My Bad-Alpha-Boy

Kapitel 29- Aufnahmeritual

"Wer ist das?", fragte ich Jackson leise. "Alpha Maxon.", lautete seine knappe Antwort. Er ist schließlich bei uns angelangt und Jackson nickte einmal mit dem Kopf zur Begrüßung. Der Mann wiederholte die Geste und sah dann zu uns. Ich hatte keine Ahnung, wie ich reagieren  sollte also lächelte ich ihm höflich zu und machte noch einen kleinen Schritt zu Jackson. Alpha Maxon lächelte mich ebenfalls, und begrüßte Avery und Aiden.

"Ich nehme mal an, ihr wisst beide, dass heute ein wichtiger Tag für ist? Ihr werdet offiziell Teil dieses Rudels." Alle Personen in dem Raum drehten sich nun zu uns um, und mein Drang zu flüchten wurde immer größer. Ich hasste es, wenn mich so viele Leute anstarrten! Einige begannen zu tuscheln und flüsterten anderen etwas ins Ohr, während sie uns kurz abschätzig musterten. Ich musste einmal hörbar schlucken, dann raffte ich mich jedoch auf, als ich Aubrey sah. Vor ihr bloß keine Schwäche zeigen. Sie warf mir ihrerseits einen Blick voller Hass zu und ihre Augen sprühten fast wortwörtlich Funken. Wow, so schnell hat mich noch nie eine Person gehasst.

Danach richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder auf Alpha Maxon und meine Nervosität kehrte wieder ein wenig zurück, jedoch versuchte ich mir nichts anmerken zu lassen. Tapfer bleiben, Justine. Wenn das mal so einfach wäre.

"Na dann würde ich sagen, dass wir nicht so lange warten, sondern gleich zum wichtigen übergehen. Folgt mir bitte." Er drehte sich um und lief durch quer durch den Saal. Ich klammerte mich an Jacksons Hand, der meine einmal beruhigend drückte. Meine Nervosität war verschwunden, jetzt übermannte mich die Aufregung. Ich werde mich einem Rudel anschließen! Ich hätte niemals gedacht, dass mir so etwas geschehen würde. Niemals hätte ich gedacht, dass ein Teil von mir ein Wolf war. Und erst recht hätte ich niemals erwartet, jemand so tolles wie Jackson zu treffen.

Mein ganzes Leben hat sich verändert. Eigentlich sind ja nur gute Dinge geschehen, bis auf eine Ausnahme: Elijah. Er ist das einzige Negative, doch auch dieses Problem sollte bald beseitigt sein. Dann kann ich endlich ein halbwegs normales Leben führen, mit einem wunderbaren Freund und großartigen Freunden an meiner Seite.

Alpha Maxon führte uns in ein Zimmer, das von Vorhängen verdunkelt war und ein paar rote Kerzen die einzige Lichtquelle waren. Den Boden schmückte ein Teppich mit einem goldenen und einem silbernen Wolf darauf. In der Mitte des Zimmers stand ein niedriger Tisch mit einem Blatt Papier, das aussah wie Papyrus. Um den Tisch waren mehrere flache Sitzkissen verteilt, und Alpha Maxon verdeutlichte uns mit einer Handbewegung, dass wir darauf Platz nehmen sollten. Ich warf Jackson einen letzten Blick zu, den er mit einem aufmunterndem Lächeln beantwortete, bevor ich neben Avery auf einem Kissen Platz nahm. 

Jetzt wird es ernst.

"Nun denn. Avery, Justine, seid ihr bereit, dem Firestone Pack beizutreten? Versprecht ihr, die Mitglieder des Rudels mit eurem Leben zu schützen und zu unterstützen? Versprecht ihr, das Rudel niemals zu verraten und Informationen an Außenstehende weiterzugeben? Versprecht ihr, dem Rudel gegenüber immer fair und loyal zu sein? Versprecht ihr, immer faire Entscheidungen zu treffen, die Mitglieder zu respektieren und die Schwächeren schützt?", fragte Alpha Maxon und seine Augen schienen auf den Grund unserer Seelen zu blicken. "Ich verspreche es.", antworteten Ave und ich wie aus einem Munde.

"Dann sollen wir diese Versprechen mit eurem Blut besiegeln. Mögen die Ahnen eure Wölfe mit ihren Kräften helfen und euch in unserem Rudel willkommen heißen." Er überreichte uns eine mit mysteriösen Runen verzierte Klinge, die ich einmal durch meine Hand zog.sodass eine Schnittwunde entstand. Als Avery das gleiche getan hat, hielten wir unsere Hände über das Papyrusblatt und ließen ein paar Tropfen Blut hinauftropfen. 

Ich hatte keine Ahnung, woher ich wusste, was ich tun sollte, aber irgendeine Art Instinkt leitete mich. Und dann geschah etwas verwunderliches: Das Blut floss in die Mitte des Blattes, wo auf einmal eine geschwungene Schrift erschien. Firestone Pack.

Als das Blut dort ankam, sickerte es ein und der Alpha hielt ebenfalls seine Hand über die Schrift. Ein einziger Tropfen fiel auf das Blatt, und dann erlebte ich die größten Schmerzen meines Lebens. Es schien, als würden mehrere tausend Volt durch jede einzelne Pore meines Körper gejagt werden. Ich schnappte nach Luft und fing an zu zittern. Der Schmerz war unbeschreiblich. Dann fing mein Kopf an, höllisch zu pochen und mir wurde schwindelig. Als ich es nicht mehr aushielt, kniff ich meine Augen zusammen und hielt meinen Kopf in den Händen, in der Hoffnung, den Schmerz irgendwie lindern zu können. Meine Körpertemperatur schien um das siebenfache gestiegen zu sein und ich meinte, dass meine Haut brannte. Es war schrecklich.

Und dann hörte der Schmerz genauso abrupt auf, wie er angefangen hatte, und mich durchströmte plötzlich ein seltsames Glücksgefühl. Ich fühlte mich auf einmal mit allem und jedem verbunden, in einem hinteren Teil meines Kopfes konnte ich die Präsenz jedes Mitglieds vernehmen. Des Weiteren fühlte ich mich so stark und voller Energie. Dieses Gefühl war unbeschreiblich. Mit einem kleinen Grinsen öffnete ich meine Augen und schaute als erstes zu Jackson. Er so sehr stolz aus und seine Augen funkelten vor Freude. Danach sah ich zu Alpha Maxon, der mir einmal respektvoll zunickte. Sofort erwiderte ich die Geste. Als letztes fiel mein Blick auf meine beste Freundin. Sie hatte den gleichen zufrieden Gesichtsausdruck wie ich, allerdings schien ihr ganzer Körper immer noch ein wenig angespannt zu sein.

"Herzlich Willkommen im Rudel.", gratulierte uns Alpha Maxon. Augenblicklich umarmte mich Jackson und küsste mir über das ganze Gesicht. "Ich bin so stolz auf dich.", murmelte er, und ich zerfloss fast in seinen Armen wie heiße Schokolade.

Kein Wunder, er ist auch unser Gefährte, äußerte sich eine Stimme in meinem Kopf. Moment, das war nicht meine stichelnde innere Stimme. Nein, ich bin dein inneres Tier, dein Wolf.

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Soo, nach endlos langer Zeit bin auch ich von den toten wiederauferstanden. Ein groooooßes Dankeschön an alle, die meine Story trotz meiner Auszeit unterstützt haben <3

Lots of love, 

Nathalie