Teil 130

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Leonardo

Aufgeregt laufe ich im Garten hin und her. Oh Mann, das wird ein Schock für Lucy. Sofort habe ich alles nötige in die Wege geleitet. Dann kommt der schwierigste Moment. Enzo und Luigi folgen mir.

Lucy sieht mich bereits an, als ob sie weiß was los ist. Mein Blick geht zu Stella, sie sieht mich ebenfalls ängstlich an. Nach einem tiefen Atemzug öffne ich den Mund "Lucy, Giovanni war bei einer Übergabe und er wurde verletzt." Versuche ich es vorsichtig zu erklären. Völlig in Trance nickt sie. Stella nimmt Lucy von der Seite in den Arm und ich hocke mich vor Giovanni's Frau. "Lucy, hast du mich verstanden. Er ist verletzt, aber er lebt. Die Jungs bringen ihn gerade hier her und der Doc ist auch auf dem Weg!" Erkläre ich ihr nochmals. Wieder nickt sie. Dann wendet sie sich zu Stella. "Bitte, kümmer dich um Giovanni. Er... Er muss überleben.... Unser Baby...." Tränen laufen ihr die Wange runter. Stella springt sofort auf, gibt ihrer besten Freundin noch einen Kuss auf den Scheitel und geht in den  Behandlungsraum, um alles vorzubereiten.

Enzo und Luigi stehen etwas verloren rum. Auch ich brauche einen Moment,  aber dann muss ich in den Geschäftsmodus umschalten. "Luigi du bleibst bitte bei Lucy und Enzo, in mein Büro!"

So machen wir es. Kaum das die Tür zum Arbeitszimmer zu ist, brülle ich: "Scheiße scheiße scheiße!" Da das Zimmer isoliert ist, kann ich so kurz meine Fassung verlieren. Vor meinen Männern muss ich die Haltung bewahren. Auch Enzo lässt eine Flüche raus. Dann atmen wir beide durch und beginnen mit unserem Job. Ich greife zum Telefon und rufe Alexej an. Bereits nach dem ersten klingeln geht er dran. "Mein Freund, was war da los. Meine Ware ist weg und meine Männer sind verletzt...." Schreit er in seinem russischen Akzent. "Ehrlich gesagt weiß ich es noch nicht. Meine Jungs sind dran. Giovanni ist schwer verletzt. Ich konnte noch nicht mit ihm sprechen." Erkläre ich ihm. "Das tut mir leid!" Sagt er dann. "Also kann ich davon ausgehen, dass eine dritte Partei daran beteiligt war?" Will er wissen. "Natürlich, meinst du ich torpediere mein Geschäft mit dir, zumal es die letzte Übergabe ist?" Stelle ich fest.

Nach kurzem überlegen sagt er "Nein, das glaube ich nicht. Du bist ein ehrenwärter Geschäftsmann. Trotzdem will ich meine Ware!" Fordert er. "Ok, gib mir 48 Stunden, sobald Giovanni ansprechbar ist, bekomme ich die Infos die ich brauche. Ansonsten ordere ich die Ware nochmal, auf meine Kosten." Gebe ich zurück. "Gut, gut mein Freund. Ich bin mit unserer Geschäftsbeziehung sehr zufrieden und ich mag eure Sippschaft, daher gebe ich dir Zeit. 48 Stunden, dann sprechen wir uns wieder!" Sagt er bestimmend und legt auf.

Es klopft an der Tür und Luigi steckt den Kopf hinein. "Sie sind da!" Und dreht sich wieder um. Mit schnellem Schritt gehen wir zum Krankenzimmer. Doch die Tür ist bereits zu und Lucy rennt davor auf und ab. Da ich den Doc und Stella nicht stören will, bleibe ich draußen. "Der Doc steht im Stau! Er ist noch nicht da!" Erklärt dann aber Luigi. Fuck das heißt mein Engel ist da ganz alleine. Ohne zu überlegen, stürme ich hinein. "Wie kann ich helfen!" Rufe ich meiner Frau zu. Stella schaut mich etwas überfordert an. Sie ist in Panik. Ich greife sie an die Oberarme um sie zu fixieren. "Stella, schau mich an. Konzentrier dich. Was brauchst du?" Erst jetzt registriert sie mich und zuckt zusammen. Sie atmet durch und fängt sich.

Wie ein Roboter beginnt sie mir Anweisungen zu geben. Erst jetzt fällt mein Blick auf Giovanni. Er ist voller Blut und nicht ansprechbar. Stella legt zunächst Druckverbände an, um die Blutungen zu stoppen. Dann legt sie eine Zugang und beginnt mit einer Bluttransfusion. Zum Glück haben wir hier einige Blutkonserven aller Blutgruppen gelagert.

Dann wird die Tür aufgerissen und der Doc kommt rein. Er schiebt mich raus und schließt die Tür. Jetzt können wir nur noch warten.

Stefano, einer meiner Männer, war ebenfalls mit bei der Übergabe dabei. Er scheint unverletzt und steht nun vor mir. "In mein Büro. Sofort!" Knurre ich.  Schnelle blicke ich zu Luigi und gebe ihm zu verstehen, dass er bei Lucy bleibt, die weinend zusammen gesackt ist und bedeute Enzo an, mir zu folgen.

Kaum ist die Tür zum Arbeitszimmer geschlossen, packe ich Stefano an den Kragen und drücke ihn an die Tür. "Was ist da passiert. Los, red schon!" Schrei ich ihn an. Stefano zuckt zusammen und stottert rum "Ich weiß nicht.. es ging alles so schnell. Giovanni war bereits ausgestiegen und stand mit den beiden Russen an den Kisten, da kamen vier bewaffnete und maskierte Männer und haben direkt geschossen. Ich saß noch im Auto....ich... Ich konnte nicht viel tun!" Erklärt er ängstlich. Bum, da trifft ihn schon meine Faust. "Wie, du konntest nichts tun. Du feige Sau bist einfach im Auto sitzen geblieben, statt helfen?" Brülle ich ihn an. Völlig außer Kontrolle, schlage ich auf ihn ein, bis Enzo mich stoppt. "Es reicht, Bruder. Er ist fertig." Ich packe Stefano am Kragen und schleife ihn vor die Tür. "Bete, dass Giovanni überlebt, sonst bist du fällig!" Schreie ich ihm hinterher.

Der Mafia Daddy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt