Kapitel 22

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Sobald Harry fertig gegessen hat entschuldigt er sich bei der Gruppe und geht in den großen Garten des Manors.
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Lucius und Severus schauen sich fragend an. Dann wendet sich Lucius an die anderen anwesenden. „Hat er mit euch geredet?", fragt er. „Nicht wirklich", beginnt Fred. „Er hat nur gefragt, ob er sich zwischen uns setzen kann", beendet George. „Ist etwas vorgefallen?", will nun Draco wissen.

„Nein", sagt Lucius. „Eigentlich nichts". In diesem Moment kommen Tom und Narcissa in den Raum. „Was ist denn mit Harry los? Er ist gerade an uns vorbei gelaufen und war so tief in seinen Gedanken, dass er uns nichtmal bemerkt hat", fragt Tom die anderen.

„Wir haben keine Ahnung", seufzt Lucius. „Vorhin war noch alles in Ordnung", fügt er hinzu. „Komisch", stellt Narcissa fest und setzt sich hin. „Jemand sollte mal mit ihm reden", überlegt Draco laut. Alle schauen auf Severus.

„Was? Wieso denn ich?", will er von den anderen wissen. „Er mag dich und vertraut dir", antwortet Tom. „Dich mag er doch auch, er mag jeden hier", kontert Severus. „Er hat zu niemanden hier so eine Verbindung wie zu dir", argumentiert Narcissa. „Na dann soll Lucius gehen, die beiden sind immerhin Mates", versucht es Severus weiter.

„Genau das ist der Punkt. Mich mag er erst seit er weiß, dass er mein Mate ist", begründet Lucius. „Dann sollen die Zwillinge gehen, die beiden mag er schon am längsten", antwortet Severus. „Wir können nicht zu ihm", beginnt George. „Wir müssen gleich nochmal zu Gringotts und Geld holen", beendet Fred. „Außerdem sind wir für sowas nicht geeignet", sagen beide synchron.

Severus schaut nochmal jeden an bevor er seufzt und sagt: „na gut, ich geh ja schon".

Von diesen Diskussionen hat Harry nichts mitbekommen. Er ist inzwischen an einem kleinen Teich angekommen und setzt sich in die Wiese. Seine Gedanken sind überall und nirgendwo. Egal wie oft er sich selbst fragt, wie es weiter gehen soll, er kommt einfach auf keine Antwort.

„Das geht alles zu schnell. In so kurzer Zeit hat sich mein Leben einfach umgekrempelt. Es geht einfach alles zu schnell. Ich sollte mehr Abstand zwischen mich und die anderen bringen", denkt er.

Er legt sich hin und schaut in den Himmel mit seinen Gedanken an seine Eltern und Sirius. „Was würden sie wohl von mir denken? Sirius wird es sicher nicht gut finden, dass ich mich gut mit Severus verstehe. Mein Dad auch nicht. Mom kann ich nicht einschätzen, ich weiß so wenig von ihr, nur, dass wir die selben Augen haben. Was würde sie wohl von Lucius halten? Oder davon, dass ich mich gut mit Tom verstehe? Auch wenn ich es versuche zu verdrängen, er hat sie umgebracht, wenn auch nicht in einem gesunden Geistesstadium", dies und vieles andere überlegt sich Harry.

Nach einer Weile hört Harry ein Zischen: „immer diessse nervigen Tiere. Ich kann sssie nicht leiden". Harry spricht in parsel: „hallo?". Die Schlange bewegt sich nun in seine Richtung bis sie vor ihm stehen bleibt.

ein Sssprecher. Interessssant. Wie ist dein Name, Sssprecher?", fragt die Schlange. Harry antwortet „ich bin Harry. Und du bissst?"

Ich habe keinen Namen. Willssst du mir einen geben?", fragt die Schlange. Harry überlegt kurz bevor er sagt: „ich werde dich Periculo nennen. Issst das in Ordnung?" „dasss gefällt mir", stimmt die Schlange zu.

„Harry??", hört Harry jemanden seinen Namen rufen. „Ja?", ruft er zurück. Nach kurzer Zeit sieht Harry Severus, der auf ihn zusteuert. „Wieso bist du hier draußen?", will Severus von Harry wissen. „Ich wollte an die frische Luft", antwortet Harry mit einem Achselzucken.

„Wieso hast du mich gesucht?", will er nun von Severus wissen. „Wir müssen reden", antwortet dieser. „Wir reden doch gerade",stellt Harry fest.

„Nicht so, wir müssen über was wichtiges reden", verdeutlicht Severus. Gerade als Harry antworteten will hört er Periculo zischen: „geht von dem Zweibeiner Gefahr ausss? Sssoll ich ihn beißen?"

„Nein! Du darfst weder ihn, noch jemand anderem auf diesem Grundstück beißen. Hast du verstanden?", fragt Harry mit scharfem Unterton. „in Ordnung", gibt sich die Schlange geschlagen.

Harry dreht sich wieder zu Severus und sagt: „na dann rede". „Willst du mir nicht erstmal erzählen woher du die Schlange hast?", fragt Severus skeptisch. „Das ist Periculo, ich habe ihn hier gefunden", gibt Harry Auskunft.

Severus nickt mit dem Kopf bevor er zum eigentlichen Thema zurück kommt und fragt: „was ist los mit dir?" „nichts, was soll sein?", lügt Harry.

„Harry, jetzt sag schon was los ist. Du benimmst dich anders als sonst", versucht Severus es erneut. „Es geht mir gut. Alles ist in bester Ordnung", lügt Harry weiter.

Severus wird nun bewusst, dass er seine Taktik ändern muss. Dementsprechend geht er zur Konfrontation über.

„Ach und das hat nichts damit zu tun, dass du überfordert bist. Auf einmal hast du ein Mate, ein richtiges Zuhause, du hast neue Freundschaften geschlossen, im Gegenzug hast du zwei Freunde verloren und das alles in nur wenigen Tagen", Severus bemerkt während seiner kurzen Rede, wie Harry sich immer mehr angespannt hat.

Kurz herrscht Stille zwischen den beiden, doch dann rennt Harry zu Severus und umarmt ihn. Severus schließt auch seine Arme um seinen Schützling und drückt ihn näher an sich.

Er bemerkt, wie sein Oberteil durch Harrys Tränen schon nass wird und will gerade etwas sagen, als Harry von sich aus redet: „Ich wollte ihn küssen. Einen Mann, den ich erst seit ein paar Tagen kenne. Ich musste dran denken wie enttäuscht meine Eltern von mir wären"

„Wieso denkst du, dass sie enttäuscht von dir wären, Harry", fragt Severus in ruhigem Ton. „Weil- weil ich schwach bin. Ich habe mich von Ron und Hermine verarschen lassen. Ich habe es nie geschafft meinen Verwandten zu entkommen und ich habe mich von Dumbledore manipulieren lassen", schüttet Harry seine Sorgen aus.

Severus drückt Harry leicht von sich weg und streicht ihm die Tränen von den Wangen. „Das ist nicht schwach, Harry. Das ist stark. Nach allem was du erlebt hast, hast du nie aufgegeben. Das macht dich stark. Und was ist so schlimm daran, dass du Luc küssen wolltest. Immerhin seid ihr Mates", redet Severus weiterhin beruhigend.

„Ich kenne ihn doch erst so kurz und das geht alles so schnell, ich kann mir jetzt schon ein Leben ohne ihn nichtmehr vorstellen", gibt Harry zu. „Ihr seid Mates, Harry. Es ist ganz normal, dass du dich zu ihm hingezogen fühlst. Außerdem geht es bei Mates einfach schneller als bei normalen Paaren", erklärt Severus Harry.

„Danke, Severus", murmelt Harry als er ihn wieder umarmt. „Kein Problem, Harry", antwortet Severus als er Harry näher an sich drückt.

~1087 Wörter~

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