Kapitel 37 - Missverständnis (Special 3) ✔

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POV Mason

Schweigend hörte ich Lyan und Matteo beim Reden zu, während ich hin und wieder einen Schluck meines Getränk nahm. Meine Gedanken schweiften unweigerlich wieder zur Begegnung mit Kaiden auf der Lichtung. Wie sein Wolf elegant und schüchtern zugleich zu mir lief, versuchte mit seiner Schnauze meine Hände zu wärmen, da ich schon langsam zu zittern anfing, er mir andeutet ihn zu folgen und schlussendlich sein schuldiger Blick als er mir in die Hand biss, weil ich dieser Aufforderung nicht folgte. Ich knirschte angestrengt mit den Zähnen. Hatte ich es vielleicht nur falsch verstanden? Aber das gab ihm noch lange nicht das Recht mir in die Hand zu beißen!Obwohl das vielleicht nun auch übertrieben geäußert ist. Es tat nicht so weh, da es lediglich nur ein leichtes Zwicken war. Jedoch war es trotzdem ein Schock seine Reißzähne an meiner Hand zu spüren!

Verzweiflung überfiel mich. Dieser Junge brachte mich um den Verstand. Ich wusste nicht wie ich ihn einschätzen sollte. Auf der einen Seite verhält er sich so arrogant, ist dann aber wenn wir alleine sind so liebenswürdig. Er gibt sich beinahe Mühe.

,,Einen wunderschönen guten Abend an alle die sich heute hier versammelt haben um meinen Sohn und seinen Mate als neue Rudelführer zu unterstützen. Ich bin mir sicher, dass sie dieser Aufgabe gewachsen sind und dieses Rudel mit Stolz, Selbstachtung und Mut führen werden.'' Drang aus den Lautsprechern. Der momentane Alpha, Elay's Vater, sprach eine Rede auf der Bühne. Aufmerksam hörten alle zu. Ich versuchte auch mein bestes, bis mein Blick jedoch an einer anderen Person an dem Rand des Geschehens hängen blieb. Mein Blick wurde erwartungsvoll erwidert, ehe die Person sich umdrehte und davon lief.
Das war ein unausgesprochenes Zeichen und auch wenn Lyan und Matteo mich nachher um eine Erklärung verpflichten werden, weiß ich dass ich dieses Missverständnis zwischen mir und Kaiden klären sollte. Genervt lief ich ihn nach. Hoffentlich bereue ich das nicht.

Etwas abgelegenen von dem Fest, fand ich einen sehnsüchtig wartenden Werwolf vor. Lässig stand er dort und das obwohl er seine Nervosität nicht im geringsten verstecken konnte.
,,Lass uns reden.'' Brachte ich heraus. Er nickte und atmete tief durch, ehe er zu sprechen begann.
,,Erstmals, Es tut mir wirklich leid, ich wollte dir echt nicht wehtun! Mein Wolf war nur so unglaublich froh dich endlich bei sich zu haben und dann wollte er dir was zeigen und dein Misstrauen hat ihn verletzt. Immerhin sind wir dein Mate und wir hatten uns...Naja, Hoffnung gemacht.''
In der Dunkelheit konnte ich sehen wie seine Wangen einen dunkleren Schatten annahmen. Seine selbstbewusste und arrogante verschwand. Ich seufzte auf. Zum ersten mal in meinen Leben wusste ich nicht weiter. Mir war selber bewusst, dass wir einander brauchten. Er, als Alpha, würde nur leichten Schaden davon tragen, aber bei mir als Beta, sah das etwas anders aus.

,,Bitte gib mir eine Chance. Ich möchte dich kennen lernen und Ich will verstehen, was dich so stört an mir.''
Ein ironisch gemeinter Lacher verließ gezwungen meine Kehle. Hatte ich das nicht schon erklärt? Ich
überbrückte die wenigen Meter zwischen uns. Nervös wollte er zurück weichen. Innerlich ließ mich das amüsiert Grinsen.
,,Na schön, aber denk nicht, ich machs dir leicht.'' Erschrocken nickte er.
,,Sicher, klar.'' nuschelte er. Vom starken Alpha war keine Spur mehr, selbst sein Wolf hielt sich zurück. Ist das die Auswirkung von Mate auf Mate? Müsste er seine Position nicht dann erst recht kenntlich zeigen wollen? Das kann ja witzig werden. Denn nicht nur seine Aura als Mate sondern auch als Alpha spürte ich stark. Einschüchtern ließ ich mich davon jedoch gewiss nicht.

Ich wollte von dort verschwinden, denn so langsam kam auch das Fest zum Ende und jeder widmete sich dem Heimweg und da ich keine falschen Vermutungen, was mich und Kaiden betrifft, verursachen will, entschied ich mich nun auch die anderen aufzusuchen um nach Hause zurückzukehren. Doch eine Hand ergriff mein Handgelenk und hinderte mich am weitergehen.
,,Was denn noch?'' Hatte er nicht schon seine Antwort?
,,Können wir uns dann vielleicht irgendwann mal treffen. Als eine Art Date?''
Mit einem Schlag warf es mich zurück und ich verstand, was ich ihm da gerade versprochen hatte. Natürlich meinte er es nicht so wie dachte, wie könnte er auch, wenn wir stetig voneinander angezogen werden und wir quasi verdammt dazu sind zusammen zu sein? Auf einer Art verfluchte ich die Matebindung gerade, aber das wird mir nun auch nicht weiterhelfen. Ich hasste alles daran. Ich hatte nie Interesse daran meinen Mate zu finden und kennenzulernen und war dem zufolge darauf nicht vorbereitet. Sogut wie Jede Person in meiner Klasse und meinem Umfeld wartete sehnsüchtig, doch die einzigen Dinge die mich je interessiert haben, waren Zuhause in meinem Zimmer. Ich sah nicht ein diesen Platz nun erweitern zu müssen. Ich brauche keinen Mate an meiner Seite, kein weiteres Zuhause wie man so schön sagt.
Ich erwiderte nichts, schüttelte seine Hand ab und verließ ohne was zu erwidern den Platz. Was sollte ich auch schon erwidern?

Zuhause fiel ich müde ins Bett. Komplett ausgelaugt blieb ich einige Zeit liegen und ließ die Geschehnisse Revue passieren. Zum Glück sagten die anderen nichts weiter dazu, konnten sie jedoch aber auch nicht, so schnell wie ich die Treppe hoch lief. Frustiert machte ich mich Bett fertig und hoffte dass der morgige Tag besser wird als der heute.
Die Gedanken überschlugen sich in meinen Kopf und hinterließen im Endeffekt nichts weiter als Nebelschwaden. Dieser Typ machte mich noch wahnsinnig. Nervig wie eine Mücke und los bekomme ich ihn genauso wenig.

Doch eigentlich will ich das auch gar nicht. Immerhin kann ich ohne ihn nicht leben, auch wenn ich es bis jetzt noch nicht wirklich merke, irgendwann schon. Ich will es nicht unbedingt hinauszögern aber meine Zeit alleine noch so lang genießen wie ich kann, will ich alle male! Ich treffe diese Entscheidung jedoch nicht nur für mich selbst. Ich kann nicht nur an mich denken. Schließlich sucht man sich seinen Seelenverwandten nicht aus. Irgendwie müssen wir versuchen mit dieser Bindung klar zu kommen und er hat mich wahrscheinlich schon akzeptiert.
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1010 Wörter.

Connected Since The Beginning (Boyslove)Where stories live. Discover now