~ Hҽɾȥʂƈԋɱҽɾȥ ~

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"Wow",
entfloh es mir, als ich mich von Kopf bis Fuß im Spiegel betrachtete.
Die rote Seide schmiegte sich an, wie eine zweite Haut. Der Schnitt des Kleides zauberte die gewünschte Wespemtaile und die kleine Schleppe zauberte den krönenden 'roter Teppich' - Auftritt.
So schön, wie ich war musste ich einem von ihnen nun das Herz brechen. Sie waren waren mir alle drei nicht egal, nein ich mochte sie, sehr sogar.
Ich wollte lieber aus dem Fenster springen oder weglaufen, aber nicht die Treppen hinunter schreiten, um dann vor ihnen zu stehen.
Sams Worte bewahrheiteten sich. Die pro-und Kontraliste meines Hirns konnte in den Müll. Stattdessen stellte ich mir nacheinander vor, wie es ohne Akim, ohne Frey, oder ohne Milo wäre.
Ich schüttelte den Kopf, denn wie sollte das gehen?
Irgendwie wusste ich ja, dass es sein musste, aber es fühlte sich trotzdem wie ein Verrat an. Für mich war es kein Spiel mehr und jemanden vor aller Welt wegzuschicken, den man sehr mochte, schien mir nicht richtig...nicht fair. Es war so, als würde ich all die verbrachte Zeit, jedes gewechselte Wort, jeden Augenblick wegwerfen.
Und diese Augenblicke waren doch irgendwo die schönsten meines Lebens.

"Frey, Akim, Milo... Bevor ich mit der Entscheidung anfange, wollte ich euch drei etwas sagen. Ich habe mich nie sonderlich für Jungs interessiert, mein erster Freund wurde mir irgendwie aufgezwungen. Wir berührten uns nicht, wir fühlten nicht. So verbrachte ich zwei Jahre mit ihm, widmete mich meiner Schule, während all meine Mitschülerinnen ihrem ersten Kuss entgegen fieberten. Dann ist mir Gewalt widerfahren und ich wollte nie wieder jemanden an mich heran lassen. Das, was all diese Filme zeigten, die erste große Liebe, das Kribbeln, die roten Wangen, das hatte ich nie. Mich hat nie jemand berührt, weil er mich geliebt hat.
Ihr habt mir ein Stück meiner Jugend, meiner unbeschwerten Art zurück gebracht. Ich konnte dank euch etwas nachholen, was für viele junge Frauen das aller wichtigste ist. Dankeschön."

Ich begann jetzt schon zu weinen, obwohl es erst los ging.

"Frey... Als du damals aus dem Auto gestiegen bist, Balenciaga am Körper, die Haare blond und dann hast du auch noch gesungen... Ich wollte dich mit einem Tritt wieder zurück ins Auto befördern und diese Show streichen lassen. Mir was vorsingen war schon immer ein No-go, zu viel Marken, zu viel Protz und scheiße, blond, das ging gar nicht. Hipster-Blondine war von nun an dein Spitzname. Der Name unter welchem ich gelernt habe, dich zu mögen. Du bist so viel mehr als dein perfektes äußeres und deswegen konnte ich mich dir öffnen. Deine Worte überfüllten mich mit Hoffnung, deine Taten mit Optimismus und ganz nebenbei nahmst du mir die Sorgen. Egal, wie es enden wird, ich werde nie vergessen wie es angefangen hat...in der Badewanne... mein Lebensretter...mein Superman."

"Akim... Du bist damals aus dem Wagen, direkt in mein Herz gestolpert. 'Blyat' war das erste, was ich von dir zu hören bekam und es war einfach perfekt. Es gab niemanden mehr, der einzigartiger war. Deine verpeilte Art, dazu die über-schlauen Sprüche und mein Lächeln war dir garantiert, immer.
Ich wollte von Tag eins meine Zeit am liebsten immer und überall mit dir verbringen, sollte der andere verlogene Haufen doch gehen...Dieser Junge ist echt... Bei diesem Jungen bin ich echt. Ich habe es nicht sofort wahrgenommen, doch es hatte gefunkt, vom ersten Kuss an. Draußen vor dem Pool. Damals zerriss es mir das Herz, dass ich dir weh tat und dann warst du nicht mal wütend auf mich. Nein, stattdessen hast du mich immer mit Verständnis überschüttet.
Egal, wie das endet, ich werde niemals ohne dich sein können."

"Milo, mein Engel... Du hast mir eine Bibel zur Begrüßung geschenkt. Ich habe sie noch, ich lese sie sogar.
'Wohin du gehst, dahin gehe auch ich, und wo du bleibst, da bleibe auch ich. Dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott.'
Passt das nicht wunderbar?
Ich war wie das junge Mädchen, welches für einen ganz besonderen Jungen schwärmte, aber nie beachtet wurde und plötzlich lächelte er mich an...Er kannte mich nicht, doch zeigte mir die ganze Welt. Er kannte mich zwei Minuten und legte sie mir zu Füßen. Bei dir werde ich schlafen können, niemals Hungern und mein Glück niemals verlieren. Du hast mir gezeigt, wie schön alles ist und das man wirklich jede Situation in eine liebenswürdige verwandeln kann.
Behaupte nie wieder du bist kein Engel, denn du bist einer. Meiner."

#15 RosesWhere stories live. Discover now