Kapitel 117

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"Oh gott, Entschuldigung!", rief ich sofort aus, überraschend über den plötzlichen Zusammenstoß. Ich sah auf, hatte ich den Kopf doch die ganze Zeit gesenkt gehalten und erstarrte auf der Stelle. Vor mir stand Jerry. Ein sicheres Grinsen auf den Lippen und Alisha an seinem Arm hängend sah er mich regelrecht von oben herab an. Auch Alisha sah siegessicher aus. Wo war Manu wenn man ihn brauchte? Ich spürte seine Blicke nicht mehr und er war auch nirgendwo zu sehen. Schöne scheiße. Ich versuchte mir einen Plan zurecht zu legen wie ich so schnell wie möglich abhauen konnte, aber so leicht war das nicht.
"Ach, sieh mal einer an wen wir da haben", Jerry beugte sich ein wenig vor, "wenn das mal nicht Alice ist. Na, wie geht es dir? Immer noch mit diesem Loser zusammen von dem Alisha mir erzählt hat? Wie heißt er noch, Manu?" Ich werde wütend. Es ist eine Sache mich zu beleidigen, aber meinen Freund als Loser zu bezeichnen eine ganz andere.
"Manu ist kein Loser", zischte ich böse, "der einzige Loser hier bist du und vielleicht noch Alisha, obwohl ich sie mehr in die Kategorie Schlampe einordne." Jerry hob an um etwas zu sagen, aber ich war noch lange nicht fertig, "aber ihr beide passt ganz hervorragend zueinander. Ein elender notgeiles Arschloch und eine Schlampe, Alisha machen Dreier sicher nichts aus, was? Du stehst da doch bestimmt tierisch drauf, hab ich recht? Aber ich will es auch gar nicht wissen! Achso, bevor ich jetzt meinen Loser suchen gehe, den ich über alles liebe und der kein Loser ist, hab ich noch ein kleines Geschenk für dich Jerry", mit voller Wucht, soweit das unter Wasser eben ging, trat ich Jerry in die Eier, was ihn selbstverständlich zum einknicken brachte und weil Alisha immer noch an seinem Arm hing, sank sie mit ihm.
"Also wenn du jetzt keine Kinder mehr bekommen kannst, gern geschehen Menschheit, weder von deiner Sorte", ich deutete auf Jerry, "noch von deiner", mein Finger ging über zu Alisha, "braucht die Welt mehr." Mit einem Schwung drehte ich mich um und ich stolzierte davon, während ich rot wie eine Tomate wurde. Eine ganze Menge an Menschen hatten uns zugesehen und ich war so viel an Aufmerksamkeit alles andere als gewohnt. Mit Genugtuung konnte ich jedoch beobachten wie ein paar junge Frauen, etwa 20 oder 21, die Jerry vorher gierig beobachtete hatten und Alisha mit neidischen und bösartigen Blicken bedacht hatten, sich jetzt von Jerry und Alisha mit angewidertem Blick abwanten.
Ich konnte die anderen überraschend schnell finden. Tatsächlich standen sie nur ein paar Meter von mir weg und empfingen mich mit offenen Mündern. Manu hob dir Hand und gab mir ein High Five.
"Wir haben alles mitbekommen, wir wollten ja eingreifen, aber da hast du begonnen die beiden sowas von fertig zu machen, du hast uns hier echt nicht gebracht", sagte Chessie, nachdem ich komplett bei ihnen angekommen war, auch geistig. Ich grinste. Mein Grinsen verschwand aber auch schnell wieder.
"Können wir jetzt gehen?", murmelte ich und die anderen nickten. Schnell machten wir uns auf in die Duschen und danach zu den Umkleiden, das Haare föhnen brauchte etwas mehr Zeit, aber schließlich war auch das geschafft und wir saßen wieder im Auto.
"Was für ein Tag", seufzte ich, während ich mich anschnallte.
"Was für ein Tag", stimmte Manu mit ein. Wir fuhren los. Wir waren länger geblieben als es mir vorgekommen war. Es war später Abend geworden, irgendwie war zwischen Essen und Zusammenprall mehr Zeit gewesen als ich gedacht hatte. Wie lange war ich denn einfach nur apathisch hin und her geschwommen? Mein Magen bemerkte die Zeit jedenfalls, denn er begann zu knurren.
"Wollen wir vielleicht noch etwas Essen gehen?", erkundigte ich mich bei den anderen, "ich kenne da einen Schuppen da ist es lecker, nicht zu teuer und es gibt auch einiges an veganem Essen, wie wärs?"
Die anderen stimmten mir einstimmig zu und ich bog ab, denn das besagte Restaurant lag genau in der anderen Richtung.
Zombey und Manu saßen hinten und schnell wurde den Jungs langweilig. Irgendwann hörte ich nur noch wie sie dauernd "Hund sitz" und "aua", riefen. Wie die kleinen Kinder, aber sie wussten wenigstens wie sie sich selbst beschäftigen konnten.
"Chessie, kannst du vielleicht mal dort anrufen und fragen ob sie noch Platz haben? Nicht, dass wir dort angekommen und gerade wieder gehen können." Ich hielt ihr mein Handy hin. Die Nummer hatte ich eingespeichert und ich war auch schon auf den entsprechenden Telefonbucheintrag gegangen. Chessie rief dort an und wartete einen Augenblick. Schnell hatte sie auch schon jemanden am Telefon, bei dem sie sich dann auch erkundigte wie es denn mit dem Platz aussah.
"Prima, danke", beendete sie schließlich das Gespräch, " wir sind dann gleich da...ja, zu viert. Also dann, bis später", sie legte auf, gab mir mein Handy zurück und nickte mir zu.
"Gut", sagte ich, "es ist auch gar nicht mehr weit."
Schon bogen wir um die nächste Ecke und ich erblickte das Restaurant mit seinem rustikalen Stiel. Ich fuhr auf einen freien Parkplatz, direkt neben einen behinderten Parkplatz, auf dem ein Auto stand, dessen Fahrer wohl höchstens im Kopf behindert war, spielte mit dem Gedanken mit den Autoschlüsseln ganz zufällig am Lack des Autos vorbeizukratzen, entschloss mich schließlich aber entgegen und stieg aus.
"Also dann", verkündete ich, als auch die anderen ausgestiegen waren, "da wären wir." Ich ging vor und die anderen folgten mir.
Es war ein schönes Gebäude, etwas älter, aber gut in Schuss. Wir gingen rein und ich sog erst einmal die Luft ein. Es roch nach Essen, nach köstlichem Essen, ich liebte dieses Restaurant, seit dem ich als ich noch klein mit meinen Eltern dort gewesen war. Für mich roch der Laden nach Kindheit.
Wir wurden an einen Tisch gebracht, ganz hinten und uns wurde die Karte gebracht. Wir bestellten etwas zu trinken, dann eine kleine Vorspeise, das Hauptgericht, wieder etwas zu trinken und schließlich auch noch ein Dessert. Mit der Dritten Runde Trinken schlossen wir alles ab. Wir bezahlten getrennt und machten und lachend und schwatzend auf nach Hause.
Also dann, ein neues Kapitel.
Ich wurde wieder getaggt, das nächste Kapitel wird also wieder ein tag kapittel, auch wenn ich niemanden zurück tagge. Das Kapitel danach wird ein Special und danach geht es dann auch wieder mit der Story weiter.
Also denne, haltet die Ohren steif.

Ein GLP in NotWhere stories live. Discover now