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Jimin

Müde lief ich im Wohnzimmer umher. Ich wollte schlafen, aber ich konnte nicht. Ich hatte wirklich versucht zu schlafen, aber da war etwas, was mich daran hinderte und ich wusste auch genau, was es war. Nämlich Yoongi.

Er lag nicht mehr neben mir im Bett und ich vermisste ihn dadurch. Ich brauche ihn neben mir. Obwohl er mich heute Morgen so sehr verletzt hatte, konnte ich nicht anders als ihn zu vermissen und es störte mich nicht ein mal. Tross des ganzen, wollte ich ihn bei mir haben und das hier bereitete sogar mehr Schmerz als das heute Morgen.

Yoongi wird es nie verhindern können, dass ich ihn liebe, das geht einfach nicht.

Ich blieb stehen und sah rüber in das Eck neben dem Fernseher, hinter dem es zu Yoongi führte. Die Schwärze in dem Eck forderte mich gerade zu dazu auf, jetzt zu Yoongi zu gehen.

Scheiße, ich tu’ das einfach wirklich.

Ich von meinem Herzen geleitet, lief ich einfach auf das dunkle Eck zu, sah kurz zu Yoongis Zimmertür, ehe ich doch noch mal zurücksah, in das helle Licht. Das Licht in dem Flurteil ging an. Es war schon Mitten in der Nacht und ich schlich hier herum, mit einem ganz komischen Vorhaben.

Ich legte meine Hand auf die Türklinke und drückte sie leise herunter, um ihn nicht zu wecken. Sicher schlief er schon lange. Mit leisen Schritten ging ich in das Zimmer und sah ihn friedlich auf dem Bett liegen.

Ich schloss die Tür und ging auf ihn zu. Seine Hände waren etwas vor seinem Gesicht. Die Fesseln ließen ja auch nicht mehr zu.

Ich wollte mich auf das Bett setzten, aber ich hatte Angst, dass ich ihn dann wecken würde, also kniete ich mich vor das Bett, auf seine Kopfhöhe und sah ihn an. Klar sah er unbekümmert aus, aber wer weiß, was bei ihm innerlich abging.

Ich hatte einfach so Angst ihn zu wecken, dass ich mich nicht mal traute ihn zu berühren oder zu reden. Dennoch wurde das auch gleich bei mir gelegt, als Yoongi nach meiner Hand griff. War er etwa wach?

"Bist du etwa wach?", fragte ich leise flüsternd und da gingen seine Augen auf. "Was soll ich sonst sein? Was tust du hier? Geh und schlaf endlich", sagte er zu mir, seine Stimme leicht kratzig.

Irgendwie war es hier drin kalt, oder empfand ich das nur so?

Ich drehte mich kurz zu dem Fenster um. Scheiße, das Fenster ist ja offen. Sofort stand ich auf, löste meine Hand aus Yoongis Griff, um das Fenster zu schließen. "Warum ist das Fenster überhaupt offen gewesen? Er weiß doch, dass du es nicht schließen kannst?", fragte ich ihn und er richtete sich auf.

"Frag mich doch nicht. Aber jetzt solltest du eigentlich wissen, warum ich nicht schlafen kann. Aber nein, krank werde ich sicher nicht wieder!"

Ich ging wieder zu ihm zurück und setzte mich zu ihm auf das Bett. Er strich sich die Haare aus dem Gesicht, nach hinten. Dieser Anblick war einfach so viel wert. Ich ballte meine Hände zu Fäusten, um mich noch im Realen zu halten und um nicht gänzlich diesem Anblick zu verfallen. Ich schluckte schwer.

"Sag nicht, dass du auch nicht schlafen kannst?", kam es von ihm und drehte seinen Blick zu mir. "Ist aber so", gab ich von mir. "Und was ist der Grund dafür? Sag jetzt nicht, ich wäre es!"

Ich wich seinem Blick aus und sah auf seine Hand. Er blutete an seinem Handrücken. Hat er sich das selber angetan?

"Du fehlst im Bett. Ich fühle mich nur allein und einsam, also nicht so schlimme. Wann ist das eigentlich hier passiert?", wollte ich dann von ihm wissen und griff nach seiner Hand, um das Ganze genauer anzusehen.

"Ich war frustriert, das ist alles!", gab er von sich und zog mir seine Hand weg. Wieso verletzte mich selbst diese Geste schon wieder? Obwohl nein, es war nicht verletzend, es tat einfach weh, dass er sich so verhielt. Ein wirkliches Verletzten war das doch gar nicht, oder?

"Was suchst du eigentlich hier?", brach er die kurze Stille. Sollte ich ihm die Wahrheit sagen? Ich zögerte. Ich will ihm klarmachen, dass ich ihn an meiner Seite brauchen, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass das der Falsche weg ist. Aber abstellen kann ich das ganze eben nicht.

"Ich wollte zu dir, um die Leere zu fühlen, die deine Abwesenheit verursacht hat. Hast du eigentlich eine Ahnung, wie sich das verliebt sein anfühlt? Überhaupt jemanden so richtig zu lieben?"

Yoongi sah mich an und schüttelte den Kopf.

"Ich war noch nie verliebt und ich habe es auch nicht vor. Zumindest jetzt noch nicht. Ich genieße lieber meine Freiheit. Ach halt, die habe ich ja nicht", kam es von ihm und hob dazu noch, um seiner Aussage stärker zu machen, seine gefesselten Hände hoch.

Natürlich war es mir sofort klar.

"Erklär mir doch mal, wie sich das anfühlen soll, wenn du so verliebt in mich bist!", forderte er mich auf. Meinte er das wirklich ernst?

"Na ja, verliebt sein ist das nicht wirklich. Es gibt Unterschiede zwischen verliebt und jemand wirklich zu Lieben", sagte ich zu ihm.

"Und die wären?"

"In jemanden verliebt zu sein, ist wie Art Schwärmerei, es kann verfliegen, aber jemand wirklich zu liebe, ist mehr für die Ewigkeit. Aus tiefen des Herzens heraus. Manche nennen es auch Wahre Liebe", antwortete ich.

"Okay und wie soll sich diese wahrhaftige Liebe anfühlen, nur um deine Gefühle zu verstehen" Er wollte das jetzt wirklich wissen? Woher kam das denn bitte?

"Richtig Lieben, bedeutete so viel, dass man sich jederzeit für die geliebte Person opfert, sei es egal wofür. Man ist für diese Person da, fängt sie immer auf und gibt ihr halt. Sicherheit und Geborgenheit. Dass man schnell in den tiefsten Punkt abschweift, wenn die Person nicht mehr da ist. Allein das Vermissen der Person tut richtig weh. Man merkt eigentlich daran, dass man jemanden liebt, wenn selbst der Gedanke an die Person schmerzt und du eine schmerzvolle Sehnsucht nach dieser Person hast. Du willst einfach immer bei ihr sein, sie nie gehen lassen. Einfach immer in dessen Arme liegen. Dieses Gefühl ist das schönste, aber es tut auch gleichzeitig so furchtbar weh. Du kannst einfach nicht ohne diese Person, noch ohne die Leben. Du willst einfach alles mit ihr teilen und sie nie verlieren"

Keine Ahnung was Yoongi damit erreichen will, aber ihm meine Gefühle ihm gegenüber, so offen darzulegen, brachte in mir die Tränen hoch, während ich das so erzählte. Ich schniefte.

"Weinst du etwa?", durchbrach er die Stille und ich wich mit dem Gesicht weg. Aber Yoongi griff nach meinem Gesicht und drehte mein Kopf zu sich herum. Etwas verwirrt sah er mich an.

"Ist doch kein Grund zu weinen", meinte er, aber für mich sah die Sache ganz anders aus.

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FORCED INTO HAPPINESS ᵞᵒᵒᶰᵐᶤᶰWhere stories live. Discover now