»Vater«

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Helli Hello

Ich hoffe ihr habt das letzte Kapitel gut überstanden, hier kommt ein kleines Traum Kapitel, dass erklärt woher Dalias Distanz zu ihrem Vater kommt

Viel Spaß!

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Vater

Die Lippen des Mädchens pressen sich fester aufeinander. Derart fest, dass sie glaubt das Eisen ihres Blutes bereits zu schmecken. Aber sie braucht diesen Druck. Diesen Schmerz der sich so anders anfühlt, als den, den sie in ihrer Brust trägt. Als den, den sie durch den Blick des Mannes vor ihr verspürt. 

"Sag es nochmal." Ihre Aufforderung lässt den alternden Mann vor Verzweiflung weinen. Er wollte sie nie so sehr verletzten, er wollte diese Worte, gar diese Gedanken nie haben, aber als sie anfing vor lauter Schmerz ihre Sachen zu packen ... da überkam es ihn. Die Angst sie auch noch zu verlieren. Und in einem Affekt der Hilflosigkeit, da ... sagte er es ihr. Schrie es ihr entgegen und brachte letztendlich alles um sich herum zum verstummen. 

"Sag es nochmal!" Sie wirft ihm die chaotischen Kleidungsstücke entgegen, während die Tränen über ihre Wangen rinnen und sie verzweifelt um den letzten Rest ihrer Fassung ringt. "Sag es, Dad! Sag es nochmal das du froh bist, dass er tot ist! Sag es!" Ihre Schreie hallen durch das ganze Haus, hinterlassen den bitteren Geschmack der Galle in jedem der es hört. Der ihre Kraftlosigkeit spürt. Der ihre Schmerzen spürt. 

So viele schmerzen und sie hat das erste Mal das Gefühl, dass sie tatsächlich ganz alleine gegen den Rest der Welt ist. 

"Ich habe nie gesagt das ich froh bin, das–"

"Oh doch, das hast du, Vater! Du hast–"

"Ja, weil ich dich nicht verlieren kann, Dalia! Weil du alles bist was ich noch habe, also lass mich verdammt nochmal erleichtert darüber sein, dass du in nichts mehr reingezogen werden kannst!" Ihre Atmung versagt ein weiteres Mal, als sie ihren Vater aus aufgerissenen, verschwommenen Augen anschaut. Sie glaubt sich gleich übergeben zu müssen vor lauter Emotionen, die ihren Körper schädigen. Ihre Seele. 

"Das war kein Unfall, Dalia. Es war Mord. Und ich weiß, dass du es weißt. Ich weiß das du so viel mehr über das alles weißt, als ich es jemals verstehen würde, aber das ist nur noch mehr ein Grund das ich erleichtert bin." 

"War das deine erste Reaktion auf seinen Tod, Dad? Erleichterung?" Er schweigt, aber die Tränen gelten genug als Antwort, genug als Antwort, um sie weiter dazu zu bringen diesen Koffer zu packen und ... abzuhauen. Zu rennen, bis sie selbst ihren Namen vergessen hat.

"Hast du nicht daran gedacht, dass ich lieber mit ihm sterben würde, als ein Leben ohne ihn führen zu müssen?"

"Das ist krank, Dalia – sage sowas nicht. Bitte."

"Dann hast du diesen Gedanken bei Mama nicht gehabt?" Erneut schweigt er. Erneut antworten die Tränen, so wie die ihre verstummten. 

"Auf Wiedersehen William."

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Das ... ist schnell explodiert. 

Mir tun beide Fronten leid, aber ich glaube ich kann Dalia hier nur zustimmen. Ich würde sowas auch nicht hören wollen/ können



Shattered SoulsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt