Kapitel 126

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Ich stieg aus der Badewanne, trocknete mich ab und ging dann aus dem Badezimmer raus, auch wenn alles ein wenig anstrengend war. Frische Kleidung befand sich dummer Weise in Manus, bzw unserm Zimmer. Ich sollte es endlich beginnen unser Zimmer zu nennen.
Zum Teil mit Manus Hilfe ging ich also in unser Zimmer um mir etwas frischen anzuziehen und mich anschließend wieder ins Bett zu legen, Manu trug mir mal wieder meinen Eimer hinterher. Ich war schlagartig tot müde, als ich das Bett wieder in meinem Rücken spürte. Ich legte mich auf die Seite, zog die Beine an und war kurz darauf eingeschlafen.
Als ich aufwachte war Lärm zu hören. Jemand rannte über den Boden. Ich setzte mich auf und sah an die Tür, da ich doch erwartete, dass da gleich eine Person durchgerannt kommt.
Als hätte ich es nicht geahnt, schlug Mary die Tür auf.
"Du hast ja gute Laune", kommentierte ich ihren fröhlichen Blick." Bist du doch nicht schwanger?"
"Ich bin schwanger", verkündete sie ganz außer Atem, "ich habe mich die ganze Zeit damit beschäftigt und ich weiß nicht irgendwie freue ich mich jetzt darauf" manchmal konnte Mary wirklich eigenartig sein. Gestern war sie noch am Boden zerstört gewesen und jetzt sah es so aus, als hätten sie versucht schwanger zu werden.
"Wir waren in einem Geschäft für Baby Zeugs und Oh Gott, Alice, es gibt so süße Sachen!" Na, da war jetzt auch klar wieso Mary von der Idee ein Kind zu bekommen schon begeisterter war. "Du lässt dich viel zu schnell von Dingen begeistern wenn sie süß sind", seufzte ich, doch Mary zuckte nur die Schultern.
"wie geht es dir eigentlich?", wechselte Mary das Thema.
"Nicht so besonders, mich hats ganz schön erwischt"
"Oh, du arme"
"Naja, geht schon", ich zuckte mit den Achseln", ich meine muss gehe. Nunja, wie geht es denn Bary mit der ganzen Sache" nun war es an Mary die Achseln zu zucken. In ihren fröhlichen Blick der vor Begeisterung eben noch gefunkelt hatte mischte sich Trauer.
"Bary steht voll und ganz hinter mir und er wird unser Kind auch lieben, das weiß ich, aber ich wünschte einfach er würde sich wenigstens ein bisschen mehr freuen. Das ist alles ganz schön schwierig für ihn. Vater sein hatte er in seinem Plan noch nicht so wirklich mit eingerechnet."
"Das wird noch, du weißt ja wie er ist, spätestens wenn er es sieht wird er es nicht mehr loslassen wollen", versuchte ich sie zu ermutigen.
"Mag sein, ich hoffe es. Ich liebe unser Kind einfach jetzt schon. Wir haben heute schon mal ein wenig an Namen überlegt", erzählte sie schließlich, "wir dachten Emily wäre ganz süß für ein Mädchen und einen Jungen würden wir vielleicht Noah nennen."
"Gefällt mir", kommentierte ich ihren Vorschlag.
"Weißt du", gedankenverloren kratzte sich Mary ein wenig Dreck weg, der sich unter ihren Fingernägeln abgesetzt hatte, "ich werde zu Bary ziehen und...ich werde Madow mitnehmen. Es wird sich in nächster Zeit einiges ändern" ich nickte und mir begannen die Tränen in die Augen zu steigen. Es war idiotisch. Mary war ja nicht weg, sie würde nur ausziehen, aber in der kurzen Zeit in der sie bei mir gewohnt hatte, hatte gereicht, um mich voll und ganz an sie zu gewöhnen.
"He!", rief Mary und umarmte mich, "nicht weinen! Ich verschwinde doch nicht ganz, ich wohne dann nur ein bisschen weiter weg aber wir werden uns trotzdem ganz oft sehen. Du bist meine beste Freundin und nichts kann uns trennen, klar?" Ich nickte, das Gesicht an ihre Schulter gepresst, dann löste ich mich von ihr.
"Geh lieber ein bisschen von mir weg", schniefte ich, "ich will dich nicht anstecken" Mary gehorchte.
"Sicher, dass nicht doch du schwanger bist, bei deinen Stimmungschwankungen", scherzte sie. Ich lachte ebenfalls.
"War doch schon immer so gewesen", entgegnete ich, Mary nickte lachend.
"Also dann, tut mir leid, aber ich muss gehen. Für den Umzug muss alles geregelt sein, da steht uns noch ganz schön viel Arbeit bevor."
"Alles klar, danke, dass du kurz vorbei gekommen bist", sagte ich ihr. Sie winkte mir noch kurz zu, wünschte mir gute Besserung und war auch schon verschwunden. Ich starrte an die Wand. Ich hatte das Gefühl, das Momentan alles ein wenig schnell ging. Ich seufzte, legte mich auf den Rücken und schloss die Augen. Es dauerte nicht lange und ich war schon wieder eingeschlafen, die ganze Krank sein Sache laugte ziemlich aus.

Es ging alles ganz schnell. Mary packte ihre Sachen in Koffer und schon war sie umgezogen. Nach einer Woche war ich wieder gesund.
Eines Abends saßen Manu und ich auf dem Sofa und sahen ein wenig fern, weil wir einfach nichts besseres zu tun hatten.
"Irgendwie leer, seit dem Mary ausgezogen ist", sagte ich schließlich, wobei ich einfach meinen Gedanken freien Lauf ließ, ohne großartig über meine Worte nachzudenken.
"Stimmt", pflichtete mir Manu zu,"so still" ich kuschelte mich näher an Manu. Ich fühlte mich plötzlich furchtbar alleine.
"Meinst du", begann ich leise, "meinst du sie vergisst mich wenn sie ihr Kind hat?", bei dem Gedanken kamen mir schon wieder die Tränen. Eilig wischte ich sie weg.
"Verdammt", flüsterte ich. Ich hatte nicht vor gehabt zu weinen, verdammte Axt.
"Red doch keinen Unsinn Alice. Sie ist deine beste Freundin, sie wird dich auf keinen Fall vergessen!"
"Ich hoffe es", ich seufzte und schmiegte mich noch enger an Manu.
"Ich bin froh, dass ich dich habe", gestand ich ihm, "ich liebe dich Manu"
"Und ich liebe dich und das bleibt auch so wenn nicht verfällt", er küsste mich sanft. Ich lächelte und wischte mir anschließend eine Trane weg, die einsam über meine Wange kullerte.
"Nicht weinen, schau dir lieber diesen furchtbar Film an", er deutete auf den Fernseher. Der Film war wirklich furchtbar, aber gerade so furchtbar, dass er wieder gut war. Ich musste einfach lernen darüber nicht so viel nach zu denken.
Ein paar Monate später, fragte mich Mary ob ich die Patentante der kleinen Emily sein wollen würde.
"Da fragst du noch?!", hatte ich erfreut gerufen, "natürlich!", stürmig hatte ich sie umarmt, was durch den Baby-Bauch dann doch nicht ganz so stürmig ging. Ich würde sicher für immer ein Teil von Marys und auch von Emilys Leben sein. Nichts hätte mich mehr freuen können.
Gott, es wird immer schwerer weil ich weiß, dass die Geschichte sehr bald zu Ende ist, ihr merkt das ja sicher auch. Mir tut das richtig im Herzen weh, die ganzen Charaktere sind mir so ans Herz gewachsen, sie wurden einfach lebendig für mich. Wahlmöglich komme ich um einen zweiten Teil nicht rum, ich kann die Leute nicht für immer dann begraben :D aber naja, zu all solchen Dingen kommen wir noch in meiner Danksagung :D
Also denne, haltet die Ohren steif.

Ein GLP in NotWhere stories live. Discover now