Kapitel 55

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Kurz darauf landen die beiden neben einem großen See.

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Harry hilft Draco von Seidenschnabel runter. „Das war unglaublich", staunt Draco. „Ich habe dir gesagt, dass du es lieben wirst", antwortet Harry lächelnd und dreht sich zu dem Tier.

„Dankeschön, du kannst jetzt zurück, wenn du willst. Draco und ich finden schon einen anderen Weg", versichert er dem Hippogreif. Daraufhin nickt dieser und fliegt wieder weg.

„Das ist gruslig", kommentiert Draco. „Ist doch praktisch wenn sie mich versteht", widerspricht Harry. Und läuft zu einem Steg der über dem See ist. Sobald er am Ende angekommen ist setzt er sich hin und lässt seine Beine über die Kante hängen.

Er schaut nach hinten und ruft: „willst du da stehen bleiben?". Draco läuft nun auch los und setzt sich neben Harry. „Ich war hier oft als Kind", beginnt Draco. „Meine Mom hat hier oft mit mir gepicknickt", erzählt er.

„Und Luc?", will Harry wissen. „Mein Dad hat solche Sachen selten mit uns gemacht. Er musste früher oft lange arbeiten und ist erst abends gekommen. Aber wenn er frei hatte, dann war er der beste Dad den man haben kann, er ist mit mir früher oft in solche Muggelfreizeitparks gegangen. Das war unser Ding. Er hat versucht sich so viel Zeit für mich zu nehmen wie möglich. Wir sind manchmal in den Urlaub gefahren, nur zu zweit, er hat immer gesagt, dass wir einen Männertrip machen", erzählt Draco lächelnd.

Er schaut leicht zu Harry, welcher gedankenverloren in die Umgebung blickt. „Wie ist es? So eine richtige Kindheit zu haben", fragt er leise. „Ich kannte es nie anders. Für mich war das normal. Ich war teilweise wütend auf meine Eltern, wenn sie nicht genug Zeit für mich hatten, aber jetzt wo ich dich kenne, so wirklich kenne, da ist das komplett lächerlich, ich bin viel dankbarere für meine Kindheit als davor", antwortet Draco.

Daraufhin kehrt Stille ein. Die beiden betrachten ruhig die untergehende Sonne. Irgendwann beginnt Harry wieder zu reden: „komisch zu wissen, dass ich bis vor paar Stunden noch in dieser Zelle war. Ich habe es schon so sehr verdrängt, dass es sich nichtmehr real anfühlt"

„Wir haben uns hier wirklich Sorgen um dich gemacht. Es war so leise als du nichtmehr da warst", sagt Draco.

„Jungs?", ruft die Stimme von Tom. „Wir sind hier", ruft Draco zurück. Als Tom bei den beiden ankommt fragt er: „was macht ihr hier?"

„Wir sind mit Seidenschnabel hier her geflogen", antwortet Harry. „Wieso hast du uns gesucht?", will Draco wissen. „Es gibt Abendessen, auch wenn du erst gerade gegessen, Harry, ihr solltet trotzdem kommen", erklärt Tom.

Als Draco aufsteht hält Harry ihm seine Hände hin. Draco hilft dem anderen auf die Beine und läuft mit ihm zum Ufer zurück. Von dort aus läuft das Trio in Richtung Manor.

„Alles gut bei euch?", fragt Tom die beiden aufgrund der bedrückenden Stimmung. „Ja, alles gut wir haben nur über... verschiedene Sachen geredet", antwortet Harry. Tom schaut noch immer ein wenig skeptisch, belässt es aber dabei.

„Was war so wichtig, dass ich weg musste?", fragt Severus irgendwann während dem Essen. „Pansy, Blaise und Theo kommen morgen, ich musste nur etwas mit Harry abklären", erklärt Draco abwesend.

„Harry?", versucht Lucius die Aufmerksamkeit des anderen zu bekommen. Harry hat während dem ganzen Essen noch nichts gesagt und schaut die ganze Zeit auf einen Punkt im leeren.

Harry bewegt seine Lippen, aber es kommt kein Ton raus. „Harry?", versucht es Lucius erneut.

Harry beginnt leise Wörter vor sich hin zu murmeln. Inzwischen schauen alle am Tisch besorgt auf ihn.

„Harry?", fragt nun auch Severus und winkt vor seinen Augen. Harry interessiert das nicht. Er murmelt immer noch unverständliche Wörter vor sich hin.

Lucius schüttelt ihn leicht an der Schulter. Bei der ersten Berührung schreckt Harry auf und schaut ihn mit geweiteten Augen an. „Luc?", fragt er ungläubig. „Du bist hier", stellt er fest.

„Wo soll ich sonst sein?", will Lucius wissen. Harry schaut verwirrt um den Tisch. Dort sieht er jeden an und lässt schließlich seinen Kopf auf den Tisch fallen.

„Au", murmelt er leise. Er spürt die Hände von Lucius an seinem Kopf, die diesen wieder heilen. „Danke", seufzt er lässt seinen Kopf aber auf dem Tisch liegen.

„Wo warst du mit deinen Gedanken?", will Lucius vorsichtig wissen. „Nicht hier", antwortet Harry gegen den Tisch. „Das habe ich bemerkt", reagiert Lucius. Harry legt seinen Kopf zur Seite und schaut Lucius an.

„In meinem Schrank", beantwortet Harry die vorhin gestellte Frage. „Bei meinen Verwandten", fügt er hinzu. „Schrank?", will Regulus verwirrt wissen.

„Das war mein Zimmer. Der Schrank unter der Treppe. Bis ich 12 war und nichtmehr in ihn rein gepasst hab", antwortet Harry. Regulus schaut ihn erschrocken an, sagt aber nichtsmehr dazu.

„Willst du noch was essen?", ändert Severus das Thema. Harry dreht seinen Kopf auf dem Tisch auf die andere Seite und schaut seinen Beschützer an. „Nein, ich habe vorhin genug gegessen", antwortet er.

„Sag den Hauselfen Bescheid, wenn du doch noch Hunger bekommen solltest", sagt Severus. „Ich wollte eh noch kurz zu denen", verabschiedet sich Harry und steht damit auf.

In der Küche angekommen ist Dobby dort. „Harry, schön dich zu sehen", sagt das kleine Wesen und umarmt Harry. Dieser lächelt und antwortet: „es ist auch schön dich wieder zu sehen. Wo sind denn die anderen?"

„Ich hole schnell alle", antwortet Dobby und ist damit verschwunden. Kurz darauf stehen in der Küche rund um die 30 Hauselfen. „Nicht-Master Harry, wie geht es dir?", fragt Lola.

„Mir geht es gut. Wie geht es euch so, alles in Ordnung bei euch?", fragt er die Elfen. Von allen Seiten bekommt er Zustimmungen und fröhliches Gerede.

Nachdem er noch eine Stunde mit den Elfen verbracht hat, macht er sich auf den Weg in den Kaminsaal. Währenddessen spürt er, dass seine Beine immer schwächer werden. Dadurch, dass er in der Zelle war und dort nicht viel gelaufen ist, sind seine Muskeln nichtmehr trainiert.

Schließlich merkt er wie seine Beine einfach wegklappen, glücklicherweise kann er sich mit seinen Händen abstützen, sodass sein Kopf nicht mit dem Boden kollidiert.

Seine Versuche aufzustehen schlagen alle fehl. Sie brauchen so viel seiner Energie, dass er nach einer Weile ohnmächtig wird.

~1022 Wörter~

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