Teil 36

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Leonardo

Schnellen Schrittes verlasse ich Stella's Wohnung. Meine Männer waren wirklich schnell und diskret. Alles ist wieder in bester Ordnung in der Wohnung. Naja zumindest äußerlich. Ich bin so verzweifelt. Ich denke ich habe es bei Stella verkackt. Aber so schnell gebe ich nicht auf. Sie ist das Beste was mir je passiert ist und sie hat mir das schönste Geschenk gemacht: Luca.

Wütend reiße ich meine Autotür auf und setze mich in den Wagen. Meine aufgestaute Wut lasse ich an dem Lenkrad aus. "Was eine verfickte Scheiße!" brülle ich. Plötzlich klopft es an meinem Fenster. Ich will gerade los brüllen wer mich hier stört, da sehe ich Luigi etwas ängstlich am Seitenfenster stehen. Ich lasse die Scheibe runter und sehe ihn mit zusammen gekniffenen Augenbrauen an. Er tritt von einem Bein aufs andere. Was hat er bloß. Ein gestandener Mafiosi. "Was?" frage ich. "Boss, wir warten auf Anweisung. Die Mexen sind erledigt. Sollen wir trotzdem noch weiter aufpassen?" und deutet auf seine drei Kollegen.

Shit. Da habe ich gar nicht dran gedacht. "Ja sicher. Meine Familie muss weiterhin geschützt werden. Das hat oberste Priorität." gebe ich ihm zurück. Er nickt und damit ist das Gespräch beendet. Ich fahre davon. Am liebsten würde ich jetzt den Boxsack malträtieren oder mir die Birne zu kippen. Aber ich entscheide mich dagegen und fahre ins Krankenhaus um nach Enzo zu schauen. Bei dem ganzen Scheiß habe ich ihn fast vergessen.

Als ich auf der Station ankomme, sehe ich auch gleich Dr. Avery. Ich begrüße ihn mit einem Nicken. Er begleitet mich zu meinem Bruder. Auf dem Weg dorthin erklärt er mir, dass Enzo aufgewacht und auf dem Weg der Besserung ist. Gott sei Dank. Immerhin eine gute Nachricht.

Als ich das Zimmer betrete, zucke ich zusammen. Enzo liegt im Bett und schläft. Er ist noch ziemlich blass und das piepen der Geräte macht mich wahnsinnig. Da er tief und fest schläft, will ich mich gerade wieder rausschleichen. Da ertönt eine kratzige Stimme "Wo willst du hin? Hast du nicht mal fünf Minuten für deinen Bruder über?" Verwundert drehe ich mich um und sehe in seine Augen. Ein grinsen spiegelt sich dort wieder. "Na dir scheint es ja schon wieder gut zu gehen," scherze ich. Er zieht scharf die Luft ein "Ja es geht schon wieder. Unkraut vergeht nicht und einer muss ja auf dich aufpassen." Er versucht sich aufzusetzen, scheitert aber weil die Schmerzen zu groß sind.

Während ich mir einen Stuhl ranhole, schaut er mich genau an. Mit ernster Miene fragt er: "Was ist los? Du siehst scheiße aus? Lässt Stella dich nicht ran?" Ich gebe ein lautes Knurren von mir, dass Enzo leicht zusammen zuckt. "Nicht witzig" fange ich an zu sprechen.  "Sie weiß es und sie ist nicht glücklich damit. Stella hat mich raus geschmissen." Ich stütze meine Ellbogen auf meine Oberschenkel und fahre mir mit meinen Händen durch die Haare. Angestrengt versuche ich meine Tränen zu verbergen. Ein Mafiosi weint doch nicht. Was ist bloß los. Enzo räuspert sich "Los Alter, erzähl schon." Also lasse ich den heutigen Tag Revue passieren. Enzo sieht auch ziemlich mitgenommen aus. "Scheiße Mann. Das ist richtig beschissen gelaufen. Was willst du jetzt machen?" fragt er schließlich.

Ich atme tief durch. "Ich werde um sie kämpfen und erst aufgeben, wenn sie mir verzeiht." sage ich fest entschlossen. So ist es auch. Es wird keinen Plan b geben. Ich will Stella und Luca. Wir drei als Familie. Mit weniger werde ich mich nicht zufrieden geben.

Nach einiger Zeit verlasse ich das Krankenhaus. Enzo ist noch ganz schön geschwächt. Aber er wird schon wieder. So schnell gibt ein Mancini nicht auf.

Auf dem Parkplatz bleibe ich an meinem Wagen stehen und zünde mir erstmal eine Kippe an. Ich lehne mich an meinen Wagen und genieße die frische Luft. "Hallo Padre!" höre ich hinter mir eine Stimme. Ich drehe mich um und sehe den Doc. "Na Feierabend?" frage ich etwas genervt. Was will der Typ von mir. Ich kann ihn nicht ab. Aber solange er uns nützlich ist. "Ja ich habe Feierabend. Muss mich jetzt mal ein bisschen entspannen, war in letzter Zeit ziemlich stressig." stöhnt Dr. Avery. Irgendwie gefällt mir sein Blick und sein Ton nicht. "Du bist also der Freund von Stella" stellt er fest. Jetzt hat er meine volle Aufmerksamkeit. "Ja was dagegen?" frage ich ihn mit hochgezogener Augenbraue. Er baut sich vor mir auf: "Wenn du schon so fragst. Ehrlich gesagt ja. Sie ist eine wahnsinnig tolle, liebevolle und ehrliche Frau. Ich weiß nicht, was sie von dir will. Sie ist viel zu gut für dich!"
Was fällt dem Typen denn ein, mich so anzugehen. Ich packe ihm am Kragen und drücke ihn mit voller Wucht gegen mein Auto. "Du kleiner Scheißer. Was bildest du dir ein wer du bist und wie du mit mir reden kannst! Stella ist MEINE Frau und die Mutter MEINES Sohnes. Ich rate dir, lass die Finger von ihr sonst kannst du deine Patienten bald mit den Zähnen nähen. Haben wir uns verstanden?" fauche ich ihn an. Der Doc platzt fast vor Wut, aber er nickt. Ich ziehe ihn vom Auto weg und schupse ihn Richtung Parkplatz. "Verpiss dich und wage es nicht nochmal mit mir so zu sprechen!" rufe ich ihm noch hinterher.

Der Mafia Daddy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt