Kapitel 60 - Special 1: Alpha in Rut ✔️

798 43 6
                                    

POV Matteo

Doch was wäre wenn es noch ein weiteres, noch unbekanntes 'Problem' gäbe?

Lyan und seine Eltern wurden zunehmend unruhiger, mit jedem weiter vergehenden Tag. Alles was ich als Antwort bekam, war jedoch nur 'mach dir keine Gedanken.'. Lyan rauschte an mir vorbei in die Küche, ich ihm direkt besorgt hinterher als ich seine roten Augen erkannte. Meine Vermutung war, dass er Blut brauchte, diese wurde widerlegt als Maria erschrocken in das Gesicht ihres Sohnes blickte. Ohne was zu sagen schnappte sie mein Arm und rief: ,,David, es ist soweit!'' Völlig perplex, war meine erste Reaktion mich mit aller Kraft von ihr loszureißen. ,,Könnt ihr mich mal bitte aufklären?'' Ich hasste das Gefühl ausgeschlossen zu werden. Sie ließen mir nicht mal die Chance die Situation zu verstehen. David kam angelaufen. ,,Er muss sofort hier raus, seine Rut wird schlimmer durch Matteos Geruch.'' Sowohl Maria als auch ich schauten geschockt zum König. Ich tippte wütend mit meiner Zunge gegen die Innenseite meiner Wangenseite. ,,Unfassbar.'' murmelte ich und sah in die Gesichter der beiden, sich ertappt gefühlten, Erwachsenen vor mir.

,,Lyan wollte es so und verstehe mich nicht falsch, aber David und ich denken auch, dass es eine gute Idee ist dich zu deinen Eltern zu bringen solange Lyan seine Rut hat.'' bestand Maria. David brachte Lyan aus der Küche. Sein Blick glitt ein letztes Mal entschuldigend zu mir, bevor er mit seinem Vater mitging.

,,Und das Recht für mich und meinem Körper zu entscheiden nimmt ihr euch woher?'' Ich spürte das altbekannte Flimmern in meinen Augen und wusste, dass meine Augen nun wahrscheinlich lila aufleuchten.

Beschämt blickte sie zur Seite. ,,Es ist zu deinem Schutz. Die Rut eines Alphas sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ich spreche aus Erfahrung, Matteo. Alphas können ziemlich skrupellos sein und ich schätze, dass du meinem Sohn so vertraust, nur wird es in dieser Phase nicht der Lyan sein, den du kennst.'' Ich schüttelte meinen Kopf. ,,Ich weiß was eine Rut ist.'' erwiderte ich nur. Ich lief die Treppen nach oben zu unserem Schlafzimmer und hörte David hinter mir ,,Lass ihn.'' zu Maria sagen. Ich betrat das Zimmer, welches nach Pheromonen triefte. Lyan lag sichtlich leidend im Bett, ein Schweißfilm benetzte seine Stirn. ,,Lyan.'' sprach ich, in der Hoffnung seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Ein Knurren seinerseits ertönte. Auch wenn der Omega in mir dies als Warnzeichen war nahm, verließ ich das Zimmer nicht. Ich weigerte mich meinem Mate, in dieser für ihn qualvollen Zeit, alleine zu lassen. Ich setzte mich zu ihm auf seine Bettseite und strich ihm die Haarsträhnen aus dem Gesicht. Lyan hielt mich davon ab als er nach meiner Hand griff.
,,Du bringst dich in Gefahr, Omega."
Ein Schauer verlief über meinem Rücken bei seinen Worten. Ich schüttelte den Kopf. ,,Du würdest mir nicht wehtun." Lyan setzte sich langsam auf. ,,Sei dir da nicht so sicher." Erwiderte er nur besorgt. Ich wagte einen zweiten Versuch ihn zu berühren. Überrascht fand ich mich auf dem Rücken liegend im Bett vor. Lyan hielt meine Arme über den Kopf und ich konnte mehr als nur gut das rote Funkeln in seinen Augen erkennen. Die dominante Aura ließ mich stark die Luft einziehen. Ich wollte ungern zugeben, dass mich diese schon jetzt ziemlich benebelte. Als Omega reagierte ich sowieso schon besonders stark auf Alphas und nun durch die Markierung, besonders stark auf demjenigen, der mich markiert hat. Aber auch Lyan schien sich sehr zusammenreißen zu müssen.
,,Du weißt gar nicht wieviel Beherrschung mich das kostet." Murmelte er. Sein Blick wanderte über meinem Körper und blieb kurz an meiner Markierung und dann weiter runter auf mein nach oben verrutschtes Shirt hängen. Er schüttelte den Kopf und ließ von mir ab. In der Zeit spürte ich immer mehr die Wirkung seiner Rut Pheromone auf meinem Körper, welche zugegeben stärker sind als zunächst vermutet.

