Kapitel 41 - Überlaufen der Gefühle ✔

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Pov Matteo

Der Winter war vorbei und ging in einen grünen Frühling über, welcher auch schnell wieder verschwand und sich in einen warmen Sommer verwandelte. Viel Zeit verging und wir hatten ein schönes Jahr, jedenfalls bis der Herbst wieder kam. Erneut sah man bunte Blätter überall und ich konnte kaum glauben, dass soviel Zeit vergangen war. In wenigen Wochen war schon wieder mein Geburtstag und das Gefühl dass etwas anders war, schlich sich in Haut und Knochen. Ich war nervöser und irgendwie wusste ich, dass was großes passieren wird. Ein beklemmendes Gefühl beschleichte mich mit ständigem Unwohlsein.

Es fing zuerst mit meiner Körpertemperatur an...

,,Matteo! Wir sollen einkaufen, willst du mit?'' Ich rief ihn ein knappes 'Ja' zu und schnappte mir meinen Mantel. Schnell zog ich ihn drüber und wir verließen zusammen unser Zuhause. Anscheinend tat der Mantel seinen Job und mir war kuschelig warm. Normalerweise fror ich ziemlich schnell und es dauerte eine Weile ehe ich aufgewärmt war. Doch mir sollte es recht sein. Mir war nicht kalt, das war was gutes. Also warum machte es mir dann solche Sorgen? Vielleicht war ich mittlerweile einfach nur an Kälte gewöhnt?
Lyan griff nach meiner Hand, ließ sie aber gleich wieder los. Ehe Ich ihn fragen konnte was los ist, sagte er es mir schon.
,,Deine Hand ist glühend heiß."
Ein Blick auf meine Hände ließ mich erschrocken aufjapsen. Meine Haut war komplett rot und fing sogar etwas an zu schmerzen. Ängstlich blickte ich zu Lyan, der mir aber auch nicht wirklich helfen konnte.
,,Ist schon okay. Lass uns zurückgehen, dann geb ich dir ein Kühlpack.''

Doch das war nicht alles! Es ging weiter im Unterricht. Gläser fingen komischerweise an zu wackeln, Gegenstände vielen vom Tisch und ich merkte, besonders wenn ich unter Zeitdruck mit meinen Aufgaben stand, dass sich das auch auf meine Umgebung projiziert. Einmal fing die Kante meines Blattes etwas Feuer, als ich an den Kamin zu Hause dachte. Ich wusste nicht mehr was ich tun sollte, denn es wurde nicht besser sondern intensiviert sich nur. Ich seufzte auf und räumte die restlichen Gläser auf dem Tisch ab. Erneut begangen mein Hände sich zu erhitzen so, dass ich vor Schreck die Gläser fallen ließ.nAls ich die Scherben gerade aufheben wollte, kam Maria schon rein.

,,Alles in Ordnung? Ich hab was runterfallen hören.''
Ein Blick auf die Scherben in meinen Händen und sie nickte verstehend.
,,Lass mich das machen, bevor du dich schneidest.'' Ich schmiss die schon aufgesammelten Scherben in den Müll und verließ die Küche. Die Wärme hat sich in Kälte verwandelt. Mir tat es leid, dass ich wieder Probleme gemacht hatte. Ich wollte nicht, dass man sich Sorgen machte oder sogar genervt von mir ist.

In unserem Zimmer angekommen, fand ich es leer vor. Etwas erleichtert, weil ich gerade Zeit für mich brauchte ließ ich mich aufs Bett nieder. Mein Hals war wie zu geschnürt und erfolglos versuchte ich die sich bildenen Tränen zu unterdrücken. Ich wusste nicht mehr was ich machen sollte, es ergab keinen Sinn und das machte mich stutzig. Mein Mate betrat das Zimmer und direkt fiel sein Blick auf mich. Er legte sich mit zu mir und strich mir beruhigend über meinen Kopf und meinen Katzenohren. Mein Körper entspannte sich wieder etwas mehr, die Tränen liefen noch.
,,Wir werden den Grund dafür finden.''
Sein Optimismus munterte mich in den Momenten auf in welchen ich so verzweifelt war, dass ich nur das schlechte sah und das half mir ungemein. Mit einem kleinen Lächeln sah ich auf und nickte.
Er musste recht haben.bIrgendeinen Grund muss es dafür geben und ich wollte diesen so schnell es geht herausfinden um schlimmeres zu vermeiden.

Ich dachte es wäre der Lichtblick am Ende des Tunnels, doch ich wurde eines besseren belehrt.

Ich war schlecht gelaunt und wollte mich demzufolge nurnoch in mein Bett verkriechen, doch ausgerechnet heute wollten alle irgendwas von mir. Mason wollte mit mir einen Film schauen, Lyan wollte dass ich ihm bei den Hausaufgaben helfe, Maria bat mich darum ihr beim Abwasch zu helfen und sogar Kailey fragte nach ob ich Zeit für sie hätte, da sie mit ihrer neuen Puppe spielen wollte. Mein Kopf war vollkommen belegt und ich wusste nicht was ich zuerst machen sollte, denn eigentlich will ich ja gar nichts machen außer schlafen. Ich stand auf um ins Bad zu gehen. Mit kalten Wasser wusch ich mir das Gesicht um etwas wacher zu werden, doch als ich in den Spiegel blickte erschrak ich. Meine Haare bekamen weiße Strähnen. Ich taumelte zurück und landete schlussendlich auf dem Boden und kauerte mich da auch zusammen. Ich hörte ein Scheppern, was ich jedoch gar nicht richtig hörte, ebenso wenig wie das Glas welches zersprang. Erst als ich das leichte Brennen an meinem Arm spürte, kam ich wieder zurück in die Realität.

Shampoo Flaschen lagen verteilt im Raum und der Spiegel war in Einzelteile zerbrochen. Angst zerdrückte mich und gab mir wenig Kraft zum Atmen. Tränen schlichen sich den Weg meine Wangen herunter. Verzweiflung war das Gefühl, was am besten beschreiben würde, wie ich mich gerade fühlte. Lyan kam ins Zimmer gestürmt, warscheinlich hörte er die Geräusche. Auch Mason und Maria ließen nicht lange auf sich warten und traten in den Türrahmen. Die geschockten Blicke ließen mich noch unwohler und kleiner fühlen als üblich. Maria bemerkte es und zog Mason an der Schulter mit sich. Mein Mate jedoch wagte sich den Weg am Glas vorbei und nahm mich in den Arm. Panisch wollte ich ihn wegdrücken, doch hatte ich Angst vor meinen eigenen Händen.
,,Geh, Ich will dir nicht wehtun.''
Er schüttelte den Kopf.
,,Wirst du nicht.''
Sein Vertrauen in mir gab mir ein wohliges Gefühl, doch wusste ich am besten, dass das nicht die beste Situation war um mir zu Vertrauen. Ich hatte keine Kontrolle mehr, weder über meine Gefühle noch über meinen Körper. Ich wusste nicht damit umzugehen.

,,Deine Haare.'' zog er mich aus den Gedankengang. Mit seinen Händen fuhr er langsam die weißen Strähnen nach.
,,Ich konnte es nicht kontrollieren.''
Erschöpft lehnte ich mich nur noch an meinen Mate. Das alles raubte mir Energie. Ich wollte mehr auf meine Umgebung achten, keine Gedanken haben oder Taten begehen die wieder zu irgendwelchen komischen Geschehnissen sich entwickeln würden.
,,Nicht schlimm.''
Er verteilte sanfte Küsse auf meinem Gesicht, die mich immer müder machten. Sanft legte er seine Arme mehr um mich und gab mir so Halt.
,,Du bist nicht allein. Du hast mich jetzt.'' Lyan's aufmunterndes Lächeln wird mich hoffentlich überall mit hin begleiten.
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1078 Wörter.

Habt ihr Vermutungen was mit ihm los sein könnte? :)

Connected Since The Beginning (Boyslove)Where stories live. Discover now