Kapitel 98

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Am Abend machten wir uns auf den Weg ein Restaurant zu finden, in dem noch etwas frei war und wo wir essen konnten. Überraschenderweise fanden wir auch recht schnell eines, das nicht allzu teuer war. Ich studierte die Karte und konnte doch nichts finden, es gab einfach so viel, man konnte sich nicht entscheiden. "Weißt du schon was du willst?", erkundigte sich Manu bei mir ohne den Kopf zu heben murmelte ich:"Nein", und starrte angestrengt weiter auf die Karte. "Wie wäre es denn ganz romantisch mit einer Familienpizza", schlug Manu vor, "Und dazu ganz klassisch einen Wein" "Ganz klassisch, Pizza und Wein, wer kennt die berühmte Combo nicht. Klar können wir machen", ich legte meine Karte zur Seite und wie aufs Stichwort kam ein Kellner und fragte uns auf Englisch was wir haben wollten. Manu bestellte eine große Pizza und eben den Wein, der Kellner guckte ganz schön verdutzt, nickte jedoch und eilte hinfort. "Also, wie fandest du den Tag?", erkundigte sich Manu bei mir. "Schön", antwortete ich. "Wow, wenn du erzählst wirkt es immer als wäre ich dabei gewesen" "Du warst ja dabei. Was soll ich sagen, ich fand diese Tag sehr schön, der Brunnen war hübsch" "Jop, das war er", Manu grinste, dann kam der Wein.
"Also dann, lass uns anstoßen", er hob sein Glas und ich hielt ihm meines entgegen. "In die Augen schauen, sonst gibt es 60 Jahre schlechten Sex", sagte ich ihm ernst."Na, das wollen wir doch bestmöglichst verhindern", er riss die Augen auf und starrte mich an, ich machte es ihm nach und wir stießen an. "Was machen wir eigentlich Morgen? Das ist unser letzter Tag" fragte ich, nachdem ich mein Glas von meinen Lippen abgesetzt hatte. "Weiß nicht, ist wirklich schon eine Woche vorbei?" "eine Woche ist leider nicht lang, vor allem im Urlaub" "Und es ist so viel passiert", Manu starrte in sein Glas, dann huschte ein Lächeln über seine Lippen,"es kommt mir surreal vor, dass wir zusammen sind, dir auch?" "Ja, ziemlich", ich spielte mit meiner Servierte. Irgendwie war es ein eigenartiges Gefühl, kein schlechtes, aber eigenartig. "Wie wäre es, wenn wir zurück im Hotel Zombey anrufen würden, um ihm die freudige Botschaft zu verkünden, vielleicht weiß der ja, was wir morgen machen könnten", schlug Manu vor, nickend gab ich mein Einverständnis. "Wann kommt denn jetzt die Pizza, ich sterbe vor Hunger", jammerte Manu, er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und ließ den Kopf ei wenig nach hinten baumeln. Plötzlich ruckte sein Kopf wieder hoch. "Was ist los?", erkundigte ich mich, ein wenig besorgt. "Ich glaub es nicht", flüsterte Manu, "Schau mal da hinten wer da ist" So unauffällig ich konnte schaute ich an ihm vorbei. Alisha saß mit einem Typen an einem Tisch, sie lächelten sich an, tranken Wein und küssten sich immer wieder, wobei der Typ ziemlich grob vorging. "Ach du scheiße, die hat sich schon jemand anderes geangelt, verstehe nicht was die Typen von ihr wollen", ich schüttelte den Kopf. "Naja, zwei schlagkräftige Argumente hat sie ja, irgendwo muss ja ihre Gehirnmasse sein", antwortete Manu Schulter zuckend. "Auch wieder recht, aber wieso sehen so viele Kerle ihren miesen Charakter nicht?" "Weil wir schwach und unkonzentriert sind wenn es um bestimmte Dinge geht. Frauen sind aber auch fiese Geschöpfe, hübsch und haben noch, naja, Waffen, für die sie eigentlich einen Waffenschein bräuchten" "Witzig" "nur ein kleiner Einblick wie Männer die Welt sehen. Na endlich" Die Pizza kam und das Gespräch war vergessen. Wir aßen relativ schweigend. Es schmeckte verdammt gut, deshalb sagten wir nichts , wir aßen einfach nur und genossen. "Lass uns nach dem Essen noch an den Strand gehen bevor wir zurück ins Hotel gehen", schlug Manu vor "Klingt nach einer guten Idee. Willst du das Stück noch?", ich hielt das letzte Stück Pizza hoch und sah ihn fragend an. "iss nur", antwortete er und lächelte mich an. Der Mensch wusste wie man eine Frau glücklich machte, mit Pizza. Ich aß das letzte Stück, wir ließen noch eine Mousse au Chocolat kommen, Manu bezahlte(Ich hatte versucht ihn davon abzuhalten) und dann gingen wir Richtung Strand.
Irgendwie war es traurig. Morgen war Sonntag, unser allerletzter Tag und dann würden wir wieder heim fliegen. Dieser Urlaub war so kurz gewesen. wie oft hatte ich diesen Gedanken schon gehabt? Zu oft, eindeutig. Manu hielt meine Hand und sah mich an. "hab ich was im Gesicht?", erkundigte ich mich. "Nein, nein, ich schau dich nur an" "Achso", ich lachte, hatte ich gestern nicht so etwas ähnliches zu ihm gesagt? "Kommt dir dieser Urlaub eigentlich auch wie eine andere Welt vor? Als wenn alles wieder normal werden würde wenn wir heim kommen würden?", fragend sah er mich an. "Hm, irgendwie schon, nur hoffe ich, dass eine Sache sich nicht ändert" "Ich hoffe mal ich weiß was du meinst", er lachte ein wenig nervös und beugte sich zu mir vor. Wenn Mary hier wäre, sie fände diese Rosarote Phase von uns beiden bestimmt ziemlich eklig und meine Stimme fand es auch irgendwie widerwärtig. Ihr beiden seid einfach zu kitschig für diese Welt. Wo sie recht hatte...

Und so saßen wir kitschig am Strand, betrachteten kitschig die Sterne und kuschelten uns kitschig zusammen. Und verdammt, es fühlte sich besser an als alles was ich kannte. Naja, vielleicht hatte ich das möglicherweise bei jeder Beziehung am Anfang gedacht, aber dieses mal stimmte es. Wie bei jeder Beziehung... Ach, lass mich. "Oh nein, nicht schon wieder", hörte ich Manu sagen und ich schreckte aus meinen Gedanken hoch. Ich hatte, ohne es zu merken, begonnen Manus Haare zu flechten. "Ups, ist mir gar nicht aufgefallen", sagte ich schnell und ließ die Finger von seinen Haaren. "Deine Haare sind nur so weich, welches Shampoo benutzt du verdammt, ich hab noch nie ein anderes außer meins in der Dusche gesehen" "Naja, ich benutze deins, meines war leer und ich war zu faul einzukaufen", er grinste mich breit. "Du benutzt mein Shampoo? Deshalb wird das so schnell leer!", ich knuffte ihm in die Seite. "Du bist böse, du benutzt mein Shampoo" "Ich weiß, ich bin ja so böse. Ich würde ja sagen, ich bin ein böses Mädchen aber...das passt nicht" "das müsste wenn ich sagen, aber ich bin der Engel in Person" Manu begann zu lachen und ich sah ihn trotzig an. "Ist schon gut, du bist mein Engel", er drückte mir einen Kuss auf die Lippen. "Komm, lass uns zurück und dann Zombey anrufen, ich will sein Gesicht sehen" Ich nickte, ließ mich von ihm hochziehen und ging mit ihm zurück.

Es tut mir leid, dass der Urlaub nicht so toll wie geplant war. Ich weiß ja auch nicht, aber irgendwie funktioniert das nicht so gut. Ich schätze und hoffe die Qualität steigt wieder, wenn die beiden in ihrer gewohnten Umgebung sind und von den ganzen Nebencharakteren umringt. Lange dauert das ja nicht mehr.
Also denne, haltet die Ohren steif.
Achso, der Skype Account nutzt nur was, wenn ihr mir auch schreibt und mir Bilder schickt :D habt keine Angst, ich beiße nicht. :§




Ein GLP in NotWhere stories live. Discover now