Kapitel 58 - Rettung ✔️

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POV Matteo

Auch wenn ich so gut wie keinen Plan hatte, wie ich das anstellen sollte, wollte ich es unbedingt durchziehen. Ich ging einfach meinem Instinkt nach und hoffte ich stellte mich nicht wie ein vollkommener Idiot dar. Es ging hierbei schließlich um meine Mutter. Ich ergriff Isaiahs Hände, was er zuerst mit einem kritischen Blick beäugte. Verständlicherweise, wenn man bedenkt, dass nicht mal er, Zaubermeister seit mehreren Jahren, die Macht von solche Art von Zauber besaß. Isaiah führte das zuvor Besprochene aus. Ich spürte wie immer mehr Energie und Kraft meinen Körper verließ und sackte aufgrund dessen ab und zu leicht in mir zusammen, was Lyan zu verhindern versuchte indem er mich stützte. Isaiahs Hände drückten meine fest, als er zusätzlich dazu anfing unruhiger zu werden. ,,Was siehst du, Isaiah?'' Er stockte und konnte zunächst nicht antworten. Lyan wiederholte die Frage daraufhin. ,,Einen Keller.'' antwortete er nun stockend. ,,Könnte es derselbe sein indem du warst?'' richtete sich Lyans Frage nun an mich. ,,Ich weiß nicht. Wäre das nicht viel zu offensichtlich?'' zweifelte ich. ,,Such immer an den offensichtlichsten Orten.'' Ich entriss meine Hände und fühlte mich mit einem Mal nicht mehr entkräftet. Erleichterung überfiel mich, trotz der Erschöpfung. ,,Es wäre vielleicht besser, wenn du in der Zeit hierbleibst.'' lauteten Isaiahs mitfühlende Worte. Lyan hielt sich zurück, auch wenn ihm die Sorge klar ins Gesicht geschrieben stand. Ich seufzte und schüttelte den Kopf. ,,Ich glaube nicht, dass es so einfach wird. Außerdem will ich sie so schnellstmöglich wiedersehen.'' Beide nickten verständnisvoll und so machten wir uns zu dritt auf dem Weg. Alles in mir sträubte sich an den Ort zurückzukehren an dem ich, fälschlicherweise mein halbes Leben verbrachte. Ich verband nur negatives, wenn ich an die Zeit zurückdachte. Jede Minute war mit Angst erfüllt, da ich nie genau wissen konnte, was als nächstes passiert und jetzt würde ich nach nicht mal zwei Jahren dorthin zurückkehren und das komischerweise nicht allein. Mein Mate und sogar mein, wie ich vor kurzen herausfand, leiblicher Vater. Es fiel mir leichter, aber trotzdem war es schwer zu ertragen.

Das Haus hatte sich kein Stück verändert, der Garten und das Innere ebenso wenig. Ich klammerte mich unbewusst schutzsuchend am Arm Lyans fest. Ein aufmunterndes und gleichzeitig besorgtes Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Für einen kurzen Moment verschwand die Angst, ehe ich schon die starke Anwesenheit einer Person fühlte. Der Zauber wirkte noch so lange, bis die gesuchte Person aufgefunden wurde, also konnte das nur meine Mutter sein. Mit zielsicheren Schritten lief ich auf die unscheinbare Kellertür zu und öffnete sie. Die Treppe nach unten schien mir ewig lang und jeder Schritt sorgte dafür, dass meine Lungen sich gequetscht anfühlten. Lyan hielt mich eisern fest, gab mir durch den Druck an meiner Hand immer wieder das Gefühl, dass er da ist und auch nicht so schnell wieder gehen würde. Meine Augen trafen auf seine und in ihnen lagen so viel Liebe, dass ich das Gefühl hatte darin zu ertrinken. Ein Räuspern ertönte hinter uns und schnell wandte ich den Blick ab und lief weiter. Lyan brachte das zum Kichern. Wir überwanden die letzten Stufen und fanden einen leeren Raum vor. Wo zuvor noch alles eingestaubt, dreckig und nicht wohnlich erschien sah es nun komplett anders aus. Nicht nur war es weites gehend eingeräumt sondern auch sauber. Es sah aus wie ein kleiner Hobbykeller. Von meiner Mutter war keine Spur. Enttäuscht von meiner misslungenen Suche, setzte ich mich auf das Sofa. Dabei war ich mir so sicher und das Gefühl, dass sie sich hier aufhält verschwand ebenso wenig. Ein Scheppern erklang, eher dumpf und abgeschwächt. Erschrocken sprang ich auf. Wir durchsuchten den Raum und besonders dort wo wir das Geräusch vermuteten, doch war nichts zu finden. Zu dritt suchten und sogar tasteten wir die Umgebung ab, blieben jedoch erfolglos. ,,Sind die Steine nicht etwas zu locker?'' zweifelte Lyan und schubste nun mit mehr Kraft gegen die Ziegelsteine. Es regte sich nur wenig. ,,Lass mich mal.'' erwähnte Isaiah und verursachte einen Windstoß. Mit einem lauten Scheppern fiel die Ziegelsteinmauer in sich zusammen und gab einen weiteren Raum frei. Es schien als wäre dieser Keller einmal größer gewesen, dann aber entschied man sich dazu eine Wand durch den Raum zu ziehen. Es blieb zunächst dunkel, weswegen ich eine Lichtquelle in Form einer Flamme in meiner Hand erschuf. Unsere Sicht erweiterte sich und so sahen wir auch die verängstigte Frau die sich versuchte zu verstecken. Dabei musste ich, zu meinem Erleichtern feststellen dass es sich hierbei um meine Mutter handelte. Auch sie schien zu realisieren wer vor ihr stand und kam langsam näher. Ihre Augen glänzten verdächtigt als sie sich in meine Arme warf. Schnell zog ich meine Hand zur Seite um unbesorgt ihre Nähe zu genießen. Ihre Haaren sind mit Staub vernetzt und ungepflegt. Sie schien wohl schon seit längerer Zeit hier unten zu sein, was das Unwohlsein in mir nur verstärkte. Sie löste sich um mich von oben bis unten zu mustern. Breit grinsend ergriff sie meine Wangen und strich mir liebevoll über den Kopf. Dann viel ihr Blick auf Lyan. Auch ihn umarmte sie und bedankte sich mehrmals lautstark. ,,Ich weiß, kein Danke ist zu viel. Mir bedeutet es einfach nur so viel dass du dich so um ihn gekümmert hast, in der Zeit in der ich es nicht konnte. Lass uns von nun an uns richtig kennenlernen, ja?'' Sie hielt ihn an den Armen und auch ihm schaute sie mit voller Erleichterung und Dankbarkeit ins Gesicht. Nun wandte sich ihr Blick zur letzten Person im Raum.
_________________________________________918 Wörter.

Connected Since The Beginning (Boyslove)Onde histórias criam vida. Descubra agora