Kapitel 28 - Ein Date Als Entschuldigung ✔️

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POV Matteo

(Donnerstag)

,,Ihr solltet euch aussprechen. Ich weiß das klingt erstmals unmöglich, aber dieses Risiko geht man ein, wenn man einen Vampir als Mate bekommt. Es besteht immer die Gefahr, dass der Vampir in einen Überhand nimmt. Lyan liebt dich und er würde sowas nie aus Absicht machen. Er würde nie etwas tun was dir schaden könnte, dafür kenne ich meinen großen Bruder einfach viel zu gut.'' grinste er. Eins muss man Mason lassen. Er wusste, wann ernst ist und auch wenn er eher der lustige Typ ist kann man mit ihm reden. Er hat recht und das wusste ich auch. Trotzdem war das durchziehen tausend mal schwerer als das Gesagte. Ich war unendlich froh jemanden wie Mason zu haben, der einen nochmal seine Sicht der Dinge zeigt. Schuldgefühle plagten mich dennoch. Eigentlich hätte mir doch klar sein müssen, dass er mich nicht gebissen hat um mich zu verletzen. In dem Moment fühlte es sich so an als wären all die schönen Momente, voller Liebe nie passiert und einzig allein nur dieser scheußliche Augenblick bliebe. Doch was war dann der Grund? Ich hab ihn noch nie so gesehen. Er war gar nicht er selbst.

,,Warum hat er es dann gemacht Mason? Er war so angsteinflößend und so gar nicht wie sonst.'' meinte ich, wieder kurz vor Tränen. Der Schock saß noch immer tief.
Mason überlegte eine Zeit lang.
,,Hat er genug Blut getrunken?''
Ich dachte nach wann ich ihn zuletzt trinken sehen habe, aber Lyan vermied es vor mir Blut zu konsumieren, weswegen ich mich nicht genau erinnern kann. Ich schüttelte den Kopf.
,,Ich denke nicht. Er trinkt kein Blut wenn ich in der Nähe bin.''
,,Natürlich, das macht Sinn. Ihr wart momentan so mit einander beschäftigt, plötzlich ging es euch schlechter, dann die Erkenntnis, die Markierung. Das passt alles zusammen!'' Ich wurde rot. Er hat den zweiten Biss wohl schon gesehen oder Maria konnte es nicht verschweigen.
,,Apropos Markierung. Lass dir bitte nicht zu viel Zeit, beim Vertragen. Denk dran, die Markierung ist keine drei Tage her, es könnte nicht so gut ausgehen wenn ihr so lang getrennt seid. Am besten redest du gleich mit ihm. Ich setzt dich vor der Tür ab, damit du nicht wieder einfach so wegrennst.'' beschloss er, ohne auf eine Antwort meinerseits abzuwarten.

Er schnappte sich mein Handgelenk und zog mich hinter sich her. Mit verschränkten Armen wartete er vor der Tür, bis ich sie von selbst öffnen würde. Ungeduldig sah er mich dabei an.
,,Na mach schon.'' Nervös atmete ich aus, nickte jedoch. Mit unsicheren und eingeschüchterten Blick zu Mason öffnete ich die Tür und trat ein. Lyan lag im Bett und ich hörte ihn leise schluchzen.
,,Lyan? Können wir reden?'' Mein Mate blickte mich an als hätte er einen Geist vor sich. Die, vom vielen Weinen, rot geschwollenen Augen, untermauerten den Blick. Sein Aussehen zerbrach mir das Herz. Ich wollte diesen Moment vergessen und mich einfach nur noch mit ihm vertragen. Schuldig senkte ich meine Katzen Öhrchen und peitschte nervös mit meinen Schweif umher. Er nickte und klopfte zu sich aufs Bett, doch als ich mich setzte, stand er auf und wollte zum Sofa.
Noch rechtzeitig ergriff ich sein Arm.

,,Bitte bleib. Ich will mit dir reden.'' Er sah mich unsicher an und nickte. Auch wenn er mit auf dem Bett saß, hielt er Abstand. Ich seufzte und akzeptierte es vorerst. Schließlich wollte ich mit meinen Mate wieder unbeschwert kuscheln und das ging nicht wenn er meint sich einen Meter von mir entfernt hinzusetzen! Ich atmete tief durch um mich wieder zu beruhigen und legte mir die Worte im Kopf zurecht bevor ich anfing zu sprechen: ,,Es tut mir leid, ich hätte nicht gleich weggehen sollen. Ich hab mit Mason gesprochen. Er hat mich verarztet und es ist alles gut! Die Wunde brennt nur ein wenig.'' Ich versuchte ihn ein wenig Reue zu nehmen, denn er sah sehr traurig und betreten aus.

,,Matteo, es tut mir so leid. Ich hätte mir der Konsequenzen bewusst sein müssen! Es war mein Fehler, ich hab vergessen, Blut zu trinken. Aber ich wollte dich nicht allein lassen um trinken zu gehen, ich wollte bei dir bleiben. Auch wenn das nicht richtig war. Ich mache es wieder gut, okay? Du sollst mir wieder vertrauen. Ich möchte nicht, dass du Angst vor mir hast. Wie wärs, ich lass mir was einfallen. Mh, Wie wärs wir gehen auf ein Date? Ich wollte sowieso mit dir Zeit außerhalb verbringen. Wie findest du das Aquarium?''
Ich hab Lyan noch nie so erlebt. Es war schon etwas amüsant ihn so aufgeregt zu sehen. Ich nickte. ,,Ja, warum nicht?''
,,Wie wärs mit heute? Hast du Zeit und Lust?'' Ich nickte wieder und zufrieden lächelte er und stürmte direkt zum Kleiderschrank. Ich konnte es mir nicht mehr verkneifen und lachte laut los. Verwirrt und verlegen sah er mich an. Das von heut morgen war längst vergessen, stattdessen wollte ich einfach nur noch mit ihm Zeit verbringen, so wie vorher.

Vernünftig angezogen und zurecht gemacht traten wir in das große Gebäude. Der Eingang war mit den verschiedensten Meerbewohnern beschmückt und in bunten Farben lackiert.

An der Kasse bezahlte Lyan für den Eintritt. Dann gings auch schon in den ersten Bereich, Süßwasserfische. Lauter bunter Fische in den verschieden großen Tanks. Einer schöner als der andere. Begeistert betrachtete ich die kleinen Fische die sorglos umherschwammen. Einige versteckten sich in kleine Holzhäuser die am Grund des Wassers lagen, während andere mutig um die Algen schwammen um an die Glasfront zu kommen.
,,Nun tuts mir irgendwie leid soviel Fisch gegessen zu haben.'' Lyan fing an zu lachen.
,,Vergiss nicht Schatz, Du bist immer noch halb Katze!'' Stimmt, aber trotzdem tat es mir leid. Was ist Fisch auch so lecker? Ich hatte plötzlich große Lust auf Lachs.

Wir liefen weiter und gingen über eine kleine Holzbrücke über einen Fluss, in der Koi Fische schwammen. Die Brücke führte zu einer kleinen Steininsel mit Sitzgelegenheit: Eine Holzbank welche den Kirschblütenbaum umrundete. Die Glaskuppel über uns ließ Sonnenlicht herein und ließ es hier noch natürlicher wirken. Zwei weitere Brücken führten in andere Bereiche. Wir nahmen den rechten, da laut den Schildern, es zur Cafeteria nach links geht. Wir kamen in den Bereich wo Salzwasserfische waren. Auch hier war es nicht weniger Farbenfroh. Die Korallen schmückten die Tanks und gaben den ganzen noch einen viel ansehnlicheren Anblick. Auch die Fische zeigten sich in ihrer vollen Pracht. Sogar Quallen waren hier zu sehen. Überall waren kleine Rätsel und Fragen zu sehen, die hauptsächlich für Kinder gemacht wurden. Wir kamen in einen Raum in den wir die Fische an uns vorbeiziehen sahen da die Wand aus, hoffentlich stabilen, Glas bestand. Sogar die Decke! Der Raum war durch das Wasser und die LEDs in einen Blau getaucht.

,,Lyan! Lass uns ein Foto machen. Ich möchte das festhalten.'' Er nickte und holte sein Handy raus. Wir fragten eine nett aussehende Frau, die von uns ein Foto schoss. Wir bedankten uns bei der Frau, die sich dann wieder auf den Weg machte um weiter das Aquarium zu besichtigen. Breit lächelnd waren wir auf dem Bild zu sehen und ich wusste jetzt schon dass dieses Bild mein liebstes sein wird.
,,Kann ich es meiner Mutter schicken?'' Ich nickte.
,,Sie wird sich sicher freuen.'' Er sah kurz etwas gequält aus und nickte dann aber.
,,Vielleicht ein bisschen zu sehr.'' Verwirrt sah ich ihn an, wollte nachfragen, doch er lief schon weiter.
,,Hey warte!''

Natürlich konnten wir es uns nicht nehmen lassen bei der Haifütterung zuzusehen und als wir den sogenannten Katzenhai sahen, konnte sich es Lyan nicht verkneifen:
,,Guck mal Kätzchen, der ist dir aber echt aus dem Gesicht geschnitten.'' Ich schmollte und schlug ihn leicht auf die Schulter.
,,Wie gemein, mich mit einen Hai zu vergleichen nur weil dieser Katze im Namen hat.'' Lyan kicherte und versprach mir als Entschuldigung bei dem Restaurant hier anzuhalten. Ich gab Ruhe und verzieh ihm. Wenig später kamen wir dem Ende nahe. Der letzte Stopp war das versprochene Essen. Das ganze laufen und Fische betrachten hat uns hungrig gemacht. Wir bestellten uns zwei Fischbrötchen und setzten uns dann an einen der vielen Tische. Es waren wenige Menschen hier, was wohl daran lag, dass es mitten in der Woche ist.

Wir kamen an einen kleinen Souvenirshop vorbei auf dem Weg zum Ausgang.
,,Wollen wir uns da etwas umsehen?''
Ich nickte. In diesen Shop gab es einiges zu sehen. Von Tassen, Kuscheltieren und Schlüsselbänder zu Stiften, Magneten und Büchern. Ich sah mir gerade ein Kuscheltier in Form eines Rochen an. Es war ziemlich süß, doch der Preis machte mir zu schaffen, weswegen ich ihn wieder zurück legte.
,,Lyan? Bist du fertig?''
,,Geh schonmal vor, ich komm gleich nach.'' verwirrt nickte ich, ging aber stillschweigend vor. Nach einiger Zeit kam er wieder und hielt mir den Rochen entgegen. Überrascht sah ich ihn an.
,,Das kann ich nicht annehmen. Der war viel zu teuer! Du solltest ihn zurückbringen.'' bestand ich.
,,Es ist ein Geschenk und ich will dass du es annimmst.'' beschwichtigte er.
,,Du bist verrückt.'' Ich nahm den Rochen in den Arm.
,,Danke.'' Ich gab ihn einen Kuss auf die Wange.
,,Sowohl für den Rochen, als auch den schönen Tag heute.'' gestand ich ernst.
,,Dir auch, danke.'' Lyan lächelte und gab mir einen Kuss auf die Lippen.
Völlig aus der Bahn geworfen sah ich ihn mit roten Wangen an.
,,Nicht hier. Was wenn uns jemand sieht.'' meinte ich nun empört.

,,Vielleicht will ich das ja? Aller Welt zeigen, wie viel du mir bedeutest. Vielleicht will ich ja zeigen wie sehr ich dich liebe und wie ich dich in Verlegenheit bringen kann mit nur einen einzigen Kuss?'' Ich schluckte und ein wohliger Schauer lief mir den Rücken runter. Ich wusste nicht was ich antworten sollte, doch auch wenn, würde ich sicherlich nur stottern. Deswegen drehte ich mich um und lief schon vor zur Bushaltestelle. Lyan lachend hinter mir.
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1614 Wörter.

Connected Since The Beginning (Boyslove)Where stories live. Discover now