Kapitel 52

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Nach einer dreißigminütigen Fahrt hielt Adriano vor einem dieser Luxusrestaurants

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Nach einer dreißigminütigen Fahrt hielt Adriano vor einem dieser Luxusrestaurants.

Wieder verdrehte ich die Augen. War ja klar, dass dem Herrn nichts Besseres einfällt als mich in ein vermutlich völlig überteuertes Restaurant auszuführen. Viel lieber hätte ich mein kleines Stück Freiheit damit genossen zu Mc's zu fahren. Das hätte mir tausendmal besser gefallen als diese wahrscheinlich extravaganten Speisen von dieser Karte. Zumal ich Fast Food echt vermisste.

„Hast du schon wieder die Augen verdreht?", fragte Adriano von der Seite. Wir waren noch nicht ausgestiegen, doch ein Page stand schon neben dem Auto bereit, um Adriano gleich den Autoschlüssel entgegenzunehmen und das Auto für ihn zu parken.

Genervt atmete ich aus.

„Was? Gefällt dir das Restaurant nicht? Es ist das Beste in ganz Palermo."

„Nein, nicht wirklich. Ich habe mir eigentlich mehr vom Abend erhofft, als einfach nur in ein langweiliges Restaurant auszugehen und dann so zu tun, als wäre das Essen super lecker, obwohl es einfach nur grauenhaft schmeckt.", gab ich seufzend zu.

Adriano lachte neben mir auf.

„War ja klar, dass ich dich damit nicht beeindrucken kann." Ein dunkles Lächeln erschien auf seinen Lippen, was ihm zugegebenermaßen ziemlich gut stand. Er sollte ruhig öfter mal lächeln.

„Zudem habe ich garnicht wirklich Hunger.", bemerkte ich. Es machte sich ein flaues Gefühl in meinen Magen breit, weshalb ich jetzt vermutlich keinen Bissen runterkriegen würde.

„Also gut." Adriano starte das Auto mit einem lauten Aufheulen des Motors. „Dann geht es halt woanders hin."

„Wohin willst du?", fragte ich natürlich gleich wieder, doch auch diese Frage blieb wie vorhin unbeantwortet.

Schon einige Minuten später parkte er vor einem Gebäude, aus dem laute wummernde Musik dröhnte. Vor der Tür standen etliche Menschen in einer Schlange und warteten, dass sie reindurften.

„Ein Nachtclub?", fragte ich aufgeregt. Ich war noch nie in einem, umso mehr freute ich mich endlich mein fehlendes Partyleben nachholen zu dürfen.

„Richtig erkannt." Adriano stieg aus und half auch mir aus dem Sportwagen. „Noch eine Warnung. Blieb in meiner Nähe und sollte ein anderer Typ es wagen dich anzufassen, wird er diesen Club nicht mehr lebend verlassen."

Dass er diese Warnung ernst meinte, war mir nur allzu bewusst. Er würde sicher nicht zögern einem anderen Mann eine Kugel zu verpassen, aber sehen wollte ich das lieber nicht. Vielleicht bereute ich es jetzt doch ein wenig ein so kurzes Kleid zu tragen. Doch wenn die Typen schlau genug waren, dann sahen sie meinen sehr auffälligen Ehering und hielten sich von mir fern.

Adriano griff nach meiner Hand und lief dann einfach an der Schlange vorbei. Das jemand wie er sich anstellt, habe ich auch nicht erwartet.

In der Schlange standen viele aufgestylte Frauen sowie jetzt schon angetrunkene Männer. Die Frauen warfen mir neidische Blicke zu, als sie die ineinander verschränkten Hände von mir und Adriano sahen. Die Männer hingegen zogen mich praktisch mit ihrem Blick aus.

Jap, ich bereue es wirklich dieses Kleid zu tragen.

Beim Türsteher angekommen, öffnete dieser uns sofort mit einem „Signore e signora Moretti" unterwürfig die Tür.

„Warum weiß er wer wir sind?", fragte ich sobald wir im inneren angelangt waren. Laute Musik schlug uns entgegen und ich musste schreien, damit Adriano mich überhaupt verstand.

„Weil das mein Club ist.", schrie er zurück, als wäre es nichts, dass das hier sein Club wär.

Was besaß dieser Mann denn bitte noch alles?

Seine Hand löste er nicht von mir, stattdessen zog er mich durch die tanzende Menge hindurch zur Bar. Manche Menschen wichen dabei sofort von ihm zurück, als wüssten sie bestens, wer Adriano war.

Adriano bestellte uns Drinks. Ich war überrascht, dass er auch mir ein alkoholhaltiges Getränk bestellte, denn ich erwartete schon, dass er es mir verbot, genau wie bei unserer Hochzeit.

Als ich das Glas bereits an die Lippen ansetzte huschte mein Blick nochmals zu Adriano, doch sein Blick war nur auf die Tanzfläche gerichtet und scannte diese ab. Also exte ich das Glas schnell, bevor er es sich anders überlegte.

‚Verdammt war das starkes Zeug', dachte ich mir sogleich. Beinahe kam es mir oben wieder raus, doch diese Peinlichkeit ersparte ich mir lieber.

„Willst du mich betrunken machen?", sagte ich über die Lautstärke hinweg zu Adriano.

Er lachte und sein Blick fand endlich wieder den Meinen. „Vielleicht ein Bisschen."

Ich boxte ihn etwas verärgert gegen den Oberarm, stieß jedoch nur gegen harte Muskeln. Adriano musste daher einerneutes  Auflachen unterdrücken.

„Arsch", zischte ich. Dann machte ich mich daran, etwas anderes zu bestellen. Da der Barkeeper mich aber nicht verstand und ich nur auf mein Glas zeigte, um zu zeigen, dass ich etwas trinken wollte, stellte er mir wieder dasselbe Getränk wie zuvor schon vor die Nase.

Das ist jetzt doch nicht sein scheiß Ernst?

Ein Blick zu Adriano rüber und ich stieß auf seine dunkeln verschlingenden Augen, die mich einfach nur beobachteten, anstatt mir zu helfen. Er grinste allen Ernstes auch noch über meinen gescheiterten Versuch.

Mutig hob ich das Glas an meine Lippen. Also auf ein Neues. Augen zu und durch. Damit exte ich das Glas erneut.

Diesmal hätte ich mich wirklich fast übergeben. Doch nach einmal würgen, hatte ich mich wieder im Griff. Nochmal so ein Drink und es endet für die umstehende Leute wirklich nicht gut.

„Ich geh tanzen.", teilte ich meinen amüsierten Ehemann mit und verschwand dann in der Menge. Dabei brannte immer sein bohrender Blick auf mir.

Der Alkohol fing nach kurzer Zeit an zu wirken, so dass meine Tanzbewegungen lockerer wurden. Endlich merkte ich, was alle immer daran so toll fanden, auszugehen und Party zu machen. Schade, dass ich das nicht schon früher machen konnte.

Meine Bewegungen wurden geschmeidiger und ich passte mich völlig der Musik an. Meine Hüfte kreiste ich verführerisch und meine Arme fuhren an meiner Körperseite runter.

Ich fühlte mich plötzlich wahnsinnig sexy.

Mein Blick glitt zur Bar, wo ich eigentlich Adrianos vermutete, doch ich sah ihn nicht mehr. Allein schon, dass gefühlt alle um mich herum größer waren, erschwerte dies ein wenig.

„Un drink per una bella donna?", sprach mich jemand von der Seite an. Ich erinnerte mich an Adrianos Warnung, doch er fasste mich ja nicht an. Da ich aber auf den Drink scharf war, welchen ich in seinem Gesagtem verstand, stimmte ich zu.

Vielleicht bestellte dieser Typ mir was, was mal schmecke würde und nicht nur reinballerte.

„Sí", sagte ich und ging mit ihm wieder rüber zur Bar, an der Adriano wirklich nicht mehr saß. Wo war er so plötzlich? Ich dachte er würde mir nicht von der Seite weichen...

His sick LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt