Teil 89

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Stella

Die Tage mit Luca und Leonardo hier in dem Haus sind einfach traumhaft. Es fühlt sich wirklich nach Familie an. Wir haben endlich mal Zeit für uns und können uns richtig kennenlernen. Nun weiß ich, dass Leonardo genau so gerne Pasta mit Pesto isst wie Luca und genau so ein schlechter Verlierer ist. Die beiden sind sich wirklich sehr ähnlich und ich liebe sie beide abgöttisch.

Heute waren wir wieder in dem kleinen Örtchen Eis essen und haben einen langen Spaziergang am Strand gemacht. Da wir keine Lust auf kochen haben, bestellen wir uns eine Pizza und kuscheln uns vor dem Fernseher. Die Pizza ist schnell verdrückt und Luca schläft friedlich auf dem Sofa. Leonardo knabbert neckend an meinen Ohrläppchen. Er weiß, dass mich das verrückt macht. Bevor es heißer zwischen uns wird, deute ich mit meinen Augen auf Luca. Leonardo versteht meinen Wink und trägt ihn in sein Zimmer. Gerade als er mit einem feurigen Blick die Treppe herunter läuft, klingelt sein Handy. Er zieht es aus der Hosentasche und schaut aufs Display. Er lacht und sagt: "Es ist Giovanni, wahrscheinlich vermisst er uns." Ich grinse blöde zurück, weil ich eigentlich schon in Gedanken nackt auf dem Sofa liege. Leonardo schaut mich entschuldigend an und nimmt das Gespräch entgegen: "Hey Mann, vermisst ihr uns schon....." Dann herrscht lange Stille. Leonardo's Gesicht verfinstert sich zunehmend. "Fuck....mmh....ja...wir sind in zwei Stunden da!" Knurrt er ärgerlich ins Handy und legt auf.

Leonardo steht noch auf der gleichen Stelle, als ob er einen Geist gesehen hat. Fragend schaue ich ihn an. Ich habe kein gutes Gefühl, aber ich muss ihn fragen: "Baby, was ist los?" Er zuckt zusammen, als ob ihm jetzt erst bewusst wird, dass ich mit im Raum bin. "Die Russen haben meinen Club auseinander genommen. Alles klitzekleines geschlagen und zwei Security Leute und meinen Barkeeper krankenhausreif geschlagen. Sie suchen Ivan und wollen Antworten!" Erklärt er völlig abwesend.

"Oh nein....nein nein nein.....das ist...das ist alles meine Schuld... Es tut mir so leid!" Flüstere ich und lege meine Hände aufs Gesicht. Ich hatte so gehofft, dass es endlich vorbei ist. "Wird es je vorbei sein?" Frage ich mit einem Kloß im Hals.

Leonardo fängt sich wieder und kommt zu mir aufs Sofa. "Amore, ich will dich nicht anlügen. Es wird immer jemanden geben, der uns unsere Geschäfte neidet oder so. Aber ich habe dir versprochen, ich werde dich und Luca beschützen und zukünftig aus allem raushalten. Versprochen!" Erklärt er mir in einem liebevollen Ton. So schwer wie es mir fällt, ich werde es akzeptieren. Darum straffe ich meine Schultern und stehe auf. "Ok, dann gehe ich jetzt packen und Luca Wecken. In 30 Minuten können wir los!" Damit gehe ich hoch und organisiere unsere Abreise.

Luca ist natürlich wenig begeistert, aus dem Schlaf gerissen zu werden. Aber als er im Helikopter sitzt, ist alles vergessen. Er ist so begeistert, dass er seinem Dad Löcher in den Bauch fragt. Trotz der Anspannung strahlt Leonardo Ruhe aus und beantwortet jede Frage von Luca.

Zuhause angekommen, holt Enzo uns vom Heli Airport ab. Schweigend fahren wir nach Hause. Luca ist während der Fahrt in meinem Arm eingeschlafen. Zuhause angekommen bringt Leonardo ihn schlafend in sein Zimmer und Enzo lädt das Gepäck aus. Ich stehe völlig überfordert im Wohnzimmer. Leonardo kommt zu mir, gibt mir einen flüchtigen Kuss auf die Stirn und flüstert mir zu: "Warte nicht auf mich. Es wird sicher spät. Ich liebe dich!" Was soll ich dazu sagen. Schon höre ich die Tür ins Schloss fallen und Enzo und Leonardo sind verschwunden. Nun stehe ich hier alleine in dem riesigen Haus. Frustriert lasse ich mich aufs Sofa fallen. Mir ist gerade nicht nach unserem Bett...allein. Daher kuschel ich mich in eine Wolldecke und zappe mich durch das Fernsehprogramm.

Irgendwann muss ich wohl eingeschlafen sein. Eine raue Hand streichelt meinen Wange. Blitzschnell öffne ich meine Augen und hoffe auf Leonardo. Aber ich schaue in die zwei freundlich funkelnden Augen von Roberta. "Ciao Bella, ihr seid wieder zurück? Warum schläfst du denn hier? Komm, ich mach dir Frühstück." Sagt sie in einem italienischen Akzent.

Noch etwas durch den Wind nicke ich ihr zu und lasse mich auf dem Hocker in der Küche fallen. In null Komma nichts habe ich eine heiße Tasse Kaffee vor mir stehen. Bereits der erste Schluck tut unglaublich gut und ich komme langsam wieder zu mir. Dann fällt es mir wieder ein. Leonardo, der noch unterwegs ist. Schnell laufe ich zu meinem Handy auf dem Couchtisch. Aber es ist keine Nachricht eingegangen. Enttäuscht gehe ich wieder in die Küche. Dort finde ich eine große Portion Rührei, Speck und warmen Toast mit Butter. Dankend schaue ich zu Roberta und esse ein wenig davon. Richtig Appetit habe ich nicht, aber ich möchte sie nicht kränken.

Nachdem ich aufgegessen habe, gönne ich mir noch einen zweiten Kaffee als es an der Haustür leutet. Verdutzt schaue ich Roberta an, die bereits auf dem Weg zu Tür ist. "Halloooo, ich habe gehört meine liebste Freundin ist wieder da.." trällert Lucy während sie in die Küche kommt. Gott tut das gut sie zu sehen. Wir nehmen uns in die Arme, als ob wir uns schon Monate nicht mehr gesehen haben.

Der Mafia Daddy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt