimme Bastians Satz. Es war Mario, der jetzt bei seinem Teamkollegen lachend ein klatschte. Jetzt standen Mario und ich alleine dort. Zumindest fühlte es sich so an, auch wenn wir in einer Riesengroßen Menschenmenge standen. Plötzlich wurde Marios Blick ernst und das Schlucken fiel mir unwahrscheinlich schwerer. „Das was da letzte Nacht war, das .. das tut mir wirklich leid. Das war niemals meine Absicht. Ich bin eigentlich überhaupt nicht so", druckste er herum. So kannte ich ihn ja noch gar nicht, normalerweise war ich immer die gewesen die von uns beiden nicht die richtigen Worte gefunden hatte. Mir fiel nichts anderes ein außer: „Davon geht die Welt nicht unter. Ist schon wieder vergessen" Mario starrte auf den Boden. „Weißt du, es war nur so eine richtig blöde Situation, weil Ann Kathrin und ich uns gestritten hatten und dann ... naja wieso erzähle ich dir das überhaupt?" Ich war so konzentriert auf seine Worte, dass ich fast vergaß zu antworten. „Ist okay", stammelte ich dann schließlich.

Jetzt stand erstmal Urlaub an. Fast 2 Monate, eine ziemlich lange Zeit. Den letzten Sommerurlaub hatte ich nur mit dem Umzug nach München verbracht, diesen werde ich eine Woche mit meinen Eltern und meinem Bruder bei meiner restlichen Verwandtschaft an der Ostsee verbringen und dann zwei Wochen mit Laura und Jenny in Amerika. Da kann man sich vorstellen auf was ich mich mehr freute oder? Schon 4 Tage nach der Meisterfeier ging es dann auf den Familienausflug. Im Großen und Ganzen war es eher unspektakulär, trotzdem war es immer wieder schön meine Uroma, meine Großeltern, Tanten usw. zu sehen. Vor allem weil meine Cousine vor wenigen Wochen erst Nachwuchs bekommen hatte. Trotz alledem war ich froh, als ich wieder in München war, wenn auch nur für 2 Tage. Den ersten Tag verbrachte ich mit Koffer ein und auspacken, Wäsche auf und abhängen. Sehr aufregend. Bestimmt fragt ihr euch jetzt was jetzt aus der Sache mit Mario geworden ist. Naja, um ehrlich zu sein: Keine Ahnung. Nach der Feier auf dem Rathausbalkon haben wir uns weder gesehen, noch sonst irgendwie Kontakt gehabt. Dennoch verging kein Tag an dem ich nicht an ihn dachte.


Hey ihr Süßen! Ich hätte dieses Kapitel eigentlich schon vor einigen Tagen hoch geladen, aber Wattpad hatte irgendwelche Probleme :/ Naja ich hoffe es funktioniert jetzt und es gefällt euch! Ich versuche dann gleich morgen oder vielleicht sogar noch heute das nächste hochzuladen :)FROHE OSTERN <3

Fußball verbindet. -Mario Götze FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt