Teil 92

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Leonardo

Tja, was sollen wir hier rum eiern. Ich denke zwar, er hat keine Beweise, aber ich werde bei so einem Typen nicht klein bei geben.

"Ach wirklich?" Grinse ich ihn an. "Und das weißt du, weil du dabei warst oder wie?" Frage ich amüsiert. Der Gorilla hinter ihm wird wohl nervös und lädt seine Waffe. Ich gucke ihn nur ausdruckslos an. Giovanni hinter mir greift ebenfalls nach seiner Waffe, aber der Russe lacht. Wie krank ist der bitte. Was wird das hier für ein Machtspiel. Ich gebe Giovanni ein Zeichen, dass er sich entspannen soll. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass er was von uns will und zwar nicht unseren Tod.

Der Typ hinter Alexej wirkt immer nervöser. "Dein Gorilla sieht ziemlich nervös aus, muss er vielleicht mal aufs Klo?" Frage ich und schaue den Gorilla provozieren an. Der knurrt wie ein tollwütiger Hund und richtet nun die Waffe direkt auf meinen Kopf. Ich weiß, dass er nicht ohne Erlaubnis schießt, daher werde ich mich unbeeindruckt geben und noch provozieren, bis sie endlich sagen, was sie wirklich wollen.

Aber da habe ich die Rechnung ohne meine Königin gemacht. Mutig springt sie plötzlich aus. "Ich halte das nicht mehr aus. Ok, ich habe deinen Cousin oder Halbbruder oder was auch immer umgebracht!" Sagt sie völlig emotionslos. Was zum Teufel macht sie da. Sie steht vor Alexej und schaut ihn herausfordernd an. Kurz scheint er irritiert zu sein, aber dann... Lacht er und klatscht in die Hände. "Leonardo, mein Freund. Da hast du dir ja ein Prachtstück geangelt. Respekt. Mutig die Kleine!" Lacht er weiter. Ich springe auf und stelle mich vor Stella. Auch Giovanni kommt ums Sofa und baut sich vor ihr auf.

"Keine Angst, meine Freunde. Ich tue euch nichts. Ich wollte nur schauen, wem ich danken muss. Ivan war ein Bastard, ein krankes Arschloch. Genau wie sein Bruder in Russland. Mögen sie beide in der Hölle schmoren. Da die beiden nun nicht mehr unter uns weilen, würde ich mich freuen, wenn wir ins Geschäft kommen!"

Ich blinzel einmal, zweimal bis ich es realisieren kann. "Du willst Geschäfte mit mir machen? Warum?" Frage ich gleichgültig. "Nun, dein Ruf eilt dir voraus und ich schätze zuverlässige Geschäftspartner. Vor allem mit so taffen Frauen an der Seite! Sie würde sich mit meiner Frau Anouschka sicher gut verstehen, wir sollten mal essen gehen!" Flötet er vergnügt. Eher nicht, denke ich mir.

"Ich denkst, wir sollten erstmal unter vier Augen über das geschäftliche Reden. Dafür gehen wir beide ins Arbeitszimmer und lassen die Damen etwas entspannen!" Schlage ich ihm vor und deute mit meiner Hand an, dass er mir folgt. Zu Giovanni sage ich "Kümmer du dich doch um den *netten* Herren, er hat bestimmt Durst!" Giovanni schaut zwar nicht so begeistert, tut aber was ich sage. In dieser Situation ist volle Gehorsamkeit wichtig, um meine Autorität zu wahren.

Nachdem wir nun im Arbeitszimmer sitzen und wir einen Drink genießen, kommt er zur Sache. "Ich habe nun die Geschäfte übernommen. Meinen Fokus möchte ich mehr auf Waffen legen. Der restliche Kram interessiert mich nicht. Daher würde ich dich gerne als Lieferanten gewinnen. Du hast einen ausgezeichneten Ruf!" Erklärt er mir. "Mmmh" Gebe ich nur von mir. "Was genau stellst du dir vor?" Frage ich weiter. "Ich werde die Geschäfte in den USA weitestgehend ruhen lassen und einen Waffenhandel im großen Stil in Russland aufziehen. Dafür brauche ich aber amerikanische Ware und da kommst du ins Spiel!" Fährt er fort. "Klingt für mich erstmal gut. Von welchem Umfang reden wir?" Frage ich beiläufig. Alexej grinst. "Nach oben hin offen, ich habe Kontakte in ganz Europa, die kaufen wollen!" Prahlt er. Na mal abwarten. "Ich denke wir fangen mit Probelieferungen im kleinen Stil an und wenn alles klappt, steht eine Zusammenarbeit nichts im Wege!" Erkläre ich und stehe auf. "Du schickst mir einfach die ersten Wünsche und ich schaue was sich machen lässt!" Erkläre ich während ich ihn dezent aus dem Büro schiebe. Für heute habe ich genug. "Ach ja, für die erste Lieferung erhalten ich einen Aufschlag.... Sagen wir als Wiedergutmachung für meinen Club!" Sage ich ernst. Der Russe schaut mich an und grinst "Natürlich mein Freund. Es war nur Spaß. Da kannte ich deine bezaubernde Frau noch nicht. Eine echte Geheimwaffe hast du dir da zugelegt!" Lacht er laut und ich muss mich zusammenreißen ihm nicht direkt eine zu verpassen.

Zum Glück ist an der Tür nichts von Stella oder Lucy zu sehen. Also verabschiede ich mich kurz von unseren Gästen. Sobald die Tür zu ist, atme ich tief durch. Ich bemerke erst gar nicht wie sich Stella hinter mich stellt und ihre Arme von hinten um meine Hüfte schlingt. "Sind sie endlich weg. Die waren echt gruselig." Flüstert sie mir zu. Ich drehe mich um und nehme meine Königin in den Arm. "Amore, tu das nie wieder!" Knurre ich. Stella schaut mich ahnungslos an. "Du weißt genau was ich meine. Das hätte für dich ziemlich übel ausgehen können... für uns alle. Ich regele sowas zukünftig auf meine Art." Sage ich bestimmend. Und was macht meine Frau, sie grinst, dreht sich um und geht. Über die Schulter zwinkert sie mir zu und ruft: "Wir werden sehen. Vielleicht macht es mir ja langsam Spaß deine Mafia Königin zu sein!" Ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen. Diese Frau... Sie macht mich unheimlich scharf.

Der Mafia Daddy Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz