»Dunkelheit«

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Uuuuhhh

Nachschub

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Dunkelheit

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Da ist diese Dunkelheit. Diese tiefe, bodenlose Dunkelheit, in der ich nur meinen Schweiß auf meiner Haut spüre oder meinen rasselnden Atem wahrnehme. Da ist nur das Blut, das durch meine Adern gepresst wird. Und diese Angst. Da ist so viel Angst, obwohl mir alles so bekannt vorkommt.

Es verläuft sich alles in die Dunkelheit. Alles außer mir. Ich bin da. Ich sehe mich, wie ich in dem schwachen, weißen Licht stehe, dass einen Kranz zeichnet. Einen Kranz zwischen Licht und Schwärze. Ich möchte ihn übertreten, ich möchte die Furcht von mir schütteln, aber ich kann nicht. Es geht nicht. Es ist, als sei ich gelähmt. Als würde ich meinen eigenen Körper nicht mehr wahrnehmen. Nur noch dieses rasende Herz und meinen stockenden Atem, als sich das Licht ausbreitet und ich schemenhaft einen Schatten erkenne. Einen Schatten so groß und monströs wie es meine Angst ist.

Er wirkt so nah, dass ich meine Finger ausstrecken könnte und doch so fern, dass ich drum bete, dass er niemals näher kommen wird.

Es ist kein Spiel, es ist eine Jagt. Es ist kein Traum, es ist Realität. Eine Realität aus der ich aufwachen möchte.

Ich möchte nach hinten gehen, ich möchte rennen, fliehen, als sich rote Augen aus der Dunkelheit lösen und mich anschauen. Als der Schatten grausamer, bestialischer wird.

Eine Gänsehaut gleitet auf meine Haut, lässt mich erst einen Schritt nach hinten treten und dann den nächsten. Lässt mich die Grenze zwischen Hell und Dunkel erwischen, lässt ihn nach vorne schnellen, wodurch ich mich umdrehe und renne. Schreie. Fliehe. Weine. Schluchze.

Innehalte als mir weiße Augen entgegen blinzeln. Die Dunkelheit fürchtet sich nicht vor ihm, sie ist ein Teil von ihm. Dort, wie er da steht. Seine Hand nach mir ausgestreckt. Das Gesicht bleich und doch auf den vollen, rosigen Lippen ein solch lockeres Lächeln, dass es mich an ihn erinnert. "Lionel!" Mein Ruf ist Erleichterung und Schmerz zugleich. Vor allem, als sich die Dunkelheit um mich schließt und mich mit sich reißt. Als der letzte Blick auf ihn, nichts als eine zerfallene Illusion war. Als ich falle. Und mich niemand auffängt.

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Dalia kann scheinbar wieder träumen.
Ps. Sie hat es vier Jahre nicht mehr getan - nun aber geht es wieder los

Was haltet ihr von dem Traum?

Shattered SoulsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt