Kapitel 40

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Taehyung

Ohne wirklich zu sehen was da auf dem Fernseher vor sich ging, blickte er darauf, während sein Körper mit dem Sofa verschmolz. Neben ihm saß Jungkook, der sich immer noch darüber amüsierte, dass Yoongi ihn mit einem Pitbull verglichen hatte.

"Ich meine, findest du auch, dass ich die Ähnlichkeit mit einem Pitbull habe?", breit grinsend blickte dieser auf ihn und ohne genau darüber nachzudenken antwortete er:

"Nein, Pitbulls sind nicht süß."

Stille kehrte ein, was ihn tatsächlich aus seiner Trance holte und zu dem Jüngeren aufblicken ließ.

"Was?", bellte er schon fast, aber das Grinsen auf dessen Gesicht verzog sich nur zu einem Schmunzeln.

"Du findest mich also süß?"

Peinlich berührt lief er rot an, als er seinen Satz erneut durch seinen Kopf laufen ließ und merkte erst da, was auch darunter verstanden werden könnte. Statt jedoch alles abzustreiten, wie er es sonst so machte, grummelte er nur vor sich hin und ließ schlussendlich den Kopf auf dem Schoß von Jungkook sinken. Fast automatisch fingen dessen Finger an durch seine Haare zu kraulen und seufzend ließ er sich nun ganz fallen. Die Anspannung war aus seinem Körper gekrochen und ließ ihn nun erschöpft zurück.

"Ich bin ein schlechter Freund", murmelte er und spürte, wie Tränen seine Sicht verschwimmen ließen, dabei dachte er an Yoongi, Jimin und diese verkorkste Sache namens Herz, welches seiner Meinung nach, nicht das machte, was er wollte.

"Hm", machte der Jüngere und fast hatte er gedacht, dass das die einzige Antwort sein würde. Zum Glück lag er diesmal falsch. "Ich hab zwar keine Ahnung wie eine gesunde Freundschaft aussehen sollte, aber ich glaube, dass dieser Yoongi einfach nur sehr besorgt war. Sie sind schließlich der Überzeugung, dass du Alkoholiker bist, da kann schon einiges passieren, vor allem im betrunkenen Zustand..."

Er wusste worauf Jungkook hinaus wollte und knurrte böse. "Ich weiß nicht, woher ich den Knutschfleck habe, das hab ich dir schon gesagt!"

Wenig beeindruckt zuckten dessen Schultern in die Höhe und die Finger in seinen Haaren hatten aufgehört hin durch zu streichen. Stattdessen legte dieser die Hand auf seine Brust.

"Ich bin sehr froh, dass du letzte Nacht nicht den Trost im Alkohol gesucht hast...", und da waren sie wieder bei dem, was letzten Abend passiert war.

Für einen Augenblick hatte er das Gefühl, dass Jungkooks Pupillen sich weiteten, als ob dieser an eine schöne Erinnerung denken würde, doch viel zu schnell war dieser Ausdruck verschwunden, weshalb er sich einredete, dass er sich schon Dinge einbildete, die nie passieren würden.

"Es tut mir sehr Leid, was ich letzte Nacht gemacht habe...", eigentlich wollte er noch viel mehr sagen, doch sein Gegenüber war schneller.

"Tut es dir wirklich Leid?"

Die Hand auf seiner Brust fühlte sich plötzlich sehr heiß an. Viel zu heiß, als das er es aushielt und richtete sich kurzerhand auf.

"Ich muss noch ins Bad. Duschen und so, hab ich total vergessen..."

Fahrig stand er auf. Nicht im Stande zu Jungkook zu gucken, dessen Blick er ganz deutlich auf sich spürte und flitzte ins Bad. Sofort verschloss er die Tür. Schwer atmend und rutschte dann langsam daran herunter, wo ihn der kalte Fliesenboden begrüßte.

Scheiße.

Was war das?

Als ob er es nicht bereits wusste, wanderte sein Blick zu seinem Schritt. Die Hose spannte sehr, was keinem entgehen konnte, der zwei gesunde Augen hatte.

Beschämt lief er noch etwas röter an und hieb mit der Faust gegen die Tür. Der Laut ließ ihn zusammen zucken und brachte auch den Grund seines kleinen Problems auf den Plan.

"Alles OK, Tae?", fragte es dumpf und allein sein Name aus diesem Mund ließ einen Schauer über seinen Rücken jagen.

Verdammt!

"Ja, alles OK!", sagte er schnell ehe seine Gedanken ihn erneut schollten.

Was stimmte denn bitte mit ihm nicht?!

Natürlich wusste er, warum Jungkook und er überhaupt zusammen gefunden hatten und so, aber der Gedanke, dass der Jüngere ihn tatsächlich erregte, wollte nicht in seinen Kopf rein.

Ziah, scheinbar sprachen Körper und Kopf bei ihm jedoch zwei unterschiedliche Sprachen, weshalb das erste ihn immer wieder in peinliche Situationen brachte.

Wunderbar...

Ungeschickt zog er seine Klamotten aus. Wusste, dass jetzt nur eins half und stieg in die Dusche.

Oh bitte lass Jungkook nicht zu gute Ohren haben und die Dusche laut genug sein!, flehte er irgendjemand Übernaturliches an, der diese Situation vielleicht für ihn zum positiven wendete und ergriff sogleich sein Glied. Es reckte sich schon freudig etwas nach oben, was nur bedeutete, dass es nicht lange gehen würde. Er hatte schon eine gefühlte Ewigkeit keinen Orgasmus mehr gehabt, was ihm jetzt wohl zum Verhängnis wurde.

Gierig ließ er seine Hand darüber gleiten, die andere haltsuchend an der Wand der Dusche. Das Wasser dabei laut auf ihn und den Boden trommelnd.

Nur ein bisschen... sagte er sich selber immer wieder, als er den Druck um seine Erektion weiter verstärkte. Schwer ging sein Atem, dabei Bilder im Kopf, die ihn bereits in seinen Träumen verfolgten. Dieser muskulöse Körper. Wie er sich daran rieb, den Mund dabei gierig über die bereits geschwollenen Lippen wandernd, untermalt von ihrem tiefen Stöhnen. Er konnte regelrecht spüren, wie ihre Glieder sich an einander rieben, seine Hand dabei immer schneller und fester und...

Der Höhepunkt kam schnell und immens. Schwer atmend sah er durch wimpernverhangene Augen, wie das Wasser sein Sperma von der Hand wusch. Wie es in Kreisen dem Abfluss immer näher kam und dann darin verschwand.

Fuck...

Erschöpft ließ er sich auf dem Boden der Dusche sinken, die Hände dabei verängstigt anblickend. Er fühlte sich schuldig.

Was hatte er hier gerade getan? Hatte er sich wirklich einen runtergeholt, während Jungkook seine Gedanken einnahm? Nackt, verschwitzt und genau so erregt wie er selbst?

Die Scham überkam ihn. Durchfuhr seinen Körper wie ein Tornado und sofort richtete er all seine Sinne auf die Geräusche vor dem Badezimmer.

Gab es irgendwelche Anzeichen, dass Jungkook etwas mitbekommen hatte?

Schweigend machte er das Wasser aus, lauschte weiter und konnte doch nur den Fernseher hören, der immer noch lief.

Puh...

Erleichternd lehnte er den Kopf an die Wand, starrte auf die Duschwand, die immer noch seine Tat zeigte und wusch sie sofort weg, in dem er die Dusche wieder an machte und das Wasser darüber laufen ließ. Alles entgültig verschwinden ließ, aber leider nicht seine Gedanken und das Gefühl von Jungkooks Lippen auf seinen.

Taste of Love - Taekook Where stories live. Discover now