Kapitel 22

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Taehyung

"Du musst wirklich nicht mitkommen. Du hast doch sicher besseres zu tun, als meinen Schlüssel mit mir abzuholen. Ich meine es dauert schon etwas hinzufahren und dann -"

"Setz dich jetzt ins Auto, Taehyung! Du hast noch Alkohol im Körper und ich hab Zeit."

Sie standen schon seit einigen Minuten vor dem Auto und diskutierten darüber, was als nächstes anstand. So schnell war die Stimmung zwischen ihnen wahrscheinlich noch nie gekippt. Gerade noch in der Küche von Bigum und im nächsten Moment draußen vor dem Auto. Von zufrieden zu verzweifelt. Was für eine Achterbahn.

Natürlich wusste er, dass er seinen Schlüssel brauchte, um in seine Wohnung zu kommen und das er momentan wahrscheinlich nicht Auto fahren sollte, wenn er seinen Führerschein mochte, aber irgendwie war es ihm unglaublich peinlich, dass er damit schon wieder Jungkooks Zeit raubte. Wie so ein kleines Kind, dass alleine nicht Mal mehr geradeaus Laufen konnte.

Er blieb somit stehen und starrte in der Gegend umher, während der Jüngere wohl schon ziemlich genervt schien, am Ende allein ins Auto stieg und den Motor anließ. Langsam rollte dabei die Scheibe von der Fahrerseite runter und zeigte einen provokant drein schauenden Mann ihm entgegen blicken.

"Steig ein oder ich fahre ohne dich."

"Das ist mein Auto."

"Heute nicht. Setz dich."

Voller Anspannung rieben seine Zähne übereinander. Waren das perfekte Abbild für seine inneren Kämpfe, die gerade völlig ignoriert wurden und ihn etwas machtlos zurück ließen.

"Ich will dir nur helfen... Nimm es an, ok?", probierte es sein Gegenüber nochmal und sagte damit etwas, dass ihm die Tränen in die Augen trieb - aber eben auch etwas von seiner Sturheit nahm. Er schaffte es um das Auto herum zu laufen und die Beifahrertür zu öffnen. Er fluchte zwar still und leise vor sich hin, aber konnte mit angehaltenem Atem Platz nehmen.

"Und jetzt noch anschnallen."

Seiner Meinung nach wurde jetzt etwas zu viel von ihm in diesem Zustand verlangt, aber er tat es trotzdem und guckte als Reaktion darauf strickt aus dem Fenster. Der Typ musste schließlich nicht sehen, dass er wegen ihm sogar Tränen in den Augen hatte. Wut Tränen zwar, aber sie waren ja nicht weniger schlimm, als die anderen.

Der Wagen fuhr direkt los, als das Klicken vom Gurt erklang und die Stille, die darauf eintrat war zum Schneiden dick. Erst, nachdem der Druck in seiner Brust so groß wurde, dass es weh tat, sagte er endlich etwas dazu. Zu seinem Gefühl. Zu der Situation in der sie steckten.

"Ich bin es nicht gewohnt, dass man mir hilft."

"Ich weiß."

"Ich mach alles alleine."

"Ich weiß."

"Warum hast du dann trotzdem darauf bestanden mich zu fahren?"

Der Blick, der darauf auf ihn gerichtet wurde, spürte er heiß auf seiner Haut. Doch erwidern wollte er ihn nicht. Er war noch nicht so weit, mit ihm wieder richtig Kontakt aufzunehmen.

"Es ist grün." Das Hupkonzert trat sofort ein und entschuldigend gab Jungkook wieder Gas.

"Weil du mir wichtig bist. Deswegen hab ich darauf beharrt."

Es war wohl die Antwort auf seine Frage, auch wenn sie etwas verzögert kam - und er ehrlich gesagt nicht damit gerechnet hatte.

"Warum?"

"Brauch man dafür einen Grund?"

"In meinem Fall ja."

Jungkook schien darüber wohl nachzudenken. Eine ganze halbe Stunde sogar, bis sie am Park angekommen waren, wo seine Laune einen neuen Tiefpunkt erreicht hatte.

Taste of Love - Taekook Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang