Kapitel 17

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Ich wünschte, dass ich bei den anderen im Büro geblieben wäre. Kunikida hatte mir berichtet, dass Kyokas Handy aktiviert wurde und das verhieß bei ihrer Fähigkeit nichts gutes. Weißer Dämonenschnee wurde aktiv, wenn man durch das Handy zu Kyoka sprach und dies war wohl der Fall gewesen, wie sich später herausgestellt hatte.
Wir waren von Leuten, die offenbar zur Gilde gehörten, ausgenockt worden. Kyoka hatten sie mit sich genommen.
Wir, die tödlich verletzt waren, mussten Yosanos, berühmt berüchtigten, Behandlungsmethoden über uns ergehen lassen.
Es war schrecklich!
Sie hatte auch noch viel Spaß dabei uns so oft zu traktieren.
Wie benebelt saßen wir an unseren Schreibtischen.
Es fühlte sich so komisch an.
Unser Chef war nicht gerade begeistert, dass wir so einfach besiegt wurden und auch noch eines unserer Mitglieder verloren haben.
Er verließ das Büro und rief uns gegen Sonnenuntergang an, dass wir uns in der ehemaligen Bankohalle versammeln sollten, wo wir unsere weitere Strategie besprechen würden. Aufmerksam lauschte ich Kunikidas Telefonat.
Es schien so, als wäre unser Chef in Gefahr.
Atsushi war der Meinung, dass wir ihm helfen mussten.
"Nimm meine rechte Hand, Atsushi", sprach Kunikida ruhig. Atsushi legte seine Kisten auf dem Schreibtisch zu seiner linken ab und reichte ihm die Hand. Kunikida brauchte nur eine seichte Bewegung um ihn über seine Schulter zu werfen.
Überrascht applaudierte ich.
Wenn Ranpo sowas doch auch könnte!

Es wurde immer dunkler draußen, als wir alle in der ehemaligen Bankohalle versammelt waren. Zwei Computer waren angeschlossen und Dazai war auch wieder da, wollte uns aber nicht verraten wo er sich verkrochen hatte. Nachdenklich saß ich hinter Atsushi, neben Ranpo der mit seinem Kopf in meinem Schoß lag. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass er anders war und alles bloß Fassade war. Trügte mich der Schein etwa? In gewissen Momenten war er viel ruhiger, Erwachsener als normalerweise.
"Hört mir zu!"
Der Chef gesellte sich nun auch endlich zu uns.
"Da ist die Hafen-Mafia, die unsere Firma vernichten will und da ist die Gilde, die uns unserer Firma berauben will." Mit ernster Miene schritt er langsam den Mittelgang entlang, seine Hände in den Ärmeln des jeweils anderen Armes versteckt.
"Vor diesen beiden müssen wir unsere Detektei schützen. Dazai, erklär es bitte", befahl er und hob den Kopf.
"Jawohl. Die Stärke der Gilde ist ihre Finanzkraft. Die Stärke der Hafen-Mafia die Zahl der Mitarbeiter. Dementsprechend werden wir unser Personal in Offensive und Devensive aufteilen und uns ganz geschickt in den Kampf begeben", erklärte Dazai mit einem ruhigen Lächeln auf den Lippen. Der Kerl hatte die Ruhe weg.
"Die Hauptaufgabe der Devensive wird es, unter allen Umständen, sein, Doktor Yosano zu beschützen. Da sie mit ihrer Fähigkeit zu heilen, jeden wieder herstellen kann, der noch nicht gestorben ist. Und die Offensive wird wiederum in zwei Gruppen eingeteilt. Mit Tanizakis Verbergungsfähigkeit und meiner Entkräftung übernatürlicher Fähigkeiten, greifen wir den Feind von der Flanke an."
Wir alle hörten Dazai aufmerksam zu.
Selbst Ranpo hatte sich aufgerichtet und spizte die Ohren.
"Der besondere Punkt, bei diesem Kampf, ist die Geheimhaltung dieses Stützpunktes. Wenn alle Feinde hier zusammen eindringen würden, könnten wir den Schutz nicht aufrecht erhalten", sagte er grinsend.
Wie konnte er bloß so ruhig bleiben?
Ich fühlte mich ganz hibbelig.
"Von diesen drei Organisationen, wird am Ende nur eine überleben können. Es gibt nur eine Chance: Wir müssen kämpfen!", ließ der Chef laut verlauten.
Es war ihm sehr ernst.
Natürlich.
Die Detektei der bewaffneten Detektive war alles was er hatte.
Sie war sein Leben.
"Welche Rolle werde ich bei der Sache spielen?" Ranpo, Fukuzawa und Yosano gehörten zur Devensive, während alle anderen, außer mir, in der offensive waren. Aber wozu sollte ich gehören?

"Mit deiner Fähigkeit wirst du für eine Ablenkung sorgen und den Feind damit verwirren. Der Feind kennt deine Fähigkeit nicht, das ist unser Trumpf." Seine grauen Augen sahen mich ernst, aber voller Vertrauen an.
Ich nickte, krallten mich mit den Fingern in den Stoff meines Kleids.

All I see is you (Bungou stray dogs FF Ranpo)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt