Seit dem SIE da sind | FF BTS |

27.Kapitel | Emotionales Telefongespräch |

...Jetzt wusste ich endlich mehr über Levius.

Gerade schrieb ich meinen letzten Satz einer Werbeanalyse.
Endlich fertig mit den Hausaufgaben..
Erschöpft lasse ich mich nach hinten in meinen Stuhl fallen und stöhne genervt auf.
Das ganze Wochende lang haben wir Vampirtraining gemacht und erst jetzt hatte ich die Chance meine Hausaufgaben zu machen.
Wer hätte gedacht, das Vampirsein und Menschsein gleichzeitig so anstregend sein konnte?

Mein Blick fiel zum Fenster.
Es war draußen schon dunkel und es stürmte leicht.
Der Wind peitschte den Regen erbarmungslos gegen das Glas.
Auch in so einem Wetter Jagen sie?
Würde ich nicht tun.
Klar, bei so einem Wetter würde keine Sau raus gehen, dass bedeutete die Chance auf einem Menschen beim Jagen zu stoßen, war sehr gering.

Normalerweise würden die Jungs alle zusammen Jagen gehen, doch da ich nicht mitkonnte und auch nicht wollte, teilten sie sich in zwei Gruppen auf.
Die vier Jüngsten waren gerade unterwegs und die vier Ältesten jagen sobald die Jüngsten wieder da sind.
Sie können zwar Menschennahrung zu sich nehmen, doch ernährt es sie nicht wirklich und es ist eher ein kleiner Snack für sie, als eine vernünftige Mahlzeit.

Rückblick

,,Setzt dich doch zu mir.", hörte ich Jins Stimme aus dem Wohnzimmer.
Also schaute ich nach wen er meinte, da ich die Einzige gerade im Flur war.
,,Na komm.", lachte er leicht, als ich meinen Kopf durch die Türe steckte und ich in sein lächelndes Gesicht schaute.
Er klopfte neben sich.
Jin saß alleine im Wohnzimmer und das einzige Licht, das den Raum erhellte, war das Feuer des Kamins.
,,Du hast mich gehört?", fragte ich ihn verwundert.
,,Du bist nicht gerade leise.", grinste er.
Beschämt lächelte ich ihn an und betrat das Zimmer.

Ich setzte mich neben ihn hin, wo er vorhin drauf geklopft hatte.
Sobald ich neben ihm saß, nahm er einer der Wolldecken und deckte mich damit zu.
,,Danke.", sprach ich leise.
Er quittierte es mit einem sanftem Lächeln.
Durch den Sturm draußen, peitschte ein Ast immer wieder auf das Fenster ein.
,,Levius sollte mal mit dem Schulleiter reden um einen Gärtner zu bestellen, bevor es Winter wird. Das Geräusch treibt mich in den Wahnsinn, wenn wir mehr Stürme haben sollten.", meckerte Jin.

Mit einem Kichern stimmte ich ihm zu.
Eine Weile war es ruhig, da wir dem tanzendem Feuer zu sahen.
,,Warum sitzt du hier ganz alleine?", unterbrach ich ruhig die Stille.
Er hingegen zuckte nur mit den Schultern.
,,Du geisterst hier auch ganz alleine umher.", erwiderte er mir.
,,Es ist so ungewohnt ohne Jungkook.", antwortete ich beschämt.
Jin lächelte.
,,Sie werden sicherlich bald da sein.", sprach er.

,,Sag mal..warum jagt ihr eigentlich, wenn ihr doch jeden Tag mit mir mit esst?", fragte ich ihn.
,,Geborene Vampire brauchen Blut zum überleben, genau wie Percussus. Doch anders als bei den Percussus können wir von Menschenblut oder Tierblut leben. Das Menschenessen ist sowas wie eine Art Snack für zwischendurch, doch lange hält uns das nicht satt.", erklärte er mir.
Verständlich nickte ich.
,,Und was ist mit Levius? Wenn ihr jagt trinkt er dann Menschen und keine Tiere?", harkte ich nach.
Er schüttelte mit dem Kopf.

,,Nein. Levius kommt nur mit zum Jagen, damit er sich bewegen kann und seinen Tierinstinkt verringert. Unten im Kühlschrank ist eine kleine Blutsammlung von ihm. Er hat Kontakte im Krankenhaus und wird somit von ihnen versorgt.", erzählte er.
Deswegen ist der Kühlschrank im Keller also an.
Ich konnte es mir schon denken, dass es dafür war, doch wirklich sicher war ich mir nicht.
Und reinzuschauen hatte ich mich nicht getraut.

,,Aber wenn euch Menschenessen nicht wirklich sättigt, weshalb isst ihr zu geregelten Zeiten?", etwas verwirrt setzte ich mich gerade auf, um ihn jetzt besser anschauen zu können.
Wieder zuckte er mit den Schultern: ,,Nenn es Gewohnheit, wenn du willst. Vielleicht auch einfach das Bedürfnis sich etwas wie ein Mensch zu fühlen und nicht andauernd wie ein Tier."
Irgendwie konnte ich durch die Aussage und durch Jins Gesichtsausdruck erkennen, dass er es nicht wirklich genoss ein Vampir zu sein.