Teil 166

317 22 2
                                    

Leonardo

Was zum Teufel ist hier los. Als ich Stella am Anfang des Ganges entdeckte liegt mein Blick zunächst auf ihr. Sie sieht wunderschön aus. Als meine Augen ihre treffen läuft es mir eiskalt den Rücken runter. Stella's Gesicht ist weiß wie eine Wand und ihre Augen vor Panik weit geöffnet. Mein Blick schweift weiter und da sehe ich den Grund für ihr Unbehagen. Onkel Andrea! Was soll der Scheiß? Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass Enzo mit Luca zu uns nach vorne kommt und Blicke mit Giovanni tauscht. Dieser bekommt gerade Nachrichten über das Headset. Hätte ich doch ebenfalls eins. Luca sieht ebenfalls total verängstigt aus und drückt sich nahe an meinen Bruder. Hier läuft etwas gewaltig schief.

Mein Onkel schreitet mit Stella über die Rosenblätter. Jeder Schritt scheint für Stella ein Qual zu sein, da ihre Hände zittern. Doch mein Onkel übergibt sie mir ohne Worte und ich begrüße meine Frau. Kurz versuche ich Antworten zu bekommen, aber Stella schaut nur panisch. Also beginnt die Trauung wie geplant. Bis es zu dem Teil mit dem Einspruch kommt, da ertönt auf einmal eine Knall. Alle gehen schnell in Deckung, ich versuche Stella zu schützen, doch die springt zu Luca, der auf einmal in Andrea's Gewalt ist. Der Bastard hält ihm doch tatsächlich eine Pistole an den Kopf. Einem hilflosen Jungen. Stella schreit auf und bleibt kurz vor den beiden stehen.

Dann ertönt ein weiterer Schuss. Und dann seh ich ihn. Domenico schlendert langsam zwischen all den Leuten her. Er sieht aus wie ein Geist. Seine Haut ist fahl und er hat tiefe Augenringe. "Was für eine Hochzeit..... Da sollte eigentlich meine Tochter Marcella stehen!" Brüllt er über die Köpfe mit dem Blick auf mich gerichtet. Ich versuche Stella hinter mich zu ziehen, aber sie weigert sich. Sie stürzt sich auf Luca und schupst ihn mit Wucht zu Seite. Enzo fängt ihn auf, aber Stella wird in die Arme von Andrea gezogen. Jetzt hat sie eine Knarre am Kopf. Fuck. Was für ein kranker scheiß. Einige Männer, die als Hochzeitsgäste getarnt sind, machen sich bereit Domenico zu überwältigen. Aber ich schüttel vorsichtig mit dem Kopf. Viel zu groß ist die Gefahr, dass Stella was passiert. "Was willst du hier Domenico?" Frage ich ihn. Er lacht höhnisch auf. "Was ich will? Ich will meine Tochter zurück. Dein Onkel hat mir versprochen, dass sie heute hier sein wird." Antwortet er mit belegter Stimme. Da wird es mir klar. Andrea benutzt ihn nur. Er konnte gar nicht garantieren, dass sie hier ist. "Sie ist nicht hier." Erkläre ich kurz. Seine Hand zittert und ich habe wirklich Angst, dass er die Nerven verliert. Darum wende ich mich an meinen Onkel "Was soll der ganze Scheiß hier? Dir geht es doch nicht um Marcella?" Er lacht laut auf, sodass Stella zusammen zuckt. Ich flehe sie mit den Augen an ruhig zu bleiben. "Was glaubst du? Es geht um viel Geld. Und dieses Weib hier will doch nur dein Geld. Sie ist eine Goldgräberin." Faucht er mir entgegen und zieht an Stella's Arm. "Wenn es ums Geld geht, kann ich dich auszahlen." Schlage ich ihm vor. Er verzieht angewiedert sein Gesicht. "Da ist er, der Großkotz Leonardo. Der, der sich für was besseres hält. Du willst mir Geld geben? Du kleiner Scheißer! Ohne mich wärst du gar nichts." Knurrt er und spuckt mir vor die Füße. Ich bin echt sprachlos. Anscheinend kommt er jetzt in Plauderlaune "Ich habe deinem Vater und dir alles gezeigt. Aber gedankt habt ihr mir nichts. Du bist wie dein Vater. Fühlst dich auf wie ein Heiliger und gibst einfach wichtige Spaten im Geschäft aus... Nur für dieses Miststück." Andrea zieht Stella an ihren Haaren und sie schreit vor Schmerzen auf. Enzo tritt in meinen Blickfeld und hält die Hand an sein Ohr. Dann nickt er mir offensiv zu. Bitte lass ihn Kontakt zu den Scharfschützen haben. Ich bete gerade zu Gott, dass es klappt und gebe Enzo ein kleines Handzeichen. Er flüstert was ins Mikro und ich schließe für einen kurzen Moment die Augen und bete, dass es gut geht. Dann lösen sich zwei Schüsse und das Chaos bricht aus. Mein erster Blick geht zu Stella. Sie steht noch an der selben Stelle, zittert und die Tränen strömen ihre Wangen hinunter. Mein Onkel liegt neben ihr. Kopfschuss. Der nächste Blick geht zu den Gästen. Ich kann Domenico nicht sehen. Dann erblicke ich Alexej. Er gibt mir einen Daumen hoch.

Ist es jetzt wirklich vorbei? Mit schnellem Schritt laufe ich zu Stella und schließe sie in meine Arme. "Baby, es ist vorbei. Alles ist gut." Giovanni tritt neben mich. "Boss, wie soll es weitergehen?" Fragt er vorsichtig. Stella findet als erstes ihre Sprache wieder. "Gibt mir einen Moment, dann will ich endlich meinen Mann heiraten." Sagt sie. Giovanni grinst "Alles klar, Chefin!" "Meine Mafia Königin!" Lächel ich an ihrer Schläfe und gebe ihr einen Kuss.

Ich räuspere mich und wende mich an die Gäste: "Liebe Gäste. Das war jetzt mal eine Einlage. Wir brauchen ein paar Minuten....um das Chaos zu beheben. Geht an die Bar und trinkt etwas. Es wird bald weitergehen."

Der Mafia Daddy Where stories live. Discover now