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Jimin

Als würde eine reine Hölle über mich hereinbrechen, fühlte es sich an. Mir fehlte die Kraft, aber ich wusste, ich durfte nicht aufgeben. Dass mir die Fruchtblase aus Stress und Schock doch zu früh platzte, kotzte mich schon genug an.

Der Krankwagen war auch ziemlich schnell da und hatte mich und Yoongi ins Krankenhaus gebracht. Natürlich durften wir nicht alleine sein und der Gehilfe von Kommissar Choi fuhr in dem Krankenwagen mit, was mir wieder unangenehm war.

Ich hatte wirklich so eine Lust denen eine rein zu hauen, für ihn schlechtes Timing, aber mir war auch klar, dass die auf so was kaum achten und ja nur ihre Arbeit machten. Ich verstand das ja, aber das hätte so jetzt echt nicht sein müssen.

Etwa windendt lag ich halb auf dem Geburtsstuhl. Yoongi stand unmittelbar in meiner Nähe und hielt meine Hand. "Jimin hey?", versuchte er zu mir durchzudringen. Auf einmal wurde meine andere Hand genommen und etwas Kaltes umrang mein Handgelenk.

"Was soll das denn? Er ist Schwerverbrecher", fuhr Yoongi den Polizeigehilfen an. "Ich mache auch nur meinen Job und halte mich an meine Vorschriften, Herr Min!"

Mir war schon klar, dass ich von meinem Kind getrennt werde und das machte mir Angst. Ich wollte das nicht. Auf keinen Fall will ich von meinem Kind gleich getrennt werden.

"Yoongi, das ganze macht mir Angst!", wimmerte ich hervor. Ich ignorierte das ganze Wirrwarr, das hier meinetwegen abging. "Ich bin hier, ich weiche nicht von deiner Seite. Konzentriere dich auf das Kind, okay? Vergiss alles andere. Ich biege das wieder hin, versprochen", versuchte er mich zu beruhigen.

Ich wollte losweinen, um meine Angst und Frust herauszulassen, aber es ging nicht. Die immer schneller kommenden Wehen hielten mich davon ab.
Ich versuchte wirklich denn ganzen Trubel, um mich herum zu verdrängen, aber so einfach war das dann auch nicht.

Immer kurzer wurden Abstände der Wehe und der Druck nach unten wurde immer stärker.

"Herr Park, so weit ist alles gut, jetzt geht es nur noch darum, das Kind herauszudrücken, okay? Also geben sie alles, Herr Park", sagte die Hebamme zu mir. Das alles hier fühlte sich so falsch an. Ich hatte ehrlich Probleme damit, das ganze hier zuzuordnen und mich wirklich ausschließlich auf die Geburt zu konzentrieren.

Um so mehr ich das Kind herausdrückte, um so mehr wuchs meine Angst.

Luft holend, ließ ich meinen Kopf zurückfallen. "Ich kann nicht mehr", winselte ich spürte dann Yoongis Hand, der mir die Haare aus dem Gesicht strich. "Du schaffst das, Jimin. Ich glaube an dich. Bitte gebe jetzt nicht einfach so auf", kam es von ihm.

Ich sah ihn an. In seinem Blick lag sorge, sorge, die nur meinetwegen entstand war.

"Herr Park, bitte noch mal alle Kräfte sammeln, es ist gleich vorbei", kam es von der Hebamme. Kräfte? Ich hatte keine Kräfte mehr. Ich war am Ende. Noch ein mal sah ich kurz zu Yoongi, der mir über die Wange strich.

"Du schaffst es Jimin", flüsterte er mir zu, gab mir sogar noch einen Kuss auf die Stirn. Ich wollte nicht mehr, hatte nicht mal mehr die Kraft für irgendwas. Es fühlte sich an, als würde mir alles aus den Händen gleiten.

Ich wollte noch gar nicht, dass dieses Kind auf die Welt kam, einfach aus dem Grund, weil ich nicht von meinem Kind getrennt werden will. Ich habe als Mann, leider nicht die gleichen rechte wie eine Schwangere Frau.

Wäre es anders und ich eine Frau, hätte man mich nicht in dieser Lager verhaftet, aber bedauerlicherweise gibt es für Männer, wie mich, noch keine solche Rechte. Ich wünschte, man hätte dies schon viel früher geändert, aber enttäuschenderweise gibt es auch nicht viele Männer, die so sind wie ich.

Mit letzter zusammen gekratzter Kraft schob ich das Kind nach draußen. Dass ich überhaupt noch Kraft hatte, war ein Wundern, der nur wenig später ertönte, der Schrei, der meine Welt kurz still stehen ließ.

Die Hebamme hob das Kind hoch. Von wegen ein Jung, es war ein Mädchen.

"Ein gesundes kleines Mädchen, Herr Park, sie können froh darüber sein", sagte die Hebamme zu mir, legte mir das kleine Mädchen auf die Brust. Leider konnte ich sie mit nur einer Hand festhalten, da meine andere ja gefesselt war.

"Wäre es jetzt so schlimm, diese scheiß Fessel zu öffnen?", fragte Yoongi den Mann, der die ganze Zeit über drüben im Eck stand. Kommissar Choi gleich daneben.

Ein Glück willigte Kommissar Choi ein und so öffnete der andere die Fessel und ich endlich mein kleines Mädchen richtig in den Arm nehmen. Ein großes Handtuch wurde um sie gelegt, das ich noch besser um sie legte.

Meine Linke Hand tat sogar etwas weh, alleine wegen der Fessel. "Du hast es doch geschafft Jimin, ich bin stolz auf dich", kam es von Yoongi, der mir einen Kuss auf die Stirn gab. Unser kleines Wunder war doch ein kleines Mädchen. Unsere kleine Prinzessin.

"Wie soll sie den eigentlich heißen?", fragte uns die Hebamme. Ich sah Yoongi an, wartete, was er sagte, aber er lächelte mich nur an. Da wusste ich schon, welchen Namen er im Kopf hatte.

"Sie soll Chin-mae heißen", lächelte Yoongi das kleine Mädchen an, die mit ihrer kleinen Hand Yoongis Finger festhielt. "Und wie wäre der Nachnahme?", wollte sie weiter wissen. Yoongi wollte antworten, aber ich war schneller.

"Min, ihr Nachname ist Min", schnitt ich ihn ab. Verwundert sah er mich an.

"Sie ist auch deine Tochter", sagte ich zu ihm. Sein Blick ging in ein Lächeln über. "Wann hast du das beschlossen? Ich dachte, es wäre klar, dass sie dein Name trägt, oder hast du noch vor zu heiraten?", fragte er mich.

Ich lächelte ihn nur schwach an.

"Wer weiß was noch kommt", und im nächsten Moment wurde mir meine Tochter aus dem Arm genommen. "Es tut mir leid Herr Park, aber ich bekam diese Anweisung", sagte die jüngere Hebamme, die dann einfach mit ihr wegging.

Ich sah zu Kommissar Choi. Nein, das darf nicht passieren. Das durfte nicht sein. Ich hörte, wie meine Tochter anfing, zu schreien. Ich richtete mich auf als nach meiner Hand gegriffen wurde. "Herr Park, es tut mir leid, aber sie müssen gleich mit uns mitkommen", kam es von Herrn Choi.

Ich schüttelte den Kopf. "Jimin hey, wehre dich nicht. Ich holle dich da wieder raus, versprochen" Nach diesen Worten wurde meine Welt schwarze und egal wie sehr ich es auch versuchte der Schwärze zu entrinnen, es gab kein entkommen.

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FORCED INTO HAPPINESS [ ✓ ]Where stories live. Discover now