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Jimin

Yoongi in mein Zimmer zu bringen, war gar nicht so schwer, immerhin hatte er den Willen, es großteils selber in mein Zimmer zu schaffen. Und so lag er nun frisch gebadet, nach einem Erkältungsbad in meinem Bett, mit Klamotten, die er von mir hatte.

Ein Glück passten sie ihm.

"Der Arzt müsste bald kommen, brauchst du noch was? Trinken, oder hast du Hunger?", fragte ich ihn, als ich mich zu ihm auf das Bett setzte, darauf achtend nicht auf ihn zu sitzen. Er schüttelte nur den Kopf, dabei weiß ich schon ganz genau, wie trocken sein Mund von dem Hustenanfall sein muss.

"Ich mach' dir dennoch einen Tee, glaub mir, das wird dir helfen", sagte ich zu ihm. So geschwächt wie Yoongi ist, kann er nicht mal wirklich alleine Laufen. Diese Grippe hat ihn wirklich zu stark erwischt. Ich schwöre, Hyunjin wird das noch bereuen, da bin ich mir sicher.

"Jetzt mach dir mal nicht so Sorgen, ich werde schon wieder Jimin. Es ist nur eine Grippe, mehr nicht und schließlich sind wir nicht im Fünfzehnten Jahrhundert. Ich werde nicht daran sterben", kam es von ihm. Als ob mich das jetzt nicht kaltlassen würde, zog es dennoch an mir. Was, wenn er doch daran sterben würde? Wissend kann man das nicht sagen, dass er sie nicht verschleppen würde und dann daran stirbt.

"Jimin", riss er mich aus meinen Gedanken und ich drehte meinen Kopf zu ihm. "Lass deine Fantasterei sein und bleib im Realen. Ich sterbe nicht dran. Denk doch mal positiv", sagte er und lächelte mich schwach an. Ich schaute runter auf seine Hand, die ich umgriff und mein Daumen über seinen Handrücken streichen ließ.

Natürlich ging es mir nah, dass er so krank ist und natürlich tat das auch irgendwo in meinem Inneren weh, ihn so leiden zu sehen. Das ist doch, was ganz Normales, wenn man eine Person liebt, oder nicht?

"Trotzdem habe ich Angst, Yoongi. Ich will es nicht aufs Spiel setzten und nicht verantwortlich dafür sein, dass du dann gar nicht mehr zu deinem Vater zurückkommst. Versteh mich doch damit. Du hast keine Ahnung wie ich mich fühle dich so zu sehen. Es tut irgendwo auch weh", sagte ich ehrlich zu ihm.

Yoongi sagte aber nichts dazu, ließ seinen Blick auf unsere Hände sinken.

"Trotzdem Jimin, mach dich nicht zu sehr damit verrückt, das tut dir ebenso wenig gut", unterbrach er die Stille. Mein Blick haftete auf unseren Händen, während ich seinen Blick deutlich auf mir spürten. Ich zog meine Hand von seiner weg und stand auf.

"Ich mach' dir einen Tee, nicht abhauen", sagte ich zu ihm, würdigte ihm nicht mal einen Blick und ging aus meinem Schlafzimmer, runter in die Küche, wo Hoseok sich schon ans Kochen gemacht hatte. Mittagessen sollten wir ja auch noch, immerhin war es je schon fast zwölf Uhr Mittag.

"Und schläft er wieder? Er scheint mir ziemlich fertig zu sein, das Baden hat ihn wohl angestrengt", meinte er zu mir. Ich holte im Schrank über ihm eine Tasse heraus und stellte sie neben den Herd. "Ist er auch. Nach ein paar Schlücke von dem Tee wird er schlafen wie ein Baby", war ich der Überzeugung und konzentrierte mich mehr darauf, das Wasser in den Wasserkocher zu füllen.

Hoseok blinzelte mich nur blöd an. Kopfschüttelnd machte ich den Tee für Yoongi fertig und bracht ihm den Tee nach oben.

"Was ist das genau für ein Tee?", fragte er als ich mit der heißen Tasse hereinkam und er die Feldbedingung weglegte, die ich ihm schon vorher gegeben habe, damit er sich nicht allzu sehr langweilt. "Das ist nur ein Salbei Tee, der wirkt Wunder, glaub mir", sagte ich zu ihm und er nahm mir die Tasse ab, zischte kurz auf, weil sie etwas heiß war.

"Wie konntest du die so hochtragen?", hielt er sich schmerzend die Hand. Ich lächelte nur.

"Na ja, ich bin wohl doch mehr gewohnt als du. Als Kind habe ich mich des Öfteren an den Handflächen verbrannt, bin dadurch abgehärtet und spüre dort kaum noch warm oder kalt. Mir fehlt das Temperaturgefühl in den Händen", erklärte ich ihm.

So verloren wie er mich anschaut, so fühlte ich mich auch. Als müsste ich das gezwungenermaßen durchstehen, dass er jetzt krank war und ich will das nicht mal. Aber Yoongi mit seiner Krankheit sitzen lassen, will ich auch nicht.

Ich zuckte zusammen als mein ein Handy sich meldete. Scheiße ich hatte ja Yoongis Handy in meinem Zimmer, am Ladekabel hängen. Seinem Blick folgend sah ich, dass er entsetzt auf sein Handy sah. Sein Kopf drehte sich schnell zu mir und er sah mich genauso entsetzt an.

"Ahm ... das....Hoseok...."

"Reicht mir schon. Ich dachte wirklich Hoseok würde es die ganze Zeit tun, aber passt schon. Außer du suchst nach anderen Dingen", kam es von ihm.

Nun war doch ich derjenige, der ihn entsetzt und schuldbewusst zugleich ansah. Ich senkte meinen Kopf. Ich wollte mir nicht anmerken lassen, dass ich wirklich nach Dingen in seinem Handy gesucht hatte, die doch zu privat waren, aber ich wollte schließlich nur mehr von ihm wissen.

Es gab schon ein paar Dinge, die ich in seinem Handy gefunden habe, von denen vielleicht keiner wissen sollte, aber ich verurteile ihn nicht dafür. Ich kannte seine Sexsucht ja und verwerflich waren diese ja auch nicht. Er war eben ein Mann, einer mit Bedürfnissen.

"Yoongi es tut mir leid, ich habe nicht...."

"Spar es dir, Jimin. Hoseok weiß von Dingen, von denen du nichts weiß. Es wäre besser, dass du sie nicht weißt", sagte er und in mir zog sich augenblicklich etwas zusammen. Es tat weh, so wie er sprach. Meine Schuldgefühle stiegen an.

Nichts desto trotzt, ging ich um das Bett auf meine Seite, steckte das Handy ab und nahm es mit nach draußen. Ich schloss die Tür und ließ mich an ihr heruntergleiten, drückte das Handy gegen meine Brust. Dass ich mich alleine wegen eines Handys so schlecht fühle, ist doch dumm, aber leider war es so. Wieder hatte ich einen Fehler gemacht.

Mach' ich eigentlich ständig Fehler?

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FORCED INTO HAPPINESS [ ✓ ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt