Kapitel 3

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Sobald Severus den Esssaal betritt liegen mal wieder alle Augen auf ihm. Unbeirrt geht er weiter zu seinem Platz und setzt sich hin.

„Nun sag schon. Wie geht es ihm??" kommt auch schon die von Severus erwartete Frage. „Tom, ich kann es nicht genau sagen, er hatte in der Nacht einmal sehr hohes Fieber. Das konnten wir mit einem Fiebersenker wieder in den Griff bekommen, aber ich weiß nicht ob es jetzt besser wird oder nicht. Er war, nachdem das Fieber wieder niedriger war, einmal wach gewesen, ist jedoch sehr schnell wieder eingeschlafen. Ob er heute Morgen schon wach war kann ich nicht sagen, ich hatte keinen neuen Alarm auf ihn gelegt und bin selbst eingeschlafen. Aber wir werden mehr wissen sobald er wieder aufwacht." erklärt Severus der Gruppe. Alle sehen ihn erleichtert aber auch besorgt an, bis Severus auffällt das ein bestimmter blonder Junge nicht am Tisch sitzt.

„Wo ist Draco?" fragt er deswegen in die Runde. Die Antwort kommt von Bellatrix: „Er ist bei seinem Vater. Luc geht es nicht besser, wir glauben er merkt, dass mit Harry etwas nicht stimmt." Mit einem Nicken ist für Severus das Thema beendet und er widmet sich dem Frühstück, so wie auch alle anderen am Tisch.

„Sag Mal Cissa denkst du Draco und Harry werden sich verstehen?" fragt Tom an Narcissa gewandt und bricht somit die Stille. Narcissa überlegt kurz bevor sie antwortet „ich weiß es nicht, sie haben sich gegenseitig das Leben nicht unbedingt einfacher gemacht"

„Ich bin mir sicher, dass Harry ihm vergeben wird." gibt Severus seine Meinung preis. „Wie kannst du dir da sicher sein?" fragt Bellatrix. „Mir hat er auch vergeben, sobald ich wusste welche Rolle er für Luc spielt habe ich mich direkt für mein Verhalten entschuldigt. Harry hat ein gutes Herz er ist froh über jede Freundschaft die er schließen kann."

Auf diese Aussage folgt erstmal schweigen. Jeder der Anwesenden hängt seinen Gedanken nach bis die erneut aufgekommene Ruhe wieder unterbrochen wird. Diesmal vom Tom. „Wie soll ich mich ihm gegenüber verhalten. Soll ich ihm sagen, dass ich Voldemort bin? Ohne Schlangengesicht wird er mich bestimmt nicht erkennen ich könnte mich einfach als Tom vorstellen"

„Ich würde ihm erstmal nur sagen, dass du Tom heißt. Er würde wahrscheinlich Angst bekommen, wenn du ihm direkt erzählst, dass du Voldemort bist. Aber ich würde es ihm sagen sobald er sich einigermaßen sicher fühlt und weiß, dass er nichts zu befürchten hat." teilt Narcissa ihre Gedanken zu dem Thema. „Ja, ich denke du hast recht" stimmt Tom ihr zu.

„Ich werde nochmal zu Harry gehen und nach ihm sehen" verabschiedet sich Snape von der Gruppe und verlässt dem Esssaal.

Auf seinem Weg zum Krankenzimmer spürt er wieder das Kribbeln des Alarms und beschleunigt seine Schritte.

Als er ankommt sieht er Harry, der verschlafen durch den Raum blickt. Mit einem Räuspern macht er seine Anwesenheit bemerkbar und wird auch sofort von Harry angesehen. „Guten Morgen, Professor" begrüßt Harry den Mann ein wenig schüchtern. „Guten Morgen Harry, aber ich bin nichtmehr dein Professor. Nenn mich Severus" verwirrt über dieses Angebot sagt Harry nur leise „in Ordnung"

Severus, der inzwischen den Raum betreten hat, setzt sich nun wieder auf den Stuhl und sieht Harry erwartungsvoll an. „Nun fang schon an. Ich weiß, dass du sicher viele Fragen hast" als wäre es ein Startschuss fängt Harry auch direkt an zu plappern.

„Wo bin ich hier, also ich weiß, dass ich in Malfoy Manor bin aber wo genau, das sieht nicht aus wie ein normales Zimmer. Und wieso bin ich hier überhaupt, ich weiß das wir so eine Art Frieden geschlossen haben, hätte aber nicht erwartet, dass Sie mich besuchen kommen. Und wer ist Luc? Die ganze Zeit erzählt man mir das ich wegen Luc hier bin. Ich kenne nichtmal einen Luc. Und wieso tut mir nichts weh, normal habe ich immer schmerzen wenn ich aufwache-" den letzten Satz mehr zu sich selbst gemurmelt, wird Harry von Severus unterbrochen.

„Jetzt mal ganz langsam Harry. Du bist hier im Krankenzimmer des Manors. Als wir dich geholt hatten warst du bewusstlos, deswegen haben wir dich hier her gebracht um dich zu heilen." fängt Severus mit seiner Erklärung an. „Wieso du hier bist erkläre ich dir später. Außerdem finde ich es sehr beunruhigend, dass du sonst immer mit Schmerzen aufwachst, also willst du mir nicht erzählen wieso dem so ist?"

In dem Moment wird Harry erst bewusst, dass er sein best gehütetes Geheimnis gerade zu laut ausgesprochen hat. Nach einem Blick auf sein T-Shirt merkt er, dass es immer noch das Selbe ist, welches er bei den Dursleys anhatte. Aufgrund dieser Tatsache macht sich in ihm die Hoffnung breit, dass vielleicht niemand seine Verletzungen gesehen hat. Also überlegt er sich schnell eine Ausrede. „Ach das ist garnicht so schlimm wie es sich gerade angehört hat. Ich- ähm- ich habe einen empfindlichen Rücken und wache deswegen oft mit Muskelkater auf. Ja genau Muskelkater so ist es."

Stolz auf seine eigene Ausrede sieht er seinen ehemaligen Lehrer an. Merkt jedoch sofort, dass dieser ihm kein Wort davon glaubt.

„Harry lüg mich nicht an. Ich hab dein Körper gesehen alle blauen Flecken, Wunden und Verbrennungen" erschrocken sieht Harry Severus an.

„Ich bin sehr tollpatschig?" versucht er sich noch zu retten. Sein Ton hört sich jedoch mehr nach einer Frage als Aussage an.

„Harry, du wirst mir und auch keinem anderen erzählen können, dass du diese Wunden hast weil du tollpatschig bist. Du kannst mir vertrauen. Bitte erzähl mir die Wahrheit"

Harry überlegt: 'Soll ich ihm wirklich alles erzählen? Was wenn er auch denkt ich bin nur ein Freak? Aber er war bis jetzt so nett seit ich hier bin'
Mit einem letzten Seufzer richtet Harry sein Blick wieder auf Severus.

„In Ordnung" sagt er leise.

~957 Wörter~

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