Chapter Twelve

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Okay Neuigkeiten zur Lesenacht:

Morgen, ab 19 Uhr bis 22 Uhr

Ich glaube damit verfahren wir alle mehr als gut, es würden dann vier Kapitel hochgeladen werden (morgens würde dann natürlich keins kommen) und in diesen vier Kapiteln ... sagen wir mal so, Dalia könnte aus diesem Raum rauskommen ... ach lasst euch überraschen.

Aber erst einmal fahren wir noch eine Runde: Dalia am Limit

Viel Spaß!

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Dalia Sanderson

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Illusionen

Es ist Frauenkleidung die ich trage. Eine weite Hose, frische Unterwäsche und ein engeres Shirt. Etwas womit ich nicht gerechnet habe und es doch nur kommentarlos entgegen nahm. Die Dusche hatte etwas genauso befreiendes, wie ernüchterndes. Befreiend, weil ich das erste Mal wieder das Gefühl habe in meiner Haut zu sein und ernüchternd, weil es ich noch immer hier bin. Mein Hals tut wieder mehr weh, die Nadel steckt wieder in meiner Hand und mit den nun regelmäßigen Mahlzeiten die mich scheinbar erwarten, bekomme ich wieder Kraft.

Kraft die ich für etwas brauche, was ich jetzt wohl selbst noch nicht verstehe.

"Habt ihr Bücher hier?" Meine Frage löst den Jungen aus seiner Starre, als er den Infusuionsbeutel kontrolliert und mich wachsam beobachtet, ob ich auch wirklich esse. Und ich esse, aber nicht für ihn oder für sonst jemanden, sondern für mich. "Nicht das ich wüsste." Seine Antwort ist unbefriedigend. Sehr sogar. Ich hatte auf ein wenig Ablenkung gehofft, um mich von meinen Gedankenkarussel zu bringen. "Habt ihr Zeitschriften?" Er runzelt seine Stirn und durchkreuzt langsam das Zimmer, während ich mich weiter aufrichte. "Auch nicht."

"Kannst du mir welche besorgen?" Denn an Geld dürfte es ihnen hier nicht mangeln, allerdings schüttelt er auch hier seinen Kopf und lässt mich frustriert meine Schultern hängen. "Sie werden nicht deine Sprache haben." Meine Augenbrauen ziehen sich fester zusammen, allerdings möchte ich gar nicht näher darauf eingehen. Wenn sie nicht meine Sprache haben werden, dann werden wir uns nicht in dem Englischsprachigen Raum bewegen. Nein, wir sind irgendwo fremdes und ich wünschte ich hätte nicht so viel gefragt, um mich dieser Erkenntnis zu bemächtigen.

"Würdest du mit mir raus gehen?" Es ist bloß ein Wispern das ich ihm entgegenschlage und das er mit schief gelegtem Kopf lauscht. Als würde er selbst nicht glauben, was ich da gefragt habe. Als wäre es genauso eine Überraschung für ihn, wie für mich. Aber ich würde gerade alles tun, um hier raus zu kommen. Ich muss raus. Die frische Luft spüren und schmecken und wissen in welchem Klima wir uns befinden. Wenigstens das. "Ich weiß nicht ob du darfst, aber ... ich kann fragen." So etwas ähnliches wie Dankbarkeit huscht durch meinen Körper und lässt mich langsam einen Mundwinkel heben, den er instinktiv und breit erwidert.

"Wie heißt du?" Frage ich zögerlich weiter und lasse seine Augenbraue mittlerweile skeptisch nach oben gleiten. Ich bin mir sicher, dass er seinen Namen schoneinmal genannt hat, allerdings wirkt es so fern, dass ich mir nicht mehr sicher bin. "Du fragst heute ziemlich viel." Ich unterdrücke den Drang mich zurückzuziehen und wieder eine Mauer des Schweigens aufzubauen, denn ... ich brauche antworten. "Ich bin Journalistin." Er wirkt noch immer nicht überzeugt von meinen Worten. "Vielleicht war es aber auch die Dusche." Schiebe ich demnach hinterher und lasse ihn wieder belanglos lächeln.

Shattered SoulsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt