Kapitel 92

6.9K 477 65
                                    

Es gab so viel zu sehen, wir wussten gar nicht wo wir anfangen sollten. Schließlich schleppte mich Manu zu einer Bahn, auf der ich dann auch kurzerhand einen Herzinfarkt erlitt. Ich war einfach nicht für Achterbahnen gemacht. Nach so vielen Steigungen, Kurven und abrupten Fällen war mir dann auch später ziemlich übel .So setzte ich mich erst einmal auf eine Bank, um meinen Magen wieder unter Kontrolle zu bringen. Manu setzte sich neben mich, lehnte sich zurück und grinste in den Himmel rein. "Das findest du wohl witzig, dass mir speiübel ist", spottete ich. "Nö, ich finde den Tag heute einfach schön", er grinste mich an und sah dabei so unschuldig aus und ja, ich kann es nicht anders sagen, süß. Wie er da saß, die Sonne genoss und lächelte, total unbesorgt. Ich musste bei seinem Anblick auch lächeln, es ging einfach nicht anders. "Hey, du lächelst ja, ich schätze dir geht es besser?", Manu sah mich fröhlich von der Seite an. Ich nickte, daraufhin stand Manu auf und hielt mir eine Hand hin, die ich auch ergriff. Er zog mich hoch und wir gingen weiter, er hielt es aber auch irgendwie nicht für nötig meine Hand los zulassen. Wir gingen zu einem kleinen Stand, wo man mit Dosen werfen Dinge gewinnen konnte. "Lass uns das machen", schlug Manu vor und ich nickte. Er ging zum Stand, ließ meine Hand los und zahlte für eine Runde. Drei Bälle, wenn er alles abräumte durfte er sich einfach irgendwas aussuchen. Der erste Ball ging prompt daneben, der zweite erwischte die obere Dose und dann flog der dritte. Mit einem lauten Scheppern flogen alle Dosen um. "Geht doch!", rief Manu, während ich hoch sprang und ihn umarmte. "What do you want?", fragte der Budenbesitzer, in recht gebrochenem Englisch, aber verständlichem Englisch. Manu deutete auf einen riesen Plüschteddy und der Budenbesitzer holte den großen Kuschelteddy runter und überreichte ihn Manu. Manu wiederum drückte ihn mir in die Hand. "Für dich", sagte er und ich konnte nicht anders, ich sprang Manu halb um, so dass er fast umfiel und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. "Danke", sagte ich und drückte meinen Teddy. "Du hast jetzt nur ein Problem", begann ich, als wir weiter gingen, Manu wollte sich unbedingt Zuckerwatte kaufen,"du hast jetzt keinen Platz mehr im Bett" Manu lachte,"Das hab ich mir fast gedacht" Seine Augen strahlten richtig. Er sah immer so glücklich aus wenn er mich ansah. Sollte ich ihm vielleicht doch sagen, dass ich ihn liebte? Wir waren doch erwachsene Menschen, wir könnten es bestimmt schaffen miteinander klar zu kommen wenn er nicht das gleiche für mich empfand. Wieso hatte ich mich denn ausgerechnet in meinen besten Freund verlieben müssen. Nachdenklich starrte ich auf meine Füße. "Was ist los?", erkundigte sich Manu besorgt, ich sah scheinbar nicht so glücklich aus. "Manu ich...ich...", ich konnte es nicht, nicht jetzt, nicht heute,"mir ist einfach noch ein wenig schlecht von vorhin, das ist alles" Manu sah mich noch besorgter an als er es eh schon getan hatte, akzeptierte dann aber schließlich meine Antwort. "Willst du dann keine Zuckerwatte" "Nein, momentan nicht" "naja, das ist eh immer viel zu viel, kannst ja bei mir mitessen wenn du willst" ich nichte und zwang mich ihn anzulächeln. Ich wusste es doch genau, wirklich glücklich konnte ich nur werden wenn ich es ihm endlich sagte, dieser verdammte Stein lag so schwer auf meinem Herzen und drückte mir die Luft ab, wieso konnte ich es ihm denn dann einfach nicht sagen? Weil ich Angst hatte, alles kaputt zu machen, dass er mich danach nicht mehr mochte oder dergleichen. Aber war das eigentlich nicht einfach nur wahnsinnig, ich meine, realistisch war das nicht, dass er mich dann hassen würde. Er tat so viel für mich, konnte es wirklich sein, dass das alles nur aus Freundschaft passierte? Aber er war von Anfang an so nett gewesen, er konnte nicht von Anfang an in mich verliebt gewesen sein. Das konnte nicht, so toll war ich nicht. "irgendwas hast du noch", Manu war stehen geblieben, ich sah zu ihm, musste ein kleines wenig höher schauen, er war ca 5-10 Zentimeter größer als ich. "Komm, erzähl" Er lädt dich sogar dazu ein, worauf wartest du noch. Auf ein himmliches Zeichen, ich weiß es nicht! "Alles in Ordnung" SO KANN ICH NICHT ARBEITEN! Wie sehr meine Stimme doch recht hatte, ich auch nicht.  "wirklich, es ist alles in Ordnung", ich lächelte ihn an und lächelte auch den Rest des Tages. Als wir mit noch einer Achterbahn fuhren, als wir noch mehr Süßes kauften, als wir uns dann doch eine Show mit Akrobatikeinlagen ansahen. Auch als wir wieder zum Hotel gingen. Ich ging noch etwas essen, Manu war so schlecht vom ganzen Süßkram, dass er direkt hoch ging. Gelangweilt stocherte ich in meinem Salat, wollte ihn eigentlich gar nicht essen, als plötzlich ein Schatten vor mir auf den Tisch fiel. Ich sah hoch. Alisha stand vor mir. "Wo ist denn Manu?" "Oben" "achso, war euer Tag schön?" "Ja", ich konnte Alisha nicht ausstehen, sie sollte weg gehen. "Hat er dir den gekauft?", sie deutete auf den Teddy den ich neben mir auf dem Stuhl platziert hatte. "Gewonnen",antwortete ich knapp. "Nein wie niedlich", sie lachte spöttisch. "Hör mal, du solltest auf Manu aufpassen, wenn du nicht bald zuschnappst dann werde ich es tun", sie betrachtete ihre Fingernägel als wäre ich es nicht wert angesehen zu werden. "Was gibt dir die Gewissheit, dass ich zuschnappen will?" "Gott, bitte, ich bin nicht dumm, alleine deine Reaktion gestern hat alles gesagt, nur Manus Reaktion auf mich hat auch Bände gesprochen" Diese dumme Kuh. "Nur damit du es weißt, er finde dich furchtbar", antwortete ich schnippig. Ich stand auf, ließ meinen Salat einfach stehen, mir war der Hunger vergangen, schnappte mir meinen Teddy und ging erhobenen Hauptes an Alisha vorbei. Diese dumme Ziege, gerade jetzt musste ich es Manu einfach sagen, um es ihr zu zeigen. Ok, vielleicht waren das die falschen Beweggründe um einem seine Liebe zu gestehen, aber das war egal, jetzt oder nicht. Und so ging ich rauf und öffnete die Tür zu unserem Hotelzimmer. Manu war nicht im Wohnzimmer, auch nicht in unserem Schlafzimmer. "Manu?!", rief ich. "Im Bad", selbstsicher stiefelte ich aufs Bad zu. "Aber komm nicht...", die Warnung von Manu kam zu spät, ich öffnete die Tür. Manu saß in der Badewanne, zu mir gedreht und alles war schön in meinem Blickfeld. Er wurde rot, ich wurde rot und schloss die Tür direkt wieder. Peinlich berührt. Hättest ja auch mit rein steigen können Dummerchen. Ich ignorierte die Stimme einfach. Tja, jetzt oder nie, dann wohl nie. Mist. 

So, ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen.
Also denne, haltet die Ohren steif. 

Ein GLP in NotTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon