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Jimin

"Wie immer alles bestens. Es wächst gut und es sieht auch ziemlich gesund aus. Bewegen tut es sich auch schon. Ich bin wirklich zufrieden", kam es von der jungen Ärztin, die mich fröhlich anlächelte.

"Dann bin ich froh. Aber, kann man schon das Geschlecht erkennen?", fragte ich etwas zögerlich.

"Ich kann kurz schauen. Im Prinzip könnte man etwas erkennen, aber das kann man nie genau sagen. Eigentlich liegt es gut. Moment" Sie fuhr mit dem Gerät über meinen Bauch und schaute genauer auf den Bildschirm.

"Also viel kann ich jetzt nicht sehen, da die Nabelschnur etwas das ganze verdeckt, aber ich kann nur eine Vermutung aussprechen, dass es eher ein Junge wird, aber ganz sicher bin ich mir da jetzt nicht. Beim nächsten Mal kann ich vielleicht mehr sehen", sagte sie zu mir. Ich nickte nur.

Übel nahm ich ihr das jetzt nicht.

"Ach und was die Geburt angeht. Wenn jetzt alles weiter so gut läuft, sollte es ein Juni Kind werden. Ich habe von der Rechnung her einen Geburtstermin errechnen können und es sollte, Plus oder Minus so um den Fünfzehnten Juni herum sein, nur um das auch so zu sagen", kam es von ihr.

Ich nickte ihr zu und nahm ihr die Tücher ab, nach dem ich Yoongis Hand losließ, um mir den Bauch wieder sauberzumachen und mich dann anzuziehen.

"Also wie gesagt, ich bin voll und ganz zufrieden, ich denke das sich da nicht viel ändern wird und alles so gut bleibt, dann bis nächstes Mal", verabschiedete sie uns und wir gingen auch schon, nach dem sie mir den Pass und ein Ultraschallbild gegeben hatte.

Ich hatte eigentlich kein Grund mich nicht zu freuen, oder schlecht zu fühlen.

"Also dann fahren wir nach Hause", kam es von Yoongi, als wir am Auto waren und einsteigen wollte.

"Y-Yoongi?", ertönte plötzlich eine Stimme und ich hielt inne. Yoongi sah einfach an mir vorbei, als wäre er angewurzelt, blickte er starr gerade aus. Ich folgte seinem Blick und erkannte einen Mann.

"Appa", kam es von Yoongi und ich drehte mich wieder zu ihm um. Das war also sein Vater?

"Herr, je, endlich sehe ich dich wieder. Warum lässt du dich nicht mehr blicken? Denkst du, du kannst einfach mir nichts, dir nichts ein anderes leben als Vater anfangen. Hoseok hat mir davon erzählt. Ist das dieser Jimin in den du dich so plötzlich verliebt hast?", redete er sofort auf Yoongi ein.

"Appa las mich das erklären, das alles ist etwas komplizierter", fing Yoongi an.

Yoongi schlug die Autotür wieder zu und ging um das Auto herum, auf seinen Vater zu. Ich verstand, dass er ihm nahe sein will, immerhin hatte er ihn lange nicht mehr gesehen. Ich sollte ihm diese Chance nicht nehmen. Also machte auch ich die Fahrertür zu und trat neben Yoongi.

"Wie ist es überhaupt möglich, dass ein Mann schwanger werden kann, kannst du mir das mal erklären Junge?"

"Das ist alles eine etwas längere Geschichte und dir jetzt alles zu erklären ist nicht möglich. Ich würde es dir ja erklären, wenn ich wüsste wie. Aber er ist auf jeden Fall sicher, dass ich Vater werde. Ich wollte dich nicht einfach so sitzen lassen Appa, bitte glaub mir. Das war nicht meine Absicht", versuchte er seinem Vater zu erklären.

Dieser Mann, man sah ihm deutlich an, dass er Yoongis Vater war. Diese Katzenaugen, dieselben Lippen und jedenfalls dieselbe Ausstrahlung. Beide besaßen dieselbe Aura.

"Erkläre mir, wie ich das ganze verstehen soll. Du bist plötzlich einfach weg, meldest dich nur mit Nachrichten, die mich verwirren und zu Gesicht bekomme ich dich nicht mehr. Und dann soll ich plötzlich Großvater werden, weil sich mein einziger Sohn in meinen Mann verliebt und eine Familie plant. Du weißt schon wie das auf mich wirkt oder?"

Yoongi versuchte noch ruhig zu bleiben und griff nach meiner Hand, verschränkte seine Finger mit meinen. Was hatte er vor?

"Ich weiß wie blöd das kommt, aber kann ich dir das irgendwie wann anders, in Ruhe erklären?", fragte er ihn. Der ältere Mann atmet aus und eine Wolke entkam aus seinem Mund, die im Wind verwehte. Es war einfach richtig kalt geworden und der Schnee glitzert leicht auf den Straßen und Wiesen.

"Ich verstehe, dennoch. Hast du eine Ahnung wie sehr ich dich vermisse Yoongi. Das Haus ist so leer, ohne dich. Ich verstehe ja, dass du bei ihm und deinem Kind sein willst, aber vergiss mich nicht Yoongi. Oder bin ich dir nicht mehr so wichtig?"

Als würde es ihn ins Mark treffen, sah er seinen Vater an.

"Denk nicht, dass es nicht der Fall wäre. Ich weiß, es war ein Fehler und es tut mir auch leid. Wenn es mir möglich ist, komm’ ich dich auf jeden Fall besuchen, bitte warte einfach so lange und ich erkläre dir alles. Versprochen", versuchte er seinen Vater zu vertrösten.

Lange atmete der Mann aus, nahm dann seine Hände aus seinen Manteltaschen und legte seine Arme um Yoongi, drückte ihn an sich. Yoongi löste seine Hand aus meiner, umschlang den Körper seines Vaters. Die beiden hatten ein besseres Band, als ich und mein Vater.

Das, was Yoongi mit seinem Vater hatte, würde ich nie so mit meinem haben und diese Erkenntnis tat im inneren weh. Zu gerne, hätte ich es auch so, mit meinem Vater, aber das würde nie eintreten.

"Jimin", wandte der Mann sich an mich und ich sah wieder von Boden auf.

"Gib mir gut acht auf ihn...", sein Blick wanderte zu meinem Bauch. "Und auf mein Enkelkind. Hoffentlich hält das ganze auch zwischen euch, wäre schade, wenn nicht", fügte er noch hinzu, ehe er sich an Yoongi wandte.

"Und du solltest auf ihn und dein Kind achten, vernachlässige das nicht. Hat man einmal eine Familie, will man sie nicht mehr loslassen. Schätzte es. Wir sehen uns hoffentlich bald wieder, das hoffe ich sehr. Bis dann Yoongi"

Er drehte sich um und ging in das Ärztehaus rein. Erst als er darin verschwunden war, blickte ich zu Yoongi. Trauer lag in seinen Augen. Es quälte ihn, das sah man ihm gut an. Ich sah an ihn runter, bemerkte die Faust, wo schon die weißen Kochen hervorstachen.

Ich nahm seine Hand, aber sie lockerte sich nicht, weswegen ich zu ihm aufschaute.

Er entriss mir seine Hand. "Lass uns gehen!", kam es kühl und harsch von ihm. Ein Stich durchfuhr mich in der Brust, der zu sehr schmerzte.

Ich sah den Fehler ein, denn ich begangen hatte. Ich hätte Yoongi seinen Kontakt zu seinem Vater wenigstens geben können. Hätte ich gewusst, wie nah sie sich stehen, hätte ich es schneller so gehandhabt, aber ich konnte das schlecht wissen.

Ich fühlte mich einfach nur schlecht deswegen.

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FORCED INTO HAPPINESS [ ✓ ]Where stories live. Discover now