Kapitel 49

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Taehyung

Es war einer von dieser Tagen, wo der Morgen schon gut anfing und man wusste, dass es nur besser werden würde.

Eine Ewigkeit hatte er Jungkook dabei zugeschaut, wie dieser schlief. Die Decke dabei gerade Mal so hoch gezogen, dass bis zu dessen Bauch alles verdeckt war und der Rest für ihn wie auf einem Servierteller angerichtet vor ihm lag.

Anfänglich hatte er sich nicht getraut mit den Fingern über dessen Haut zu streichen, einfach weil dieser eventuell davon aufwachen könnte, doch dabei hatte er wohl dessen tiefen Schlaf vergessen. Ab und an war ein bisschen Schnarchen zu hören, meistens dann, wenn dieser auf dem Rücken lag, doch jetzt gerade konnte er nur dessen Rücken sehen. Konnte sehen, wie die Muskeln unter dessen Haut leichte Schatten warfen und er fand es schön. Schön, nicht nur wenn sie aufs äußerste Gespannt waren, sondern auch, wenn sie voller Ruhe dessen Körper umzogen.

Ihm war nie bewusst geworden, wie schön ein Männer Rücken aussehen konnte, bis er Jungkook getroffen hatte. Er hatte sich einiges nicht vorstellen können vor dessen Auftauchen und nun... nun lag er neben ihm im Bett. Nackt und zufrieden. So zufrieden, wie er schon lange nicht mehr war.

Sanft fuhren seine Finger über dessen Haut, malten Schmetterlinge, Blumen und andere Dinge darauf, einfach um einen Grund zu haben diesen zu berühren. Er wusste nicht, wie lange er so da gelegen hatte. Wusste nur, dass sein Ausblick sich immer wieder veränderte. Jeder Winkel ihn auf eine andere Art in Beschlag nahm.

Um 9 Uhr irgendwas wachte der Jüngere langsam auf. Streckte sich mit zufriedenen Aufseufzern und öffnete erst die Augen, als ihre Gesichter einander gegenüber waren.

"Guten Morgen", flüsterte er und auf Jungkooks Gesicht breitete sich ein müdes Lächeln aus.

"Guten Morgen... wie viel früher bist du diesmal wach gewesen? Eine Stunde? Zwei?"

Auch sein Grinsen wurde breiter. Konnte sich nicht zurückhalten über dessen Gesicht zu streicheln, was dieser zufrieden schnurrend wahrnahm. "Das weiß ich nicht...", sagte er wahrheitsgetreu und stoppte mit dem Finger an dessen Lippen, dort, wo das Piercing war, welches genau spiegelverkehrt seine eigene Haut gereizt hatte. Es brannte etwas, jedes Mal wenn er mit der Zunge drüber fuhr, aber es war ein angenehmes Brennen. Ein Brennen, dass sich tief in seiner Bauchgegend als Hitze ausbreitete. Denn es war der Beweis dafür, dass er sich letzte Nacht nicht eingebildet hatte. Sie waren zusammen im Bett gelandet, nach einer sehr komplizierten Heimkehr, bei der sie irgendwie versucht hatten die Lust, die in ihnen aufgeflammt war, bei zu behalten, obwohl einer im Rollstuhl saß und der andere diesen so schnell es ging durch die Straßen schob.

"War eine wilde Nacht, nicht wahr?", das tiefe Brummen des Jüngeren kitzelte auf seiner Haut, ließ ihn wohlig Aufseufzen und gleichzeitig näher an dessen Körper ziehen. Zaghaft legte er die Lippen auf die des anderen, wollte nur etwas Zuneigung mitnehmen, wenn er gleich aus diesem Bett aufstand und Frühstück machte, doch sein Gegenüber schien andere Pläne zu haben. Mit einem festen Griff packten dessen Arme seine Oberkörper, zogen ihn auf dessen Brust, wo ihr Kuss an Hitze zulegte und nur an einigen Stellen ihres Körpers die Decke ihre Haut von einander trennte.

Es war ein intensiver Kuss. Ohne Zunge, ohne beißen und ohne saugen. Einfach Lippen auf Lippen, langsam sich bewegend, im gleichen Rhythmus. Ab und zu waren Geräusche von ihnen zu hören, die an schmatzen erinnerten und dazwischen tiefe Seufzer der Befriedigung.

Mit einer Drehung war er selbst unten. Wurde von dem muskulösen Körper des Braunhaarigen in die Matratze gedrückt, während ihre Körpermitte schneller wieder zum Leben erwachten, als erwartet. Er konnte dessen Schwanz an seiner Hüfte spüren. Sein eigenes Glied dabei an dessen Bein, welches rauf und runter strich.

Nicht eine Synapse in seinem Kopf beschäftigte sich mit dem, was das bedeuten könnte. Wer das hier war, der solche Leidenschaft in ihm auflodern ließ, sondern genoss allein das hier und jetzt.

Es dauerte nicht lange, dass sie sich wieder keuchend in den Armen lagen. Verschwitzt und gierig über einander hermachten. Nur diesmal in einem viel langsameren Tempo. Dank der Erlösung in der Nacht, waren ihre Körper noch etwas gesättigt, aber scheinbar noch nicht völlig zufrieden.

Fest drückte Jungkooks Hände seine Beine auseinander. Legte ihre Körpermitten aufeinander. Rieben sich aneinander. Es brauchte keinen Mund, keine Hände um sie ihrem Orgasmus näher zu bringen. Es reichte allein der Druck und die Hitze, während ihre Glieder aneinander rieben.

Ihre Lippen hatten sich von einander gelöst. Beobachteten einander, wie der jeweils andere auf diese Reibung reagierte. Stumm genossen sie die Nähe. Genossen, das sie beide in diesem Moment das gleiche wollten.

Lüstern drückte er seine Hüfte nach oben. Veränderte den Rhythmus, welcher schlussendlich zum Erfolg führte.

Schwer atmend kamen sie zwischen ihren Körpern. Spürten die feuchte Hitze, die das reiben über einander leichter machte.

"Das war... geil", kam es nach einer kleinen Pause. Ihre Körper in der gleichen Position wie vorher, aber deutlich entspannter.

"Ja... Morgensex hatte ich schon lange nicht mehr", und ganz sicher noch nie mit einem Mann, fügte er in Gedanken hinzu und konnte sich ein glückliches Lächeln nicht verkneifen.

"Dann scheinen wir ja in den letzten Stunden einiges zum Leben erweckt zu haben...", wie als ob Jungkook diese Worte unterstreichen wollte spürte er dessen Zunge an seinem Hals. Ließ diese feuchte Liebkosung genießend zu und bot seinen Hals mit einer Kopf Bewegung in die andere Richtung, noch etwas mehr dar.

Er konnte spüren, wie dessen Lippen und Zunge weiter nach oben wanderten. Konnte fühlen, wie ihre Hüfte ganz automatisch wieder gegen einander rieben und die Hitze erneut in ihnen ausbrach.

Oh fuck... er war sich nicht sicher, ob sie dieses Bett heute jemals verlassen würde, aber gerade wäre es ihm auch mehr als Recht, wenn sie einfach hier so liegen bleiben könnten. Jungkook auf ihm und Liebkosungen spürend, die ihm das Gefühl vermittelten, dass er etwas besonderes war. Das ihre Gefühle und Bedürfnisse der gleichen Natur entsprangen.

"Ohhhh", keuchte er auf, als er erneut spürte, wie etwas hartes gegen seinen Bauch drückte. "Bist du etwa schon wieder bereit?"

Leise lachend an seinem Hals schien der Jüngere ihm zu zustimmen, auch wenn sie beide wussten, dass es so schnell nicht zu einem Orgasmus kommen würde, aber sie hatten ja alle Zeit der Welt, um es einfach weiter zu versuchen.

Taste of Love - Taekook Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz