Kapitel 48

4K 121 3
                                    

Erst als ich durch den harten Schlag auf dem Boden landete und sich ein unglaublicher Schmerz in meiner linken Gesichtshälfte ausbreitete, realisierte ich, was gerade passiert war

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Erst als ich durch den harten Schlag auf dem Boden landete und sich ein unglaublicher Schmerz in meiner linken Gesichtshälfte ausbreitete, realisierte ich, was gerade passiert war.

Dieses Schwein hat mich geschlagen! Er hat mich wirklich einfach geschlagen.

„Ich hoffe Adriano weiß, was er sich mit dir aufgebürdet hat. Meiner Meinung nach sollte er dich schnell im Müll entsorgen und Daniella zur Frau nehmen. Sie scheint besser geeignet als du.", zischte der gruselige Mann über mir.

Aus meinen Augen traten bereits einige Tränen, die einerseits entstanden, weil meine Wange so schmerzte und andererseits, weil ich mich erniedrigt fühlte. Das erste Mal in meinem Leben fühlte ich mich so richtig miserabel und wertlos. Und eigentlich wollte ich gerade noch dem Mann das Gegenteil beweisen. Dennoch saß ich jetzt schwach und verkrümmt auf dem Boden und heulte auch noch vor ihm.

Als ich mit Tränenüberströmten Blick dann auch noch hoch zu Alberto sah, welcher die Terassentür hinter mir fixierte, wusste ich, dass Adriano wohl zurückkam. Da ich aber nicht wollte, dass auch er mich so schwach am Boden vorfinden würde, stand ich schnell auf und verließ den Raum.

Auf dem Weg die Steintreppe hinauf hörte ich ihn dann fragen: „Wo ist Adley hingerannt?" Seine Stimme klang irritiert.

„Was weiß ich. Aber du solltest deine Frauenwahl doch noch mal um einiges überdenken oder dein Weib ordentlich erziehen. Solange werde ich dich erstmal nicht mehr besuchen kommen."

Ich sollte vermutlich beruhigt sein, doch ich fühlte etwas anderes. Angst. Angst, dass Adriano gleich auch noch sauer sein würde. Sein Onkel ist ihm wichtig, das weiß ich. Er wird mächtig zornig sein, dass er meinetwegen nicht mehr zu Besuch kommen will.

„Wir gehen!", donnerte nochmals Albertos Stimme zu mir durch, auch wenn ich schon im oberen Flur verschwunden war.

Ich rannte schleunigst ins Schlafzimmer und wickelte mich schutzsuchend in die schwarze Bettdecke. Um die Zimmertür abzuschließen, machte ich mir nicht mal mühe. Wenn Adriano rein wollen würde, dann käme er auch rein. Bloß vor den Konsequenzen hatte ich wirklich Schiss.

Seine schweren donnernden Schritte hörte ich bereits auf dem Flur draußen, welche sehr wohl darauf hindeuteten, dass er sauer war. Mächtig sauer.

So eine Scheiße! Warum habe ich es nur so weit getrieben? Hätte ich doch einfach den Mund gehalten.

Ich zog die Bettdecke nur noch weiter über meinen Kopf, um mich ein wenig in dieser zu verstecken. Sie konnte mir kein Schutz anbieten, das wusste ich, dennoch wusste ich nicht, was ich sonst tun könnte. Alles andere würde auch nicht wirklich helfen.

„Was sollte die Aktion? Warum konntest du es nicht lassen?", brüllte er mich dann auch noch an, nachdem die Tür fast aus den Angeln krache

Ich schluchzte laut unter der Bettdecke. Meine Tränen durchnässten bereits die Laken, doch bewegen wollte ich mich nicht.

„Weinst du?" Adriano klang plötzlich viel ruhiger, dennoch schluchzte ich verängstigt auf.

„Adley." Sanft stich er über mein eingerolltes Knäul. „Wein doch nicht. Was ist denn los?"

Da ich ihm nicht antwortete, sondern weiter schluchzte, hob er vorsichtig die Decke an. Ich wollte sie zwar festhalten, doch Adriano war es ein leichtes sie mir vollkommen zu entreißen.

Nun fühlte ich mich nackt und ungeschützt, wie ich vor ihm auf den Laken lag und versuchte mich dennoch zu verstecken. Er sollte meine Tränen nicht sehen. Ich fühlte mich gerade so schwach.

„Amore mio, es tut mir leid. Ich wollte nicht, dass das so ausartet." Sanft umgriff Adriano mein Gesicht. Als er aber meine linke Gesichtshälfte berührte, die ich unter meiner Hand versteckte, zuckte ich unter Schmerz zusammen. Es tat einfach nur höllisch weh. Ganz zu schweigen zu den Kopfschmerzen die damit einhergingen.

Ein kurzer Moment verging, da fragte Adriano weiter. „Was ist versteckst du unter deiner Hand?" Seine Stimme klang alarmiert und seine Hand umgriff sofort mein Handgelenk.

Scheiße, er musste wohl bemerkt haben, wie ich krampfhaft versuchte es von ihm zu verstecken.

Da mich eh die Kraft verließ, war es ein leichtes bis auch Adrianos es sehen konnte, als er meine Hand wegdrückte. Er war ziemlich lange einfach nur ruhig. Ich spürte aber sein starkes Zittern hinter mir, so dass ich meinen Blick dann doch auf ihn richtete.

Mit verweinten Augen erkannte ich wie er am ganzen Körper vor Wut zu zittern schien. Auf wen er jetzt wütend war, konnte ich aber nicht deuten. Dies klärte sich aber als er anfing mit dämonisch dunkler Stimme zu reden.

„Das ging jetzt ein für alle Mal zu weit." War er etwas sauer auf mich? Vor erneuter Angst liefen weitere Tränen über meine Wangen. „Jetzt hat er eine Grenze überschritten, die er besser nicht überschreiten hätte sollen."

Er? Also nicht ich? Er war sauer auf seinen Onkel, oder?

Mein herz beruhigte sich wieder ein wenig, als ich verstand, auf wen Adriano so zornig war.

Als ich aber merkte wie das Gewicht von der Matratze verschwand und Adriano zur Tür raus stürmen wollte, bekam ich erneute Panik.

Er soll mich nicht alleine lassen!

„Warte!" Sofort blieb er stehen und schaute wütend zurück. Sein Gesichtsausdruck traf mich zwar, doch ich wusste nun, wem es galt. „Bitte bleib.", weinte ich.

Ja ich fühlte mich schwach und erniedrigt und ja ich wollte nicht, dass Adriano das sah oder mich auch noch erniedrigte, doch gerade im Moment sehnte ich nach nicht mehr als einfach in seinen Armen Geborgenheit zu finden. Mich in seine starken Arme zu kuscheln und in ihnen einzuschlafen. Ich brauchte die schützende Hülle gerade einfach, nachdem ich herausgefunden habe, dass er nicht wütend auf mich ist.

Als Adriano meine Worte begriff, wurde sein Gesichtsausdruck sofort weicher. Er schaute nochmal zurück in den Flur und schien zu überlegen, ob Rache oder Trost für mich besser war. Dann aber kam er doch auf mich zu und darübe war ich ihm so dankbar.

Er legte sich zu mir und zog mich in eine feste Umarmung. Nun fühlte ich mich wirklich sicher. Die Decke war nur ein kleiner Schutz, doch wenn Adriano mich so im Arm hielt, könnte ich wirklich glauben, dass alles Böses einfach an seiner harten Schale abprallen würde und mich damit davor bewahrt.

Es gab gerade kein Ort für mich, der sicherer erschien.

His sick LoveWhere stories live. Discover now