Chapter Three

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Wie bereits angekündigt ein kleines Dankeschön Kapitel. Zum einen für die in letzter Zeit steigende Anzahl an Interessierten und zum anderen für eure so liebevolle Geduld, während ich mich durch die Klausuren prügle.

Ich wünsche euch ganz viel Spaß <3

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Dalia Sanderson

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Kampflos

"Was soll das?" Meine Lider zucken schmerzhaft. Nur kurz, schwach, aber genug um zu bemerken, dass sich der stechende Schmerz in meinem Kopf ausbreitet. "Ich würde dir am liebsten deine verdammten Finger abschneiden, damit du endlich aufhörst zu handeln!" Mein erst langsam erwachendes Herz scheint bei dem grollenden Laut immer schneller zu werden. So schnell, dass ich den Schweißfilm über meine gleiten Haut spüre. Ebenso den Drang herauszufinden wo ich bin und was passiert ist. Aber da ist nur diese tiefe Dunkelheit und das erschütternde Wissen darüber, dass ich die Unwissenheit mehr schätzen werde, als das Wissen. "Es ist mir egal was ihr davon haltet! Die Göre hat mich erkannt!" Erneut ein Grollen oder ein Knurren. Meine verzerrten Schmerzen lassen mich benommen meine Umwelt wahrnehmen. Und doch spüre ich deutlicher denn je die Nässe auf meinen Wangen, während sich der Kloß immer weiter in meinem tauben Körper ausbreitet. Ich beiße mir auf meine Innenseite der Wange, versuche irgendwie jedes Schluchzen zu unterdrücken und doch erklimmt ein leises Wimmern meine Lippen. Die Panik die mit dem Ton einhergeht lässt mich meine Luft anhalten. Lässt mich darauf warten, dass irgendwas passiert und doch ... geschieht nichts.

"Das interessiert mich einen Scheißdreck!" Flüche werden ausgesprochen, dann ertönt ein dumpfes Geräusch als würde man auf Blech schlagen, während sich mein Untergrund leicht bewegt.

Krampfhaft versuche ich mich dazu zu bewegen etwas wahrzunehmen, etwas anderes, das mir Hinweise gibt, das mich erinnern lässt, aber ... da ist nichts. Es ist wie eine Mauer die sich um mich gebaut hat – die es verhindert mich erinnern zu lassen.

Ich weiß wie ich mich in Frankreich von Thomas verabschiedet habe. Wie er mir diesen Blick zuwarf, dass wir reden müssen. Ich weiß, wie nervös ich in dem Flugzeug war, einfach weil ich Amerika nach all dieser Zeit wieder betreten würde. Da war diese Angst in mir mich zu erinnern – ich wollte mich nicht erinnern. Und doch habe ich alles beiseite geschoben, als mein Vater mich abgeholt hat. Distanziert - wie ich es seit vier Jahren kenne, weil ich ihm jeden Grund dafür gab. Weil ich ihn aus meinem Leben warf – weil ich es nicht ausgehalten habe. Da waren nur diese Schmerzen und da war nur noch ich, die diese Schmerzen nicht ausgehalten hat. Ich habe ihn schrecklich behandelt und er hat mich ebenso behandelt, aber ... er möchte das ich wiederkomme. Das hat er im Opernhaus gesagt.

Das Opernhaus.

Die Dunkelheit.

Die Schüsse.

Da war dieser Mann mit dem Tattoo und mein rasendes Herz in der Finsternis, als mich die Panik ergriff, als ... er mich ergriff. Und dann ist da wieder nichts.

Ich schaffe es nicht das Schluchzen aufzuhalten, als ich meine Augen so fest und schmerzhaft aufeinander presse – als ich bete, dass dies nur ein weiterer Albtraum ist. Aber ich kenne den Unterschied zwischen Realität und Albtraum. Ich kenne das Gefühl, wenn etwas so grausam und schlimm ist, dass es nicht Real sein kann, es aber so ist.

Ich kenne dieses Gefühl und diesen Schmerz.

Ich trug ihn bei dem Tod meiner Mutter und ich trage ihn seit dem Tod von Lionel nur noch so viel präsenter in mir.

Shattered SoulsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt