Kapitel 110

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Es wurde noch ein richtig netter Abend. Wir unterhielten uns mit Chessie und Zombie und machten irgendwann eine Flasche Wein auf. Gegen 0 Uhr gingen wir dann ins Bett. Ich schmiegte mich an Manus Rücken und schlief ein.
Geweckt wurde ich von Manu, der mich küsste.
"Morgen Prinzessin", flüsterte er mir zu.
"Ih gitt, ein Klischee", entgegnete ich, schlang meine Arme um seinen Hals und drückte meine Lippen auf seine.
"Ich kann dir gerne noch mehr Klischees zuflüstern wenn dich das anmacht", meinte Manu gut gelaunt.
"Mich machen andere Sachen mehr an", entgegnete ich, von seinen Lippen wollte ich immer noch nicht ablassen.
"Achja, erzähl doch mal"
Ich schüttelte den Kopf und grinste ihn an, dann sprang ich aus dem Bett und ging ins Bad, wo ich duschen ging und mich umzog und mir die Zähne putzte.
Als ich wieder zurück kam lag Manu immer noch in Bett.
"Du hast mir noch nicht geantwortet", sagte er mir direkt beleidigt. Ich kniete mich vor ihn aufs Bett und küsste ihn.
"Kommst du schon selbst drauf",sagte ich zwinkernd, dann stand ich auf und lief in die Küche. An Manus Schritten hörte ich wie er mir hinterher lief. Ich kam in der Küche an wo Mary gerade Zombey und Chessie mit Kaffee bediente. Ich lehnte mich an den Esstisch und grinste Mary zu. Manu stand neben mir und unterhielt sich kurz mit Zombey. 
"Du bist früher auf als ich? Das ist ja ein Wunder", sagte ich grinsend zu Mary. Verschlafen sah mich Mary an.
"Madow hat mich geweckt", sagte sie müde, "da musste ich ja aufstehen, sie lässt dann ja eh nicht locker bis ich der kleinen ihr Futter gegeben hab"
"Achso. Morgen Zombey, morgen Chessie, na, gut geschlafen"
"Ja", antwortete Zombey, "das war mal dein Bett, richtig? " ich nickte und grinste.
"Sehr angenehm", sagte auch Chessie lächelnd. Mein Blick fiel auf ihren Kaffee und dann zu Mary.
"Wie sieht es eigentlich mit Kaffee für uns beide aus?", abwechselnd deutete ich auf Manu und auf mich. Mary hob einen Finger um mir "einen Moment" zu signalisieren und drehte sich zur Kaffeemaschine um. Ich öffnete den Kühlschrank und den Schrank in dem Brot drin war und nahm mir eine Scheibe Brot, Butter und Salami, ich drehte mich un, bevor ich den Kühlschrank schloss.
"Was wollt ihr  essen?", fragte ich in die Runde.
"Wenn du Müsli da hast, dann das", sagte Chessie und Zombey sagte:"für mich auch" ich nickte und sah Mary fragend an, die schüttelte aber den Kopf.
"Ich geh wieder in mein Bett", sagte sie und ging.
"Ich will nichts", sagte Manu,  "nur einen Kaffee, achso, hier ist deiner, Mary hat mir gerade beide in die Hand gedrückt", er reichte mir meine Tasse und ich begann ein wenig zu balancieren. Nach und nach brachte ich alle Sachen fürs Frühstück auf den Tisch und alle setzten sich zu einem gemeinsamen Frühstück.
"Ab wie viel Uhr musst du denn arbeiten?", erkundigte sich Chessie zwischendurch. Ich musste kurz überlegen bevor ich antworten konnte. 
"Ungefähr um 15 Uhr, wieso?"
"Um was gemeinsam zu unternehmen, ist doch doof wenn wir schon hier sind und dann nichts zusammen machen, meinst du nicht?" 
"Achso, ja, natürlich. Hm, morgen arbeite ich von 7 bis um 12, da könnte man ja danach was machen"
Chessie nickte zustimmend und auch Manu und Zombey lächelnden zufrieden. 
"Wir haben nach dem Essen noch ein bisschen Zeit, wir könnten vielleicht was spielen oder so", schlug Manu vor, alle anderen, mich eingeschlossen, nickten zustimmend. 

Nach dem Frühstück spielten wir also zuerst etwas Cluedo, danach Worms, schließlich kam auch Mary wieder hinzu und auch Madow kuschelte sich irgendwann zwischen mich und Manu. Es wurde ein richtig geselliger Vormittag und entsprechend gut gelaunt fuhr ich dann auch zur Arbeit. 

Als ich Jasmines äußerst unmotivierte Fresse sah, war diese Stimmung jedoch sofort wie weggeblasen. Erneut machte sie sich an der Kasse breit und ließ ich auch unter keinen Umständen von dort wegbewegen. Ich fühlte mich allmählich wie eine billige Praktikantin. 
Die Zeit zog sich wie Kaugummi und ich langweilte mich stellenweise einfach zu Tode. Ich wollte einfach nur nach Hause. Alle drei Minuten seufzte ich resignierte und alle halbe Stunde versuchte ich Jasmine von der Kasse wegzubewegen, vergeblich. Der Tag konnte eigentlich nicht schlimmer werden. Das hatte ich zumindest gedacht, bis eine Frau herein kam, über und über bekleidet mit Pelz und ich hoffte für sie, dass das kein echter war, sonst würde diese Frau ganz schnell ein Problem mit mir haben. Was wollte so eine Frau die ganz offensichtlich gut betucht war bei H&M? Konnte sie nicht in Luxusläden shoppen gehen deren Namen ich weder kannte noch aussprechen konnte? Eiligen Schrittes lief sie auf mich zu, na toll.
"Hallo, ich bräuchte ihre Hilfe, ja, sehen sie, meine Nichte hat bald Geburtstag und ich würde ihr gerne etwas schickes kaufen nur, nunja, das letzte mal als ich ihr Kleider schenkte meinte sie ich solle es das nächste mal in einem anderen Laden versuchen. Wissen sie, H&M ist ihr Lieblingsladen. Ich verstehe das zwar nicht, denn sind wir mal ehrlich, die Kleidung hier ist furchtbar, aber nunja, die Kleine hat nicht wirklich Geschmack" Diese Frau machte mich auf Anhieb sauer, dennoch lächelte ich.
"Ist das echter Pelz?", erkundigte ich mich. Behutsam strich die Frau über ihren Mantel und sah ihn dabei stolz an.

"Ja, Chinchilla, finden sie ihn schön?"
"Wenn sie nicht eine Kundin wäre würde ich sagen, dass ich ihren Mantel gleich anstecken werde und sie gleich mit", antwortete ich, immer noch lächelnd. Mir war es so egal ob sie sich beschweren würde oder sonst irgendwas. Ich würde nicht gefeuert werden, da meine Chefin ein großer Gegner von Pelzmänteln war. Ihre Devise war, im Krieg, in der Liebe und im Kampf gegen Pelzmäntel ist alles erlaubt. Die Frau mit dem Mantel lächelte.
"Das Wort einer Neiderin, aber ich habe in so einem Etablissement auch nichts anderes erwartet"
"Natürlich, also wollen sie sich das ein oder andere ansehen und ich berate sie dann? Obwohl, suchen sie einfach was ihnen nicht gefällt, das wird ihrer Nichte schon gefallen"

"Ein wahres Wort", stimmte mir die Frau zu, dann begann sie durch die Gänge zu gehen und alles argwöhnisch zu begutachten. Das ein oder andere Teil warf sie mir zu und ich sortierte dann noch einmal aus, was eben wirklich nicht schön war. Schließlich hatten wir einen ansehnlichen Haufen zusammen und die Frau bezahlte mit Karte. Dann war sie weg und ich konnte aufatmen.
Ich weiß, ich habe recht lange gebraucht, aber hey, eigentlich muss ich mich hier auch gar nicht rechtfertigen, nicht war. Das Interview habe ich noch nicht fertig, also Geduld, aber vielleicht kommen ja so noch mehr Fragen zu stande als es ohnehin schon sind.
Also denne, haltet die Ohren steif.   



Ein GLP in NotWhere stories live. Discover now