Kapitel 22 - Der Dachboden ✔️

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POV Lyan

Ich öffnete die Tür.

Ein wunderschöner Anblick bot sich uns. Eine Decke lag auf dem Boden, ein Laptop darauf abgelegt. Mehrere Kissen außen rum. Dazu Früchte auf einem Teller verteilt. Eine Lichterkette schmückte den Raum und bot somit ein wunderschönes Licht. Der Mond schien abschmückend durch das Fenster. Matteo staunte und drehte sich mit einem glücklichen Lächeln zu mir. Seine Arme schlangen sich um meinen Hals während meine sich wie von selbst zu seiner Taille bewegten.

,,Danke für deine Bemühungen.''
Ich lächelte nur und drückte ihn fester an mich. Sein Duft war so beruhigend und doch so berauschend dass ich nicht anders konnte als mein Kopf in seine Halsbeuge zu legen. Wir verweilten ein wenig ehe Ich ihn wieder los ließ.
,,Wollen wir uns hinsetzen? Wir können uns einen Film ansehen.''
Er nickte. Ich lehnte mich an die Kissen an und zog Matteo zu mir zwischen meine Beine, so dass ich meine Arme um ihn legen konnte. Ich stellte den Laptop vor uns auf und schaute ein wenig die Empfehlungen durch.

,,Hast du Wünsche?'' wandte ich mich an meinem Mate. Fragend sah er mich an.
,,Ich weiß nicht genau. Ich hab nie wirklich Filme oder Serien gesehen. Geschweige denn allgemein Fernsehen.''
,,Kein Problem. Dann schauen wir Disney Filme. Glaub mir, die wirst du lieben. Ich hab die früher immer geschaut mit meiner Oma und meinen Geschwistern.'' äußerte ich mich begeistert.
,,Können wir den schauen? Der sieht interessant aus.''

Matteo zeigte auf 'Der König der Löwen'. Einer meiner Favoriten.
,,Gute Wahl!'' begeistert klickte ich auf den Film und schon spielte das altbekannte Intro.

(...)

,,Ich mag Scar nicht.'' schmollte Matteo. Ich lachte.
,,Er spielt ja auch den bösen.'' meinte ich. Verständnisvoll nickte er.
,,Ist das immer so in Filmen?''
,,Ja. Für Spannung und Drama.'' erklärte ich ihm.
,,Wieso kann es denn nicht einfach nur schön sein? Das würde mir mehr gefallen.'' gab er zu.
,,Nun ja, es kann nicht immer alles glatt laufen, das wäre selbst für Filme sehr unrealistisch.'' lachte ich leicht. Nickend und ein zustimmender Ton. Gähnend lehnte er sich mehr an mich.
,,Bist du müde Matteo?'' Doch mehr als ein murren bekam ich nicht. Also stand ich auf und trug ihn Brautstyle in unser Schlafgemach. Die Sachen auf dem Dachboden würde ich einfach später wieder zurück räumen. Auch die verstreute Kleidung von heute Nachmittag lag noch auf dem Boden in unserem Zimmer verteilt. Doch mein Mate war nun wichtiger. Es war ein langer Tag, klar dass es für einen Kater wie er es ist, anstrengend sein würde. Ich bin mir aber sehr sicher dass es ihm gefiel. Er fühlt sich wohl und das ist mir einer der wichtigsten Sachen in meinem Leben.

Im Zimmer angekommen legte ich ihn sanft auf den Decken und Kissen ab in die er sich gleich zufrieden schnurrend reinschmust. Das verliebte Lächeln konnte ich mir nicht verkneifen. Es sah einfach viel zu süß aus. Ich befreite Matteo von seiner unbequemen Jeans und zog meine dann auch aus, genauso wie mein Hemd. Dann legte ich mich zu ihm ins Bett und deckte uns beide zu. Sogleich kuschelte er sich an mich und fing nur noch lauter an zu schnurren als er seinen Kopf auf meiner Brust ablegte. Nun auch müder werdend legte ich meine Arme um ihn und schloss meine Augen.

Der nächste Morgen verlief ziemlich ruhig. Wir aßen Frühstück und widmeten uns unserer Aufgaben. Ich musste meinen Vater bei irgendwelchen königlichen Aufgaben helfen. Er meinte dass es schon mal ein guter Anfang wäre, für wenn ich irgendwann selber das Königreich übernehme. Schließlich wollte ich ein guter König werden. Matteo meinte er wolle ein wenig im Wald spazieren. So groß das Schloss auch war, die Wände konnten ein wenig einengend wirken. Das verstand ich und so sehr ich ihn auch begleiten würde, muss ich erst den Pflichten nachkommen.

POV Matteo

Summend verließ ich das Schloss. Ich freute mich. Ich wollte zur Lichtung, die ich gesehen hatte als Lyan und ich zum Schloss liefen. Da wuchs viel Moos und auch einige Blumen die ich pflücken wollte für einen Strauß. Gut gelaunt lief ich den kleinen Weg in den Wald rein. Die Strecke war auch eine gute Abkürzung um zum Dorf zu kommen. Doch da wollte ich nun wirklich nicht hin, zu gefährlich. Ich bog in den Wald ein und lief ein Stück. Eine breite Wiese und viele Arten von Blumen kamen in Sicht. Es roch so gut nach den verschiedensten Kräutern und die frische Luft tat gut. Ich pflückte einige Blumen und nach einer Weile bildete sich ein kleiner Strauß aus blauen, roten und gelben Blumen. Doch irgendwas fehlte. Ich hörte Wasser rauschen. Also musste in der Nähe ein Fluss sein. Ich folgte meinen Hörsinn und lief tiefer in den Wald, bald kam auch schon mein Ziel in Sicht. Auch hier wuchsen Blumen. Beschäftigt die verschiedensten Pflanzen meinen Strauß hinzu zufügen, hörte ich plötzlich ein knurren. Erschrocken sah ich zu den zwei raufenden Wölfen. Der eine trug weißes Fell, der andere schwarzes.

Ob spielerisch oder ob es wirklich ein Kampf war konnte ich nicht sagen. Wie erstarrt blieb ich stehen, nicht wissend was ich tun sollte. Ich blieb aufmerksam stehen und sah mit aufgerissen Augen nun eher...fasziniert zu. Die Angst war verflogen und machte eher der Verwunderung und Begeisterung Platz. Ich habe noch nie Wölfe gesehen und hätte mir nie vorstellen können welche Eleganz diese Tiere haben und wie ausdauernd sie sind.

Geschickt wich der weiße Wolf immer wieder den Bissen des schwarzen Wolfes aus und windete sich an der Seite durch, nur um ihn in die Seite zu zwicken. Knurrend wollte der größere von beiden gleich wieder auf den weißen zu springen, doch plötzlich hob dieser seinen Blick und schaute mir direkt in die Augen. Sein Kopf legte sich schräg. Anscheinend schien dieser eher verwundert als dass er mich als eine Bedrohung empfand. Anders als der andere der sich gleich beschützend vor den anderen stellte und warnend knurrte. Wimmernd legte ich meine Ohren an und senkte meinen Kopf. Eine Weile geschah nichts und ich bekam Angst jeden Moment zerfleischt zu werden da traten zwei mit Schlamm befleckte, weiße Pfoten in mein Blickfeld.

Der kleinere der Beiden stupste mich an und ging dann einige Schritte zurück. Anstelle des Raubtieres stand dort nun ein Junge. Warte was?! Doch kein Wolf sondern ein Wandler. Ein Junge in meinem Alter. Er hatte blondes Haar und war eher klein und zierlich gebaut. Er kam mir irgendwie bekannt vor. Der schwarze Wolf verwandelte sich nun auch zurück. Im Gegensatz zu seinem Partner hatte er, wie sein Wolf, schwarzes Haar. Er machte eher einen vorsichtigen und genervten Eindruck.

,,Hallo! Ich bin Linus und das ist Elay, mein Mate. Was machst du in unserem Gebiet?'' fragte der Blonde. ,,Euer Gebiet? Aber ist das nicht das Königreich von David?'' fragte ich.
,,Ja, trotz dessen haben wir Wölfe unsere Reviere, ohne Erlaubnis darf man dieses als anderer Wolfswandler nicht betreten!'' erklärte er mir.
,,Verstehe. Tut mir leid, ich wollte nur Blumen sammeln.'' Entschuldigte ich mich und zeigte dabei auf meinen Strauß. ,,Schon in Ordnung. Wie ist dein Name?''

,,Matteo Preston.''
,,Oh bist du nicht der neue? Ich glaube wir gehen zur selben Schule! Du verstehst dich gut mit Mason und Lyan oder? Die gehen in die Klasse von Elay!'' sprach er aufgeregt. Ein leichter Rotstich bildete sich auf meinen Wangen. ,,Lyan ist mein Mate.''
,,Aber ist er nicht ein Vampir? Das ist ja wie Hasenhybrid und Fuchswandler. Das ist selten und ziemlich widersprüchlich.'' plapperte er fasziniert vor sich hin.
,,Warte mal bist du dann nicht quasi auch ein Prinz? Ich meine du wirst mit Lyan das Königreich übernehmen eines Tages.'' Je weiter er sprach desto begeisterter wurde er.
,,Was? Oh nein. Also vielleicht, ich weiß nicht.'' Seine Fragen und Schlussfolgerungen machten mich verlegen und nervös. Doch ehe ich noch was sagen konnte sprach Elay schon.

,,Hey Linus, Wir sollten so langsam-''
,,Matteo!!''

Eine besorgte Stimme rief, beinahe knurrte, dazwischen die ich unweigerlich zu einer mir bekannten Person zuordnen kann.
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1309 Wörter.

Connected Since The Beginning (Boyslove)Where stories live. Discover now