,,Du unterschätzt mich schon wieder." Fing ich an zu sprechen.
,,Nein, du überschätzt mich, Matteo!" Sprach er nun lauter.
,,Ich wäre nicht hier, wenn ich nicht hier sein will." Ich griff nach seiner Hand, welche er diesmal nicht zu entziehen versuchte. ,,Ich will auch für dich da sein, wenn du es brauchst."
Ich bewegte seine Hand zu meiner Wange. ,,Bitte, lass mich dir helfen."
Sein Blick wurde sanft und er zögerte. Nervös biss er seine plumpen Lippen. ,,Wenn es zu viel ist, ich dir zu weit gehe oder irgendwas anderes passiert, was dir Unbehagen bereitet, sag Bescheid und wenn mein Alpha zu weit geht, link jemanden. Verspreche es mir, sonst funktioniert das hier nicht." Ich nickte. ,,Versprochen." Und brachte zusätzlich ein aufmunterndes Lächeln zustande.

Einige Stunden sind vergangen. Lyans Rut stand immer näher bevor. Immer wieder erlitt er immer länger werdende Phasen in denen er sich sichtlich quälte. Es war seine erste Rut, deshalb war er umso unberechenbarer. Ich seufzte hilflos vor mir her, als ich den kalten Waschlappen erneut auswrang um ihm so etwas Linderung zu verschaffen. Seine roten und benebelten Augen waren stets wachsam auf mich gerichtet. Ich sah wie er innerlich mit sich kämpfte. ,,Es wird nicht besser, wenn du deinen Alpha unterdrückst.'' sprach ich. Er grummelte etwas vor sich her. ,,Ich will die Kontrolle nicht verlieren.'' antwortete er im Flüsterton. ,,Es ist wichtig, dass wir einander vertrauen. So wie ich dir in meiner Hitze vertraut habe.'' Ich legte mich neben ihn ins Bett, als ich ihm das nasse Tuch auf die Stirn gelegte hatte. Lyan legte seine Arme um meine Hüfte. Sein Griff wurde fester und ich hörte erneut sein qualvolles Grollen. Sein Geruch wurde stärker und immer schwieriger zu ignorieren. Ich wollte mich aufsetzen und etwas durchatmen, doch Lyan ließ mich nicht los. Etwas verwirrt sah ich zu ihm und musste etwas erschrocken feststellen, da er wohl nun komplett seiner Rut verfallen war. Sein Kopf legte sich in meine Halsbeuge, an der Stelle an der meine Markierung platziert ist. ,,L-Lyan.'' löste sich etwas zögerlich aus meinem Mund. ,,Ich will dich noch einmal markieren, aber du bist bereits mein Omega.'' Ich strich ihm amüsiert über den Kopf. ,,Das stimmt, mein Alpha.'' Ich spürte ein Zwicken an einer unversehrten Stelle an meinem Hals. Ich zuckte vor Schreck zusammen. ,,Sorry.'' kam es murmelnd. Ich zog sein Kopf hoch, sodass ich in seine reumütigen Augen sehen konnte. Ich platzierte einen kurzen Kuss auf seine Lippen, schmeckte ein wenig Blut, ließ mich davon aber nicht weiter stören. Unzufrieden murrte er. Er legte erneut seine Lippen auf meinen und diesmal führten wir diesen Kuss länger aus. Seufzend lehnte sich Lyan mehr in dem Kuss.

_________________________________________

1071 Wörter.

Connected Since The Beginning (Boyslove)Where stories live. Discover now