-Teil 34-

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Weder beim Frühstück, noch in den Stunden danach trafen wir auf Vincent und als Mario an der Rezeption nachfragte, teilten sie uns mit er sei heute Morgen bereits abgereist. „Es tut mir Leid, dass ich einen deiner besten Kumpels vertrieben hab...", meinte ich zu Mario als wir auf dem Weg in die Innenstadt waren. „Dafür musst DU dich nicht entschuldigen. So war das alles nämlich nicht geplant gewesen." Er sah anscheinend meinen zweifelnden Blick, also nahm er einfach meine Hand. „Mario... Wir sind mitten in der Stadt. Es könnten überall Fotografen sein", erinnerte ich ihn daran. „Das ist mir egal", sagte er entschlossen und ich hatte keine Lust mehr weiter zu diskutieren, er wird wissen was er macht. Er ist schon länger in dem Business. So kam es also, dass wir händchenhaltend durch die Stadt liefen und ich hätte mir wirklich wirklich wirklich nichts Schöneres vorstellen können. „Ich will die Zeit mit dir hier einfach genießen, verstehst du?", sagte Mario, als wir uns in der Fußgängerzone auf einer Bank niederließen. „Das ist so unwirklich alles", murmelte ich woraufhin er mir mit seinem Daumen über die Fingerknöchel streichelte. „Erzähle mir was über dich! Irgendetwas was ich noch nicht weiß", verlangte er. Ich musste echt hart überlegen, ich hatte ihm über die letzten Monate schon so viel anvertraut. „Ich lese sehr gerne", sagte ich und schimpfte mich schon selbst im Kopf dafür was das für eine bescheuerte und unwichtige Information war, aber Mario schien sich wirklich dafür zu interessieren. „Tatsächlich? Welche Art von Büchern?" „Hauptsächlich Romane, aber ich habe auch schon 1-2 gute Krimis gelesen. Ich bin, was ein gutes Buch angeht, wirklich sehr kritisch"„Hast du das Buch ‚Fremde Lügen' gelesen?" Ich blinzelte ihm entgegen weil die Sonne so stand, dass sie mich genau blendete. Wie damals am Trainingsgelände bei meiner ersten Begegnung mit ihm. Wie gerne ich daran zurück denke! Auch wenn ich mich damals mit dem Satz „Aber du hast doch eine Freundin?" dermaßen blamiert hatte! „Nein das kenne ich nicht.", antwortete ich ihm jetzt auf seine Frage. „Waaaas?! Du LIEBST lesen aber kennst das Buch nicht? Schande", meinte Mario. „Achja und was ist so toll an diesemBuch? Und seit wann liest du eigentlich?", wollte ich dann wissen. „Ich gebe zu, ich habe in meinem Leben nicht viele Bücher gelesen, aber das ist wirklich gut." „Dann kannst du es ja mit gar nichts vergleichen. Woher willst du wissen, dass es gut ist?", argumentierte ich. „Es geht um ein Mädchen, dessen größte Leidenschaft das Fußballspielen ist, aber ihre Eltern verbieten ihr genau das strengstens." „Okay das hört sich wirklich ganz interessant an. Aber wieso heißt das Buch dann ‚Fremde Lügen'?",fragte ich. Mario grinste mich an. „Das musst du schon selbst herausfinden"

Wir gingen noch in ein paar Läden und ich fand auch viele schöne Klamotten. Anschließend gingen wir zurück ins Hotel um meine ganzen Taschen abzuliefern und unsere Badesachen zu holen. Wir wollten den Sonnenuntergang uns heute am Meer angucken. „Willst du vielleicht kurz gucken ob Marco in seinem Zimmer ist?", fragte mich Mario in der Empfangshalle. „Klar, aber warum machst du...?" „Danke!", unterbrach er mich, nahm meine Tüten, gab mir einen Kuss auf die Backe und verschwand im Aufzug. Kurz darauf löste ich mich aus meiner –Oh mein Gott wie perfekt kann eine menschliche Gestalt eigentlich sein- Starre und setzte mich ebenfalls in Bewegung. Marco war sogar da, er hüpfte bestens gelaunt in Badehose durch sein Zimmer und versuchte ein gutes Licht für ein Selfie zu finden. Ich lud ihn noch schnell ein, dasser dann mit uns zum Strand kommen kann und ging dann ein Zimmer weiter. Doch da lag etwas vor der Tür. Als ich sah, dass es das besagte Buch ‚Fremde Lügen' war, musste ich unwillkürlich grinsen, fragte mich aber zugleich wieso Mario es mir nicht einfach gegeben hat. Den Grund dafür sollte ich noch in den nächsten Minuten erfahren. Ich öffnete unser Zimmer bzw. Suite mit der Karte und stellte fest, dass meine Taschen zwar dort standen, aber von Mario war weit und breit keine Spur. Ich sah mir das Buch mal genauer an. Man sah, dass es nicht mehr neu war und bestimmt nicht nur einmal gelesen wurde. Vom Cover war ich wirklich positiv überrascht und auch die kleine Beschreibung auf der Rückseite sagte mir zu. Doch die größte Überraschung erwartete mich als ich einen Blick ins Buch werfen wollte. Ein kleiner weißer Zettel segelte aus dem Buch und landete vor meinen Füßen auf dem weichen Teppich. Schon mit einem Blick erkannte ich was drauf stand: ‚Willst du mit mir gehen? Kreuze an. ' Ich hob den Zettel auf. „Omg...", murmelte ich leise. „Du kannst die Antwort mir auch direkt sagen, musst es nicht unbedingt ankreuzen", hörte ich dann plötzlich Marios Stimme hinter mir.

Fußball verbindet. -Mario Götze FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt