Kapitel 38 - Besorgt ✔

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POV Matteo

Mason zog sich seit Tagen immer mehr zurück. Auch wenn er so tat, als würde es ihn nicht interessieren, sorgte ihn die Situation innerlich sehr und das bemerkte ich auch. Seit dem wir einen neuen Schüler in der Klasse haben, verhielt er sich seltsam und auch sein Verschwinden auf dem Fest blieb nicht ungesehen. Irgendwas war da. Vielleicht machte ich mir aber auch nur unnötig Sorgen und es beschäftigte ihn eigentlich nicht so wie ich dachte, doch mein Gefühl sagte etwas anderes.

Ich vergrub die untere Hälfte meines Gesichts in den warmen Kragen meiner Jacke, auch meine Hände rutschten tiefer in die Tasche. Es war immernoch so fürchterlich kalt. Was anderes erwartet man aber auch nicht im Winter. Es ist immerhin Januar.

Wie dem auch sei. Ich machte mich nun auf den Weg zu unseren Stammplatz auf den Schulhof. Mason sprach noch mit Herrn Margaret. Anscheinend geht es um den Test den wir am Freitag geschrieben haben und Lyan, keine Ahnung wo er bleibt. Jedoch sah ich Elay alleine da stehen, mit konzentrierten Blick auf seinem Handy. Keine Spur von Linus. Ich gesellte mich zu den neu ernannten Alpha.
,,Hey Elay. Wo ist Linus?''
Sein Blick hob sich und grummelnd antwortete er mir: ,,Krank, war wohl bisschen zu viel los am Wochenende.''
Ich wusste direkt was er meint. Omegas reagieren sehr empfindlich auf Kälte und Lautstärke. Auch ich hatte damit so manchmal meine Probleme, weswegen ich verständnisvoll nickte.
,,Kann ich mit dir reden?''
Ich brauchte grad einfach jemanden dem ich meine Sorgen erzählen konnte und da ich ursprünglich Linus fragen wollte, er aber nun ausfällt, bat ich Elay um Hilfe. Er kam mir vertrauenswürdig rüber und da es um Mason geht wollte ich eine Sicht von jemanden hören der sich mehr mit Werwölfen und den dazugehörigen Mate-Prozess auskannte, wenn meine Theorie denn stimmen sollte. Ob seine Trauer dazugehört, weil er versucht die Bindung zu unterdrücken? Aber warum versuchte er es überhaupt zu unterdrücken und tut sich somit selber und seinem Mate weh. Das versuchte ich noch herauszufinden.

,,Okay.'' war seine Antwort darauf. Schlicht und einfach.
,,Wie ist das bei euch Werwölfen mit der Mate-Bindung? Ist das ähnlich wie bei anderen Wesen?''
Seine Augen verrieten, dass er von der Frage ein wenig überrascht war. Zurecht, warum sollte mich dieses Thema auch interessieren? Doch ich wollte den beiden helfen, besonders Mason und anders wusste ich nicht wie. Mason war Mittlerweile ein ziemlich guter Freund geworden. Er hat mir bei vielen Dingen geholfen und Unterstützung geleistet und das wollte ich ihm nun zurückgeben. Über mögliche Konsequenzen machte ich mir in den Moment keine Sorgen. Was sollte auch schiefgehen?

,,Wir bekommen wie die meisten anderen Wesen mit ungefähr sechzehn Jahren unseren Mate. Bei mir und Linus war es jedoch mit einen kleinen Unterschied. Er war fünfzehn und konnte demzufolge die Anziehung nicht wahrnehmen. Unsere Wölfe jedoch konnten es. Linus verriet mir, dass sein Wolf schon mehrmals Andeutungen gemacht habe, er hat es lediglich nur nicht verstanden. Ich kann dir nicht wirklich viel sagen, da ich den Grund deiner Frage nicht kenne. Ich kann dir nur sagen, dass Werwölfe sehr besitzergreifend und eifersüchtig werden können, aber ich glaube bei Lyan als Vampir und Alpha ist das ziemlich ähnlich.''
Irgendwie half mir das nicht dabei den Grund herauszufinden warum Mason sich nun so verhielt.

,,Ist es auch so, dass man niedergeschlagener wird wenn man seinen Mate auf Distanz hält?''
Verwirrt sah er auf.
,,Das kann sehr schmerzhaft werden, da es quasi wie eine Abweisung ist. Das kann sich nicht nur schlecht auf den anderen auswirken, sondern auch auf die Person die, die andere auf Distanz hält.'' Ich nickte verstehend. Ich glaube, ich verstand nun und wusste was-

Zusammengekrümmt sackte ich zu Boden. Hitze breitete sich wie ein Lauffeuer schnell in meinen Körper aus. Ich kannte das Gefühl und trotzdem war es jedesmal aufs Neue unangenehm. Es war wie Fieber mit einen trockenen Hals. Der Körper verlangt unter ständiger Hitze nach Wasser, man ist nur zu schwach um es zu holen und ungefähr so ging es mir in der Hitze. Ich war hilflos und wusste nicht wirklich damit umzugehen, denn die Erlösung schien weit entfernt.
,,Matteo, alles okay?''
Ich versuchte mich unter einzelnen wimmernden Geräuschen aufzustellen, doch brach direkt wieder zusammen. Elay griff unter meine Schultern und half mir auf.
,,Komm, wir gehen ins Krankenzimmer. Du kannst mit deiner Hitze nicht hierbleiben.''

Alles was ich nur noch merkte waren schnelle Schritte und ein warnendes Knurren, welches mir einen Schauer über den Rücken laufen ließ und mich beinahe wieder in die Knie zwang. Die Arme die mich zuvor stützten verschwanden und wurden durch ein neues Paar Arme ersetzt. Der Geruch von Mason stieg mir in die Nase welcher mich erleichtert an ihn anlehnen ließ. Erstickte Stimmen ertönten im Hintergrund, doch nur beim näheren zuhören verstand ich was gesagt wurde oder besser gesagt geknurrt?
,,Was machst du da mit meinem Mate?''
kam wütend von Lyan.
,,Garnichts. Er kam in seine Hitze und ich wollte ihn nur ins Krankenzimmer bringen.'' erklärte er sich gelassen.
Ein weiteres Grollen verließ seine Kehle und als er weiter auf dem Alpha zugehen wollte, schritt Mason ein.
,,Hey ihr ach so tollen Alphas! Anstatt zu streiten, wie wäre es mal mit Stolz runterschlucken und sich um wichtigere Dinge zu kümmern? Lyan, du bringst Matteo jetzt nach Hause und ich melde euch mit Elay beim Unterricht ab. Jetzt!''
Für einen Beta hatte Mason ganz schön viel Mut und Führungskraft. Als Omega wäre ich der letzte der sich sowas trauen würde! Ich konnte mir darüber nur wenig Gedanken machen, da Ich schon wieder zu jemand anderes gereicht wurde. Mein Kopf vergrub ich an den Hals der Person, als ich realisierte, wer nun die Ehre hatte mich zu tragen. Lyan, mein Alpha!
Mein Kopf schien nicht mehr zu arbeiten, mein Körper war wie taub und gelähmt, trotzdessen spürte ich meine Erregung und die Hitze.

,,Glaub nicht, ich lass dich so einfach davonkommen. Du hast mir was zu erklären!'' Wütend setzte er mich auf dem Autositz ab und stieg auf der anderen Seite ein. Ich wusste zwar, dass ich keine Angst haben musste, trotzdem konnte ich mir das jammern nicht unterdrücken. Maria lächelte mir durch den Rückspiegel aufmunternd zu. Warscheinlich hatte Mason sie gebeten uns schnellstmöglich abzuholen. Ich versuchte das Lächeln zu erwidern, doch irgendwie fiel es mir ziemlich schwer.
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1055 Wörter.

Connected Since The Beginning (Boyslove)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt