Kapitel 37

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Chūya zog sich seine Handschuhe aus, indem er in den Stoff um seine Finger biss und seine Hände daraus zog. Flamnende Male bereiteten sich über seiner Haut aus. Die anderen zogen sich vorerst zurück und nahmen Ranpo mit sich, der immer noch bewusstlos war und sich nicht rührte. Ein irrer Gesichtsausdruck machte sich auf Chūyas Gesicht breit, darauf folgte ein irres Lachen. Die Kraft die ihm inne wohnte, konnte es nicht länger abwarten aktiv zu werden und alles zu Brei zu schlagen und jeden, der ihm in die Quere kam, zu zerreißen. Mit einem Satz sprang er auf das Schiff. Nicht viel später, als er die Tür mit einem lauten Knall eintrat ertönte ein Alarm, der das Abtauchen ankündigte. Sobald das Schiff unter Wasser wäre, würde der Bug sich langsam mit Wasser füllen, bis es auf den Grund sinken würde. Gerade als die anderen dachten, dass Chūya zurecht käme, wurde er durch eines der Bullaugen geworfen, das sich sofort wieder schloss. Dazai konnte es sich nicht erklären, niemandem war es zuvor gelungen Chūya zu unterwerfen. Mit einem Platschen fiel der Rothaarige in das kühle nass, wo er nicht lange verweilte. Nun drehte er voll auf. Er knurrte tief, als er erneut an Deck sprang und ein weiteres Mal im Inneren verschwand. Das Monster in ihm war unnachgiebig und ein wirklich schlechter Verlierer.

Von innen ertönten laute Geräusche und Chūyas Raserei war der Grund dafür. Seine wütenden Schreie drangen bis nach außen. Ein weiterer lauter Knall ertönte, dann war es für einen kurzen Moment Toten still, was alle den Atem anhalten ließ. Dann wurde es umso lauter und der Rothaarige brach durch die Wand aus massivem Stahl. Im Arm hatte er Doyle, die blutüberströmt war, so wie er selbst. In seiner Raserei bemerkte er gar nicht, was er ihr antat und warf sie mit voller Kraft ins Wasser, in dem sie nicht mehr auftauchte. Das Uboot sank stetig. Wasser strömte durch das große Loch an der Seite und ließ das Schiff, mit jeder Sekunde die verstrich, stetig sinken.

Doyles Pov:

Es war nicht sehr einfach, alle hinters Licht zu führen, besonders Lord, der dachte er hätte mich zu seinem Schoßhündchen gemacht. Am schwersten war es jedoch für mich, Ranpo außer Gefecht setzen zu müssen. Ich versuchte mein Gesicht aussehen zu lassen, als würde ich gegen die Fähigkeit seines Handlangers ankämpfen, doch ich brauchte mich gar nicht groß anzustrengen. Offenbar war Lord der festen Überzeugung, dass man gegen Manipulation nicht ankam. Womit er nicht gerechnet hat war, dass Illusionen auch nur eine Manipulation sind und man jemanden, der selbst manipuliert, nicht steuern konnte wie einen Roboter.
Ich folgte ihm durch die Tür. Es war ein widerliches Gefühl, seine Hand auf meiner Schulter zu spüren. Aber ich unterdrückte meine Abscheu, bis ich mich im Kontrollraum wiederfand, wo ich meine Fähigkeiten auf den gesamten Hafen ausdehnte. Es brauchte nur einen Fingerschnips, um meine Fähigkeit auf das Äußere zu lenken. Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich auf Dazai, der dafür sorgte, das Chūya seine Kraft freisetzte, um die Tür ein zu treten, die Lord verriegelt hat. Es würde zu lange dauern, um ihm den Schlüssel abzunehmen und ihn außer Gefecht zu setzen und zusätzlich nach seinen Notizen zu kramen. Ein lauter Knall verriet mir, dass Chūya bereits auf dem Vormarsch war, weswegen ich mich in eine andere Ecke des Raumes zurück zog, um nicht von ihm erwischt zu werden. Als er im Raum auftauchte, stürzte er sich sofort auf Lord, der Ranpo und mich entführt hatte und seinen Handlanger der versucht hatte mich zu manipulieren. Mit einer simplen Handbewegung sorgte ich dafür, dass Chūya sein Bewusstsein verlor, sobald er die beiden für mich außer Gefecht gesetzt hatte. Die anderen durften mich nicht bei meiner Suche behindern, weswegen ich dafür sorgte, dass alle sahen, wie Chūya, mit mir im Arm,  durch die Wand sprang.

Hektisch fing ich an zu wühlen, lief zum Büro, wo ich festgehalten wurde um mich der Manipulation aussetzen zu lassen. In einer Schublade fiel mir eine Münze ins Auge, die das Zeichen der Ratten aus dem Haus der Toten auf sich trug. Als ich nichts weiteres fand, außer ein paar Papiere, stürmte ich an Deck.
Das Schiff sank und der Boden stand bereits unter Wasser. Hätte ich noch länger gebraucht, wäre ich nicht mehr raus gekommen. Keuchend wischte ich mir den Schweiß von der Stirn. Es war viel zu anstrengend, die Illusion dauerhaft aufrecht zu erhalten. Tiere, die nichts weiter als Glitzer waren, waren eine andere Nummer, als meine Freunde, Menschen zu manipulieren und ihnen eine ganz andere Situation vorzugaukeln.

All I see is you (Bungou stray dogs FF Ranpo)Where stories live. Discover now