Kapitel 31

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Taehyung

"Was hättest du gerne? Lieber koreanisch, japanisch, chinesisch, europäisch-"

"Das kannst du alles kochen?", kam direkt die skeptische Frage aus dem Wohnzimmer, während er selbst in der Küche stand und die Karten durchstöberte von den Restaurants, die ihn bisher beliefert hatten.

"Nö", antwortete er direkt und blickte um die Ecke zu dem Griesgram, der auf dem Sofa Platz genommen hatte. Das Bein dabei gut gebettet durch zich Decken. Grinsend wedelte er dabei mit den Papieren vor sich herum und bekam gerade so mit, wie Jungkooks Gesicht sich klärte.

"Kannst du überhaupt kochen?"

Er ging nicht direkt darauf ein, sondern Schnitt noch schnell die Preise von den Karten ab, bevor er sich ebenfalls ins Wohnzimmer gesellte.

"Sicher, ich kann alles, wenn ich es will, hab nur nie Zeit dafür."

Der Jüngere schaute darauf nur noch unglaübiger und nahm die Karten an, ohne den Blick von ihm zu lösen. Er selbst konnte sich vor Vorfreude kaum zusammenreißen, weil er darauf wartete, dass sein Gegenüber erkannte, was er getan hatte und der ließ ihn auch nicht lange ausharren.

"Du willst mich verarschen, oder? Wo sind die Preise?"

"Weg", dabei hielt er die Hände in die Luft, wie ein Zauberer, der gerade eine Glitzerwolke aus dem nichts erschaffen hatte. Kunterbunt und herrlich schön.

"Vergiss es. Ich bestelle nichts, wo ich nicht weiß, was es kostet."

Es amüsierte ihn nur noch mehr, vor allem weil er genau mit der Reaktion gerechnet hatte und schon den passenden Konter wusste.

"Das ist überhaupt kein Problem, dann bestell ich einfach alles. Da findet sich sicher etwas, was dann auch du magst."

Geschäftig holte er sein Handy aus seiner Hosentasche, wollte gerade wählen, da wurde es ihm schon aus der Hand geschlagen.

Polternd landete es auf dem Boden und nach kurzer Stille, setzte Jungkooks Stimme ein. Dunkel und wenig glücklich.

"Du bist ein Arsch."

"Immer zu Diensten." Es machte ihm einfach unglaublich Spaß, den Jüngeren zu triezen und am Ende doch seinen eigenen Willen durchzusetzen. Als ob er endlich gelernt hatte, mit ihm umzugehen. Als ob er nun erst zeigen konnte, was eigentlich in ihm steckte. Er war zwar manchmal etwas ungestüm, aber er wusste, wie man mit Menschen umging. Das musste er auch, bei dem Posten, den er bekleidete und das mit gerade Mal 35 Jahren. Leider hatte er dadurch aber auch schon gelernt, dass nicht jeder mit seinem Job umgehen konnte. Gerade die Frauen aus der Vergangenheit schienen ganz besonders seinen Job gut zu finden. Er selbst war da nicht mehr so wichtig. Vielleicht ein weiterer Grund, warum es bisher einfach nicht für eine Partnerschaft gereicht hatte.

"Ich nehm thailändisch. Die 26 und die 11. Mehr Brauch ich nicht."

Den letzten Satz überhörte er gekonnt und bestellte einfach noch ein bisschen mehr. Wer wusste schon, wie lang der Abend werden würde.

"Puh... Ich bin sowas von satt." Zufrieden streichelte er über seinen Bauch, der gefährlich an Volumen zugenommen hatte. Zum Glück hatte er schon vorher seine Schlafanzughose angezogen, wodurch es nicht ganz so peinlich wurde. Dehnbare Sachen waren immer unglaublich praktisch. Vor allem, wenn man irgendwie das Gefühl hatte gut dastehen zu wollen... Vor dem Gast... Der Gast, der einen Hunger mitbrachte, als ob dieser tagelang nichts vernünftiges zu Essen gehabt hätte. Naja, Krankenhauskost war wohl nicht Jedermanns Geschmack.

Grinsend sah er zu, wie Jungkook bereits die Finger nach seinem Essen ausstrecken wollte und doch fragend inne hielt.

"Nimm nur. Ich bin fertig."

Taste of Love - Taekook Where stories live. Discover now