Kapitel 50

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Schließlich bleibt die Person vor seiner Zelle stehen. „Harry Potter", sagt eine weibliche Stimme, die Harry erkennt.

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„Hermine? Was soll das? Lass mich hier raus und wir können in Ruhe reden", versucht Harry seine ehemalige Freundin zu überreden. „Harry, Harry, Harry, du denkst wirklich, du könntest mich damit überzeugen", entgegnet Hermine während sie mit der Zunge schnalzt.

„Was willst du?", fragt Harry schließlich. „Was ich will? Ich will dein Geld, aber das bekomme ich erst wenn jeder denkt, dass du tot bist", antwortet ihm Hermine mit einem verrückten Lächeln.

„Wieso bringst du mich dann nicht einfach um?", will Harry wissen. „Weil dein kleiner Beschützer das spüren würde und hier her kommen würde, das wollen wir natürlich nicht", entgegnete das Mädchen.

„Woher weißt du davon?", fragt er nun überrascht. „Ach Mr Ollivander war sehr gesprächig, er hat mir erzählt, dass du der Mate von diesem Vampir bist. Ein bisschen Nachforschung hat gereicht und schon wusste ich alles was ich wissen muss um dich entführen zu können", erklärt seine ehemalige Freundin.

„Also, Harry, hier sind die Regeln. Erstens, du bekommst Essen aber nur so viel, damit du nicht verhungerst. Zweitens, du wirst keine Versuche machen zu fliehen. Drittens, wenn du die erste oder zweite Regel brichst, wirst du mental leiden", sagt Hermine und verlässt damit die Zelle wieder.

„Kannst du nicht einfach zu ihm? Du bist doch sein Beschützer?", fragt Draco an Severus gewandt. „Ich könnte zu ihm apparieren jedoch erst wenn er schmerzen verspürt, ansonsten nicht", entgegnet dieser.

„also haben wir einen Plan?", fragt Sirius. Alle schauen sich gegenseitig fragend an. „Nein, wir haben keinen", antwortet Lucius schließlich.

Inzwischen ist eine Woche vergangen. Im Malfoy Manor sind die Bewohner immer noch am überlegen wie es weiter gehen soll. Harry, in dem Kerker, geht es körperlich nicht schlecht, mental jedoch schon. Seit Hermine das erste Mal bei ihm war, ist sie nie wieder gekommen.

Jeden Tag bekommt er drei leere Scheiben Brot und zwei Gläser Wasser. Das hält ihn zwar an Leben, sättigt ihn jedoch kaum. Er spürt, wie er mit jedem Tag schwächer wird.

Er hat schon mehrmals versucht seine Verbindung zu Tom zu öffnen ist jedoch immer gescheitert. Es ist als wäre eine sperre eingebaut.

Er hat auch versucht Dobby zu rufen, dass hat auch nie funktioniert.

Nun sind zwei Wochen vergangen seit Harry entführt wurde.

Im Manor hat man sich noch immer nicht auf einen Plan geeinigt. Die Idee von Draco es wie einen Todesserangriff auf den Fuchsbau aussehen zu lassen wurde abgelehnt. Tom meinte, dass es die Menschheit zu sehr verunsichern würde, wenn die Todesser wieder angreifen.

Lucius geht es auch mit jedem Tag schlechter, er überlebt zwar ein Jahr ohne Harrys Blut, merkt jedoch jetzt schon wie er immer schwächer wird. Der einzige Hoffnungsschimmer ist, dass Severus noch immer keine Schmerzen von seinem Schützling gespürt hat.

Harry ist in seiner Zelle gerade aus einer Ohnmacht aufgewacht. Ihm fehlt die Nahrung, außerdem trinkt er viel zu wenig. Wie so oft in den letzten zwei Wochen schaut er einfach nur auf den Ring an seinem Finger.

Seine einzige Erinnerung an zu Hause. Seine einzige Erinnerung an Lucius. Er vermisst ihn sehr. Er vermisst jeden aus dem Manor.

Mal wieder überlegt er sich, wie es den anderen wohl geht. Er überlegt wie es Lucius geht, jetzt da er kein Blut bekommt. Er überlegt, ob die anderen nach ihm suchen. Ob sie sich Sorgen machen. Ob sie ihn überhaupt genauso vermissen. Genauso sehr wie er sie vermisst.

„Er ist schon zwei Wochen weg und wir sind noch kein bisschen weiter als am Anfang, das kann doch nicht sein", beschwert sich Sirius. „Severus, würdest du es spüren wenn- wenn er tot wäre?", fragt Tom leise.

„Ich kann nur seinen Schmerz spüren, wenn er aber ohne Schmerzen gestorben ist, dann würde ich das nicht fühlen", antwortet Severus.

„Nein! Er ist nicht tot. Harry lebt. Wir müssen ihn nur finden. Er kann nicht- er ist nicht tot", versucht Draco so überzeugend wie möglich zu sagen.

„Woher willst du das wissen? Er könnte tot sein und wir würden es nicht erfahren", bemerkt Severus.

„Ihr könnt ihn doch nicht einfach so aufgeben", sagt Draco fassungslos. „Wir geben ihn nicht auf, wir gehen nur die möglichen Szenarien durch und dazu gehört nunmal auch, dass er inzwischen nichtmehr lebt", sagt Tom.

„Er lebt. Ich bin mir sicher", versichert Draco den anderen.

Harry sitzt regungslos auf seiner Matratze und überlegt. Er denkt darüber nach, dass Severus seinen Schmerz spüren müsste. „Natürlich, ich bin so dumm", murmelt er vor sich hin und steht auf. Er stellt sich vor eine der Steinwände und schließt seine Augen. Mit viel Wucht schlägt er seinen Kopf gegen die Wand.

Er spürt, wie ihm das Blut über das Gesicht läuft und wird dann wieder ohnmächtig.

„Draco, ich sage ja auch nicht, dass er- Harry! Ich habe ihn gespürt", sagt Severus und ist damit verschwunden. Als er bei Harry ankommt sieht er diesen bewusstlos auf dem boden liegen. Schnell hebt er ihn hoch und appariert zurück.

„Cissa! Schnell!", ruft er und legt Harry auf eine der Couchen. „Harry", sagt Draco ungläubig bevor er aufsteht und zu dem Zimmer seines Vaters sprintet. „Dad, er ist hier", sagt Draco aufgeregt als er den Raum betritt.

Obwohl Lucius schwach ist springt er auf seine Beine und ist sofort auf dem Weg zum Kaminsaal.

Dort versorgen Severus und Narcissa gerade Harrys Wunde am Kopf. „Lasst mich durch", sagt Lucius und setzt sich neben Harry. Vorsichtig nimmt er dessen Kopf in seine Hände und beginnt diesen zu heilen.

„Mehr kann ich erstmal nicht tun", beschließt er, als er seine Hände wieder von Harrys Kopf löst.

„Wo war er?", fragt er. „Ich konnte seinen Schmerz spüren und bin zu ihm, er war in einer Art Zelle mit nur einer Matratze. Das Gebäude konnte ich nicht erkennen, aber vielleicht kann er uns mehr erzählen wenn er aufwacht", erzählt Severus.

Hermine ist gerade auf dem Weg zu Harrys Zelle und ist mehr als geschockt als sie diese leer vorfindet. „HARRY JAMES POTTER WO ZUR HÖLLE BIST DU", schreit sie in die Dunkelheit. Sie öffnet die Zelle und sieht dort Blut am Boden kleben. „Er hat sich also selbst verletzt, damit sein ach so toller Beschützer ihn finden kann. Ich habe ihn für dümmer gehalten",denkt sie sich.

„Wird er es schaffen?", fragt Draco besorgt.

~1052 Wörter~

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